Sundern. Mit scharfen Worten kritisiert die SPD die Rolle der Verwaltung im Verfahren sowie die Pläne von CDU und Grünen

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Planung und Nachhaltigkeit Anfang Juni hatte die SPD-Fraktion im Sunderner Stadtrat einen Antrag zum Seehofgelände gestellt. Mit diesem Antrag wollten die Sozialdemokraten einen Beschluss für den Stop des laufenden Planverfahrens beschließen, da aus ihrer Sicht Ungereimtheiten im Planverfahren seit über einem Jahr nicht ausgeräumt werden konnten. Die Verwaltung schaffe, keine Klarheit in das laufende Bauleitplanverfahren zu bringen, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei.

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Das Gegenteil sei sogar der Fall: Seitdem der Bürgermeister im Januar 2023 seine Ideen für ein Inklusionshotel in die Öffentlichkeit gebracht hätte, seien Fragen aufgekommen, die bis heute nicht beantwortet worden seien. Außerdem seien bisher keine echten Pläne gefolgt, die zeigen könnten, wie und wo ein Hotel mit 50 Betten entstehen könnte. Stattdessen hätten CDU und Bündnis 90/Grüne im Juni eine sogenannte „Entschließung“ formuliert, die gar keinen Platz mehr für ein Hotel lasse. Da diese beiden Parteien nun aber über die Mehrheit im Rat verfügen würden, stelle sich die Frage, was aus den Ideen des Bürgermeisters werde.

Transparenz und Teilhabe

Nach Ansicht der SPD-Fraktion sei die Bürgerversammlung im Juni des vergangenen Jahres ein Negativbeispiel für Transparenz und Teilhabe gewesen. „Dass nun ein weiteres Jahr später die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger nicht berücksichtigt worden seien, sei ein absoluter Tiefpunkt der Bürgerbeteiligung“, so Andre Klammt, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzender.

Bisher sei nicht klar, warum den Langscheiderinnen und Langscheidern letztes Jahr im Juni Pläne für vier riesige Betonklötze (30m x 21m Grundfläche) gezeigt wurden, wenn doch schon zu dem Zeitpunkt Gespräche über ein Inklusionshotel gelaufen seien. Welche Pläne stimmen also?, fragt sich die SPD Sundern. Die einzigen detaillierten Pläne, die auf der Bürgerversammlung im letzten Juni präsentiert wurden, seien die des Cafés gewesen.

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Heute werde klar warum, behaupten die Sozialdemokraten: „CDU und Grüne wollen sobald der erste Spatenstich für das Café erfolgt ist, den Weg für zwei „Mehrfamilienhäuser“ freimachen. Diese, wie oben beschriebenen Betonklötze nehmen dann einen Großteil der bisherigen Seehoffläche ein. So wäre laut aktueller Berechnung keine Flächen mehr übrig um ein Hotel zu bauen. Auch hier konnten die Fraktionen der CDU und Grünen keine Details erläutern.“

Die SPD-Fraktion setzt sich weiterhin für die touristische Nutzung des Seehofs ein. Die Bestandsgebäude mit dem historischen Wert sollen mit in die Planungen eines Hotels einfließen. Eine Bebauung mit Luxusappartements lehnt die SPD weiterhin entschieden ab. Die nächsten Verfahrensschritte müssten nun deutlich machen, für wen die Verwaltung und die Bürgermeisterkoalition die Planungen betreibe. Bisher würden nur die Interessen des Eigentümers berücksichtigt, nicht die der Bürgerinnen und Bürger. „Die SPD kämpft weiter für die Interessen der Menschen vor Ort. Wir wollen, dass endlich klare Pläne veröffentlicht und die Bürgerinnen und Bürger gehört werden!“ so Andre Klammt, Langscheider SPD-Mitglied.