Hachen. Isabel Böttcher und Luis Gran helfen bei Schulte Home in Sundern, das Unternehmen zu verbessern.

Wie schaffen wir es, dass für die Verpackungen weniger Kunststoff verwendet wird? Und welche Verpackungen kann man vielleicht sogar ganz abschaffen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Luis Gran jeden Tag. Der 26-jährige Mendener arbeitet seit einem Jahr bei Schulte Home in Hachen als Assistenz der technischen Leitung.

Glücklich im Handwerk in Sundern>>>

Luis hat in Hamm Sport- und Gesundheitstechnik studiert und an der Fachhochschule Südwestfalen noch den Master in Maschinenbau und Produktentwicklung draufgesattelt. Themen wie Nachhaltigkeit und moderne Verpackungen haben ihn schon während des Studiums interessiert. Jetzt kann er das Gelernte jeden Tag in die Praxis umsetzen. „Als ich erfahren habe, dass man hier im Unternehmen jemanden sucht, der in diesem Bereich arbeiten möchte und die nötigen Qualifikationen mitbringt, habe ich mich beworben“, erzählt Luis Gran. Mit Erfolg! Luis wurde bei Schulte Home eingestellt und darf sich nun täglich damit beschäftigen, wie man Verpackungen reduzieren, Füllmaterial einsparen und Prozesse optimieren kann. „Ziel ist es, den Einsatz von Kunststoff in der Verpackung zu vermeiden und die Packstücke an das Produktmaß anzupassen, sodass weniger Verpackungsmaterial verwendet wird, erklärt die junge Fachkraft.

Karriere und Rückkehr in die Heimat bei Trilux>>>

Und dort wo Kunststoffe für Folien oder Styropor doch noch im Unternehmen benötigt werden, sollen möglichst recycelte Materialien verwendet werden. „Wir setzen auf die Kreislaufwirtschaft und haben bereits einige Konzepte fertig. Nun gilt es, diese sukzessive umzusetzen“, so der 26-Jährige. An den Standorten in Sundern und Olsberg sind auch bereits Kartonzuschneidemaschinen installiert worden. So muss man nicht mehr Einheitskartons für unterschiedliche Produkte verwenden, die oftmals zum Produktschutz ausgefüttert werden. Durch optimal an das jeweilige Produkt angepasste Kartonzuschnitte werden ressourcenschonend individuelle Lösungen realisiert.

Luis Gran optimiert bei Schulte Home Prozesse zur Reduzierung von Verpackungen.
Luis Gran optimiert bei Schulte Home Prozesse zur Reduzierung von Verpackungen. © Schulte Home GmbH & Co. KG | Schulte Home GmbH & Co. KG

Im Lean Management tätig

Schon etwas länger dabei als Luis Gran ist Isabel Böttcher. Die 30-jährige Fröndenbergerin arbeitet seit 2019 bei Schulte. Nach ihrem Studium im Wirtschaftsingenieurwesen hat Isabel 2019 bei Schulte als Assistentin der Technischen Leitung angefangen und ist im Lean Management eingesetzt. Sie kümmert sich um die Personalentwicklungsmaßnahme Kaizen 3.0, die bei Schulte ins Leben gerufen wurde.

Karriere mit Kind und Kegel: Eine Neheimerin schafft das in Sundern>>>

Kaizen wurde in Japan entwickelt und hilft Unternehmen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. 2019 wurde die Methode bei Schulte implementiert. „Ich kenne Kaizen bereits aus dem Studium. Diese Methode bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, sich aktiv an Arbeitsabläufen und Verbesserungen jeder Art zu beteiligen und diese auch mitzugestalten. Unterstützung haben wir hierbei auch durch einen externen Berater, sagt Isabel Böttcher. Schulte Home entwickelt, produziert und vertreibt Duschkabine unter dem Motto „Zuhause im Bad“ in ganz Europa. Zu den wichtigsten Kundinnen und Kunden des Unternehmens, dessen Ursprünge im Jahr 1921 liegen, gehören Fach- und Baumärkte, aber auch sogenannte E-Commerce-Marktplätze. Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 17 Abteilungen sind an den Standorten in Sundern und Olsberg angestellt. 2017 wurde der Bereich Duschabtrennungen/Zuhause im Bad in die Schulte Home GmbH & Co. KG abgespalten. Geleitet wird das Unternehmen von den Brüdern Herrmann-Josef und Joachim Schulte.

Meldekartensystem

Eine zentrale Methode von Kaizen ist das Meldekartensystem. Sowohl ihn analoger wie auch in digitaler Form, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu angehalten, Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsumgebung, der Prozessabläufe und vielem mehr zu unterbreiten. „Wir garantieren jedem eine Antwort und jede Idee wird ernstgenommen“, verspricht Böttcher. In den einzelnen Teams würden auch Ziele vereinbart. Bei Schulte herrsche ein hohes Maß an Eigenverantwortung.

Und obwohl das Unternehmen groß sei, herrschten flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege. „Man spürt, dass man sich in einem Familienunternehmen befindet“, unterstreicht Luis Gran.

Stetig werden auch Fortbildungen und Schulungen angeboten. „Die Personalabteilung fragt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelmäßig ab, was sie sich hierzu noch für Angebote wünschen“, sagt Isabel Böttcher. Zusammen mit der nahbaren Geschäftsleitung sei dieser offene Dialog der Grund dafür, warum bei Schulte Home so eine hohe Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen herrsche. Durch zahlreiche innerbetriebliche Angebote haben Mitarbeitende die Möglichkeit, vergünstigte Sport- und Entspannungskurse zu besuchen. Es werden Firmenevents wie Wandertage und Feiern organisiert, aber auch Kochkurse und Bike-Leasing werden angeboten. An allen Standorten gibt es kostenloses Obst und Wasser.