Sundern. Die Zeit drängt. Der Förderantrag für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (inSEK) und das neue Kulturzentrum erfordert schnelleres Handeln

Die Innenstadtentwicklung in Sundern sorgt weiter für Diskussionsstoff. Wie bekannt ist, soll die ehemalige Johannesschule weiterhin in ein Haus für Kultur und Begegnung umgewandelt und damit zum zentralen Pfeiler des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (InSEK) werden.

Weil die Stadt Sundern wie viele andere Kommunen nicht über unbegrenzte finanzielle Mittel verfügt, erhofft man sich, über das EFRE-Förderprogramm einen Förderantrag stellen zu können. Das Projekt könnte dann im Idealfall bis zu 70 Prozent der benötigten Gelder über dieses Programm erhalten. Unlängst hatte der Rat der Stadt Sundern nach langen Diskussionen und kontroversen Debatten bei der letzten Ratssitzung den Weg frei gemacht für die Bereitstellung von 500.000 Euro. Dieses Geld benötigt die Verwaltung, um die Vorbereitungen zum Erstellen und Einreichen des Förderantrags voranzutreiben. Die Zeit drängt insofern, weil der Antrag bis zum 30. September 2023 gestellt werden muss.

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Dr. Jacqueline Bila, Beigeordnete der Stadt Sundern erklärte zuletzt noch einmal bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Soziales und Kultur, wofür die Summe verwendet werden soll. „Wir werden in Kürze die Ausschreibung für ein Expertenbüro tätigen, dass unseren Prozess begleiten soll. Außerdem wird das Geld für die Architektenkalkulation benötigt. Zusätzlich sind die Pläne bei der Statik und Installation zu klären“, sagt Bila.

Neu ist außerdem, dass es in der Verwaltung der Stadt Sundern jetzt eine interne Planungsgruppe gibt, die die Antragstellung begleiten und koordinieren soll. Die Leitung dieser abteilungsübergreifenden Task-Force hat Jennifer Salzmann-Vogt vom Fachbereich 4: Jugend und Familie übernommen.

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Diese interne Planungsgruppe ist bereits die zweite Gruppe in Sundern, die in den gesamten Prozess involviert ist. Zuvor hatte es bereits eine externe Planungsgruppe gegeben, die sich aus Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Sundern zusammensetzt, die an dem Projekt interessiert sind und das Haus für Kultur und Begegnung mit inhaltlichem Leben füllen möchten. Diese Gruppe, die u.a. mit Ehrenämtlern und Mitgliedern der Musikschule sowie der VHS besetzt ist und nach Ansicht der Verwaltung einen Querschnitt der Sunderner Bevölkerung darstellen soll, hatte sich im November 2021 bei einer Bürgerversammlung zum Thema „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ gebildet. Während der Ausschusssitzung hatte es kritische Nachfragen nach dem Sinn der externen Projektgruppe gegeben. So wurde beispielsweise bezweifelt, ob die Gruppe wirklich repräsentativ für die Sunderner Bevölkerung sei.

Frage der Trägerschaft offen

In der externen Planungsgruppe war in der Vergangenheit auch immer wieder ein mögliches Modell zur Trägerschaft diskutiert worden. Dies sei nicht zuletzt auch wichtig im Hinblick auf die jährlichen Betriebskosten. So wurde auch über eine Stiftung oder eine Genossenschaft nachgedacht.

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Die neugegründete interne Projektgruppe aus den Reihen der Verwaltung hingegen möchte sich nun zügig um alle wichtigen Bausteine rund um die Antragstellung kümmern, wie Jennifer Salzmann-Vogt betont: „Aus Verwaltungssicht müssen wir einen Fahrplan aufstellen und wichtige Meilensteine für das Projekt definieren.“

Positive Signale für das Projekt Haus für Kultur und Begegnung hatte es zuletzt nach einem Ortsbesuch durch Vertreterinnen und Vertreter von Südwestfalenagentur und LEADER gegeben.

Europäisches Förderprogramm

Bei EFRE handelt es sich um ein Förderprogramm der Europäischen Union. Mit Hilfe dieses Programms sollen Ungleichheiten zwischen unterschiedlichen Regionen beseitigt und der wirtschaftliche sowie soziale Zusammenhalt gestärkt werden. Mit EFRE sollen Projekte aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität sowie Strukturwandel in Kohlerückzugsgebieten unterstützt werden. Insgesamt stehen rund vier Milliarden Euro für Investitionen in der EU zur Verfügung.