Warstein. . Während eine Unternehmsberatung die Warsteiner Brauerei durchleuchtet, gibt Geschäftsführer Martin Hötzel auf. Viele Baustellen sind noch offen.
Mitten in einem grundlegenden Veränderungsprozess für die Warsteiner Brauerei verlässt Geschäftsführer Martin Hötzel auf eigenen Wunsch das Unternehmen. Der für Vertrieb und Marketing zuständige Geschäftsführer der Warsteiner Gruppe werde seinen Vertrag nicht verlängern, gab die Brauerei am Dienstag Nachmittag bekannt.
Seine Ressorts wird schon ab Januar 2018 Alessandra Cama, Geschäftsführerin auf dem neu geschaffenen Posten für Strategie und Unternehmensentwicklung, zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben in Personalunion übernehmen. Die 50 Jahre alte Deutsch-Italienerin hatte erst im Oktober bei Warsteiner angefangen.
Keine Angaben zu Gründen des Wechsels
Kommentar: Unsichere Zeiten
Während auf der einen Seite die Berater ins Unternehmen kommen, macht sich auf der anderen Seite der Geschäftsführer aus dem Staub. Unglücklicher könnten die – zumindest zeitlichen – Zusammenhänge bei Warsteiner nicht sein. Als Hoffnungsträger kam Martin Hötzel ins Unternehmen, wurde zum „starken Mann“ in der Geschäftsführung aufgebaut. Sein überraschender Abgang dürfte die Verunsicherung in der Belegschaft (als wäre die nicht schon groß genug) noch verstärken. Andererseits: An Wechsel an der Spitze sind die Mitarbeiter inzwischen ja gewohnt.
Thorsten Streber
Im September hatte Martin Hötzel noch das selbst ernannte „Zukunftsprogramm“ der Warsteiner Brauerei eingeleitet. Das Unternehmen holte sich die Unternehmensberatung Roland Berger ins Haus, um in allen Abteilungen nach Möglichkeiten zu suchen, wie Kosten gesenkt werden können.
„Herr Hötzel verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, das ist keine Sparmaßnahme“, dementiert Brauereisprecherin Sinje Vogelsang auf Anfrage der WP einen Zusammenhang zwischen dem „Zukunftsprogramm“ und der überraschenden Personalie. Über die Gründe für die Trennung machte sie auch auf Nachfrage keine weiteren Angaben.
Auftritt der Marke im In- und Ausland erneuert
Martin Hötzel trat 2014 als General Manager International ins Unternehmen ein. Er leitete zunächst das internationale Marketing sowie den Vertrieb und wurde im Januar 2015 in die Geschäftsführung der Warsteiner Gruppe berufen.
In dieser Zeit musste der 51-Jährige auf einen deutlichen Absatzrückgang der Dachmarke reagieren. Um das angestaubte Image aufzufrischen, ließ er den neuen Auftritt der Marke Warsteiner im In- und Ausland erneuern – ein Prozess, der mit der Auslieferung der ersten neu gestalteten Bierkästen nun abgeschlossen ist.
Catharina Cramer dankt für Engagement
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Die geschäftsführende Gesellschafterin Catharina Cramer erklärt: „Ich möchte mich bei Martin Hötzel für sein großes Engagement für unser Unternehmen in den letzten Jahren bedanken.“ Im Jahr 2018 wird er der Warsteiner Gruppe noch beratend zur Seite stehen, ergänzte Vogelsang.
Die Geschäftsführung komplettieren neben Catharina Cramer und Alessandra Cama weiterhin Carsten Rockholtz (Finanzen) und Peter Himmelsbach (Technik).
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