Arnsberg. Mit kleinen Tricks und Gelassenheit kann man die Essgewohnheiten des Nachwuchs steuern. Wie das geht, lesen Sie hier

Immer wieder haben Eltern mit einem großen Problem zu kämpfen: der eigene Nachwuchs verschmäht das frisch gekochte Essen und möchte stattdessen Fast Food oder Süßigkeiten haben.

Birgit Molitor kennt diese Probleme nur zu gut. Die Diplom-Oecotrophologin aus Menden berät seit 20 Jahren Erwachsene und Kinder in puncto gesunder Ernährung. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit arbeitet die Mendenerin auch im Klinikum Hochsauerland. „Ich führe täglich Gespräche mit den Patientinnen und Patienten. Da dreht es sich dann zum Beispiel um Themen wie Mangelernährung oder Übergewicht, aber auch um die richtige Ernährung bei einer Krankheit wie Gicht. Und ich gebe Tipps, was bei einer Therapie zu beachten ist.“

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Gesunde Ernährung in der Familie ist ihr ein besonderes Anliegen, da man mit Präventionsarbeit viele mögliche Krankheiten verhindern kann. „Besonders bei kleinen Kindern gilt, dass die Eltern die Vorbilder bei der Ernährung sind. Essen die Eltern Gemüse oder Obst, dann wird auch ein Kinder eher diese Lebensmittel zu sich nehmen. In der Pubertät kommt dann allerdings auch noch der Einfluss durch den Freundeskreis hinzu. Denn in der Gruppe wird dann gerne mal zu Chips, Cola oder dem Burger gegriffen.“

Bei Vorlieben geprägt von den Eltern

Kinder würden bei ihrem Geschmack und ihren Vorlieben für Lebensmitteln stark in der Familie geprägt. Das merke man übrigens auch an sich selbst, wenn man das Erwachsenenalter erreicht habe. Oftmals würde auch dann noch Dinge besonders gerne essen, die man als Kind geliebt habe und umgekehrt sehr häufig Gerichte meiden, die man schon als Heranwachsende oder Heranwachsender nicht mochte“, erklärt Birgit Molitor. „Wie man in der Familie einkauft, kocht und isst, so wird man für das Leben geprägt.“ Deshalb rät die zertifizierte Ernährungsberaterin auch dringend dazu, dass man zumindest eine Mahlzeit am Tag – egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen – mit allen Familienmitgliedern zusammen einnimmt. „Und das dann bitte auch ganz in Ruhe und ohne Stress“, unterstreicht Molitor. Vielen Menschen fehle heutzutage die Struktur beim Essen.

„Es empfiehlt sich auch immer, dass alle Komponenten des jeweiligen Essens auf dem Tisch stehen, so dass die Kinder selbst zugreifen und entscheiden können, wie viel sie wovon essen möchten.“ Man solle die Kinder wählen lassen und bloß keinen Druck ausüben mit Sätzen wie „Du musst das aber jetzt essen“ oder „Das ist aber gesund, das wird jetzt gegessen.“ Je mehr Druck von Eltern dabei erzeugt würde, desto mehr Gegendruck entstünde dabei.

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Generell solle man aber auch schauen, dass sich beispielsweise möglichst wenig Süßigkeiten im Haus in Schränken befänden. „Wenn Kinder wissen, dort und dort liegen Schokolade, Kekse oder Bonbons, dann werden sie auch eher dazu verführt, heimlich die Schränke zu öffnen und davon zu naschen.“

Eine abwechslungsreiche Ernährung sei wichtig, betont Birgit Molitor. Dann könne man auch mal Pizza oder Fritten essen, nur eben nicht jeden Tag. „Und gerade bei Kleinkindern sollte man auch bestimmte Lebensmittel, die vielleicht anfangs abgelehnt werden, immer mal wieder anbieten. Was heute nicht gegessen wird, kann möglicherweise drei Monate später gemocht werden.“

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Deshalb könne man auch einen bunten Teller mit Obst, Rohkost oder Nüssen zusammenstellen und einfach anbieten. Nicht selten probieren dann Kinder und Jugendliche von sich aus das gesunde Fingerfood. „Und wenn das eigene Kind tatsächlich ein Lieblingsgemüse oder -obst hat, dann sollte man das immer mal bewusst in vielfältiger Form in den familiären Speiseplan einfügen.“

Von einer Sache rät die Diplom-Oecotrophologin dagegen ab. „Süßes bitte nicht als Belohnungsmittel einsetzen. Das ist leider ein falsches Zeichen und hat oft zur Folge, dass man sich im Erwachsenenalter darauf besinnt und versucht sich selbst mit Schokolade und Co. etwas vermeintlich Gutes zu tun!“

Schnelle Gerichte zum Nachkochen

Mediterrane Haferbällchen

Zutaten: 1 Zwiebel, 4 EL Rapsöl, 2 Zucchini, ½ TL Salz, Pfeffer, 1 Ei, 200 g Feta, 150 g Haferflocken

Zubereitung: Zwiebel fein würfeln, in Öl glasig dünsten. Zucchini grob raspeln, gut ausdrücken. Zusammen mit Zwiebel, Salz, Pfeffer fünf Minuten braten. Zucchinimischung, Ei, zerbröselten Feta und 100 g Haferflocken verkneten. Eventuell mehr Haferflocken dazugeben, bis eine gut formbare Masse entsteht. Ca. 16 Bällchen aus der Masse formen. In den restlichen Haferflocken wälzen und in etwas Rapsöl acht bis zehn Minuten braten. Vor dem Essen auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Variationen: Die Bällchen können auch in Sesam oder gemahlenen Nüssen gewälzt werden. Zu der Masse können auch Leinsamen oder klein geschnittene getrocknete Tomaten zugegeben werden.

Kürbissuppe

Zutaten: 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 St. Ingwer, 300 g Kartoffeln, 300 g Kürbis oder 300 g Karotten, 1 rote Paprika, 1,5 EL Raps- o. Olivenöl, Curry, 150 g saure Sahne, 500 ml Gemüsebrühe, 150 g rote Linsen, ½ Orange gepresst, 2 EL geröstete Kürbiskerne, Pfeffer, Salz

Zubereitung: Gewürfeltes Gemüse in Rapsöl kurz andünsten, Gemüsebrühe zugeben und zehn Minuten garen. Danach rote Linsen hinzufügen und weitere zehn Minuten garen. Zuletzt saure Sahne und Orangensaft zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen. Geröstete Kürbiskerne als Dekoration auf die Suppe geben

Frischkäse-Paprika-Aufstrich

Zutaten: 200 g Frischkäse 2 EL Ajvar (Paprika-Auberginen-Paste) Salz, Pfeffer, 1/2 rote Paprika, 1/2 grüne Paprika

Zubereitung: Frischkäse mit Ajvar und den Gewürzen cremig rühren. Paprika fein würfeln oder hacken und mit dem Gemüsewasser in die Käsecreme geben. Abschmecken. Sollte die Suppe zu fest sein, noch etwas Mineralwasser, 1 EL Joghurt oder etwas Milch unterrühren. Bei vorheriger Zubereitung die Paprikawürfel erst am Tage der Verwendung zugeben.

Quarkbrötchen

Zutaten: 250 g Quark (mager), 1 Ei, 250 g Dinkelvollkornmehl, 1 P. Weinsteinbackpulver, ½ TL Salz, Milch zum Bestreichen

Zubereitung: Zutaten außer Milch verkneten, 8 - 9 Brötchen formen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Milch bepinseln.

Backen: Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze in der Mitte des Backofens ca. 20 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.