Sundern. Friedrich Vogt hat mit harter Arbeit eine Bilderbuchkarriere bei dem Elektrogerätehersteller aus Sundern hingelegt

Nahezu jeder benutzt die Produkte der Firma Severin aus Sundern in seinem Alltag. Sei es der Staubsauger, das Bügeleisen, die Kaffeemaschine oder der Tischgrill. Seit mehr als 130 Jahren stattet der Traditionsbetrieb aus dem Sauerland die Haushalte Deutschlands, Europas und der ganzen Welt mit zuverlässigen Elektrogeräten aus.

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Gegründet durch Anton Severin 1892 entwickelte sich das Unternehmen über die Zeit kontinuierlich weiter. Seit 1995 produziert Severin auch in China. 2005 wurde am Standort Sundern ein Hochregallager in Betrieb genommen, welches Platz für mehr als 36.000 Paletten bietet. Von hier aus werden die Produkte in über 100 Länder weltweit geliefert. Rund 450 Menschen in den neun Standorten weltweit haben sich als Ziel gesetzt, den Alltag für die Kundinnen und Kunden von Severin einfacher und bequemer zu gestalten.

Der Unternehmenspass
Der Unternehmenspass © Eric Claßen | Eric Claßen

Zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Severin gehört auch Friedrich Vogt. Aus Sunderns Ortsteil Hagen, arbeitet der heute 33-Jährige mit großer Leidenschaft am Firmenhauptsitz in Sundern. Dort begann alles 2006 mit einem Praktikum. „Mir hat das Reinschnuppern in die Arbeit hier so gut gefallen, dass ich 2007 mit der Ausbildung zum Elektroniker begonnen habe“, erzählt Vogt.

Weitere Schritte gegangen

Doch damit war seine Karriereplanung längst noch nicht abgeschlossen. An den Wochenenden und abends machte Friedrich Vogt den Techniker für Elektrotechnik. Vier Jahre dauerte diese Fortbildung. Praktische Erfahrung sammelte er im Leitstand des Hochregallagers, später in der Abteilung für Konstruktion und Entwicklung.

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In einem nächsten Schritt wurde Friedrich Vogt Wirtschaftstechniker und danach sogar noch Technischer Betriebswirt. „Das alles war nur möglich, weil meine Familie – allen voran meine Frau – mich dabei unterstützt hat! Außerdem hat mir Severin die Möglichkeit gegeben, mich im Laufe der Zeit weiterzuentwickeln.“ Ein gehöriges Maß an Eigenmotivation hat ihm dabei geholfen, die Strapazen der Fortbildung parallel zur täglichen Arbeit zu meistern, berichtet Friedrich Vogt.

2016 wechselte Vogt in die Prüfstelle und seit 2021 ist er stellvertretender Abteilungsleiter für die Qualitätsentwicklung und Produktsicherheit. Zu seiner aktuellen Aufgabe gehören unter anderem das Entwickeln von Spezifikationen, Benchmarken sowie Testmethodiken und Standards definieren. Dabei spielen längst nicht nur die Vorgaben aus Deutschland eine Rolle. Da Severin auch stark auf dem internationalen Markt vertreten ist, muss man auch dort Besonderheiten berücksichtigen. „Wenn wir unsere Produkte in einzelnen Ländern vermarkten möchten, benötigen wir spezielle Zertifikate. In Frankreich gibt es beispielsweise ein Zertifikat, bei dem die Reparaturtauglichkeit von Staubsaugern nachgewiesen werden muss“, so Vogt.

Kontakt mit Behörden

Nicht selten hat der Sauerländer auch Kontakt mit Behörden, die Fragen zur Sicherheit der Produkte haben und Details wissen wollen. „Natürlich gewinnt auch das Thema Nachhaltigkeit immer weiter an Bedeutung“, sagt er. Da Severin auch einen Standort in China hat und dort Elektrogeräte produzieren lässt, war Friedrich auch bereits mehrmals vor Ort, um die dortigen Labore zu besuchen. Von Deutschland wird auch festgelegt, wie die Geräte in China geprüft werden sollen.

Friedrich Vogt arbeitet hauptsächlich am Firmensitz in Sundern, ist bisweilen aber auch auf Dienstreise in China.
Friedrich Vogt arbeitet hauptsächlich am Firmensitz in Sundern, ist bisweilen aber auch auf Dienstreise in China. © Eric Claßen

Zu Friedrich Vogts Aufgaben gehört bisweilen auch das Testen der Gebrauchstauglichkeit von Geräten. „Da werden die Maschinen auch mal an ihre Grenzen gebracht. Man kann zum Beispiel an einem Tag die Beanspruchung einer Kaffeemaschine für einen Monat simulieren. So können wir feststellen, wie langlebig die Produkte sind.“

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Für Friedrich Vogt wird bisweilen sogar der heimische Haushalt zum Labor. „Wir können uns beispielsweise auch mal neu entwickelte Produkte ausleihen und zu Hause austesten. Wenn wir dann im Alltagsgebrauch irgendwelche Auffälligkeiten entdecken, wird das mit den entsprechenden Teams besprochen“, erklärt er. Der Hagener ist auch Teil des Produktteams Marktreife.

Und in noch einen Bereich ist der 33-Jährige involviert. Denn auch für die klassische Betriebsanleitung ist die Abteilung, in der er arbeitet, zuständig. „Das ist nicht immer so einfach. Die Texte müssen allgemeinverständlich formuliert sein, dürfen aber zeitgleich keine wichtigen Hinweise auslassen.“ Deshalb gebe es auch eine Kollegin in der Abteilung, die sich als Technische Redakteurin nur mit dem Schreiben und Formulieren solcher Texte befasst.

Großes Lob gibt es von Friedrich Vogt für seinen Arbeitgeber in puncto Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. „Wir haben hier flexible Arbeitszeiten und auch die Möglichkeit, Homeoffice zu machen. Dass ich hier arbeiten kann, ist für mich ein echter Glücksfall. Hier passt alles zusammen.“