Warstein. . Zahlreiche Warsteiner Bürger beteiligen sich an Aufruf der Bürgerinitiative gegen den Windpark im Arnsberger Wald. Was als nächstes passiert.
Mit Ablauf der Frist am Mittwoch sind offensichtlich weit mehr als 1000 Einwendungen gegen den geplanten Windpark im Arnsberger Wald beim Kreis Soest eingegangen. „Die genaue Zahl wird erst Ende des Monats feststehen“, erklärt Matthias Keller aus der Pressestelle des Kreises. Denn jede Stellungnahme müsse zunächst gründlich gelesen und eingeordnet werden.
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„Das sind mehr Einwendungen, als viele gedacht haben“, freut sich Hubert Struchholz, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) gegen den Windpark, „offenbar sind viele Bürger von uns wach gerüttelt worden.“ Die BI hatte Musterschreiben zur Verfügung gestellt und Ansprechpartner im gesamten Stadtgebiet benannt, über die Bürger ihre Einwendungen übermitteln konnten. Erst am Mittwoch brachten sie noch einmal einen Packen mit insgesamt 500 Einwendungen nach Soest.
Viel Zuspruch von den Bürgern
„Wir erfuhren viel Zuspruch“, bedankt sich die Bürgerinitiative bei den Unterstützern – von denen einige sogar mit den Vordrucken durch ihre Nachbarschaften zogen, um den Kampf gegen die Windräder im Wald zu unterstützen.
Die hohe Anzahl von Einwendungen zeige, dass der Windpark nicht nur vom Rat, sondern auch von den Bürgern abgelehnt werde. „Insgesamt ist das eine riesige Demonstration, dass die Bevölkerung die geplanten Industrieanlagen im Arnsberger Wald nicht will“, betont Hubert Struchholz.
Von den Dimensionen überrascht zeigt sich auch die Kreisverwaltung. „Das gesamte Verfahren ist extrem ungewöhnlich“, erklärt Matthias Keller – und macht das an Zahlen fest: 15 Bauanträge hatten die Investoren des Windparks auf einen Schlag eingereicht. Drei Mitarbeiter aus dem Bauamt und drei weitere aus der Unteren Naturschutzbehörde werden in den kommenden Monaten mit Prüfungen und Bewertungen beschäftigt sein. Eine Mitarbeiterin wurde eigens neu dafür eingestellt, um die Einwendungen zu bearbeiten.
Offene Diskussion geplant
Auch der Erörterungstermin für das Projekt am Dienstag, 19. Februar, dürfte ungeahnte Ausmaße annehmen: Der Kreis Soest hat das Bürgerhaus in Anröchte angemietet – mit 1200 Sitzplätzen der größte Saal im Kreis Soest. „Dort wird es offene Diskussionen geben“, kündigt Matthias Keller an. Jeder Bürger könne Fragen stellen. Vertreter der Investoren und der Kreisverwaltung werden vor Ort sein.
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Auch die Bürgerinitiative bereitet sich nun bereits auf den Termin vor, will zu ihrer Strategie aber noch nicht zu viel verraten. Beim Blick auf die Arbeit, die bis dahin noch vor der Kreisverwaltung liegt, mutmaßt Hubert Struchholz ohnehin: „Ob der Termin zu halten ist, wird man sehen.“
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