Hachen. Weil der Schwimmunterricht so gut funktioniert, erhält die Grundschule zum zweiten Mal ein Schwimmsiegel von der DLRG. Das steckt dahinter.
In der Katholischen Grundschule hat das Schwimmen beinahe die gleiche Bedeutung wie Lesen und Schreiben. „Jedes Schulkind lernt hier schwimmen, wenn es nicht schon vorher schwimmen konnte“, verrät Schulleiterin Anja Schulte-Hilburg.
Denn während an vielen anderen Schulen der Schwimmunterricht ins Abseits gerät oder dem normalen Sportunterricht zum Opfer fällt, wird in Hachens Grundschule kräftig gekrault und getaucht. „Natürlich befinden wir uns auch in der komfortablen Situation, dass wir über das Lehrschwimmbecken in unmittelbarer Nähe zur Schule verfügen.“ Schulte-Hilburg ist sich der exponierten Stellung ihrer Lehreinrichtung in puncto Schwimmen bewusst.
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Der Lehrschwimmbecken, das von der Sorpesee GmbH betrieben wird, ist aber nicht nur explizit für die Schulkinder aus Hachen reserviert. Auch viele andere Schulen und Gruppen aus dem Sunderner Stadtgebiet lernen hier, sich sicher im Wasser zu bewegen. „Das zeigt auch wie wichtig diese Einrichtung ist“, betont die Schulleiterin.
Damit das Lehrschwimmbecken auch weiterhin im Fokus der Verantwortungsträger aus Rat und Verwaltung bleibt, kann es sicherlich nicht schaden, dass die Grundschule Hachen nun zum insgesamt zweiten Mal das Schwimmsiegel der DLRG überreicht bekommen hat.
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Bei der Premierenauszeichnung 2020 hatte Corona noch alles fest im Griff, sodass es damals zu keiner offiziellen Übergabe der Plakette kam. Das hat sich nun in diesem Jahr geändert. Eigens dafür aus Lünen angereist war Jan Hötzel vom DLRG-Landesverband Westfalen.
„Heutzutage ist es leider nicht mehr selbstverständlich, dass sich eine Schule so für das Schwimmen einsetzt. Vor Corona haben noch zehn Schule an dem Wettbewerb teilgenommen, jetzt war die Katholische Grundschule Hachen nur noch eine von dreien“, betont Hötzel.
Mit dem Blick auf die allgemeine Situation in den deutschen Schwimmbädern ist Jan Hötzel skeptisch: „Wenn die Regierung verspricht, was sie in den Koalitionsvertrag geschrieben hat, dann verbessert sich die Situation bei den Schwimmkursen für Anfänger. Das wäre auch dringend notwendig, denn immer mehr Kinder können nicht schwimmen.“
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In Hachen versucht man dies eben zu verhindern. „Wir haben verschiedene Niveaustufen, um den Kindern sukzessiv das Schwimmen beizubringen. So kann man auch auf unterschiedliche Leistungsstände Rücksicht nehmen. Und wenn es irgendwie möglich ist, fallen die Schwimmstunden im Stundenplan nicht aus“, verspricht Schulleiterin Anja Schulte-Hilburg. Gleich mehrere Lehrkräfte aus dem Kollegium können die Schwimmkurse leiten. Das erleichtert auch die Planung der Unterrichtsstunden.
Spielerisch erlernen die Kinder das Schwimmen
Ein Faustpfand beim Schwimmunterricht in Hachen ist sicherlich die Motivation der Kinder. Das hat auch Sportlehrerin Yana Schröter festgestellt. „Die Kinder sind sehr motiviert und meistens schnell umgezogen, damit es direkt ins Wasser geht. Natürlich ist es auch super, dass wir oft Doppelstunden haben. So kann man viel intensiver an den Stärken und Schwächen jedes Einzelnen arbeiten.“
Und damit die Lust an der Bewegung im Wasser erhalten bleibt, wird vieles spielerisch eingeübt. „So merken die meisten Kinder gar nicht direkt, dass sie eine bestimmte Technik lernen müssen, weil die Spiele so abwechslungsreich sind“, erklärt Schröter.
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Dass dabei auch ein gewisser Wettkampfcharakter in den Klassen Einzug hält, finden die Kinder sehr gut. „Man will gewinnen“, sagt der neunjährige Leonhard aus der Klasse 4a. Klassenkamerad Domenico wiederum möchte viel lieber tauchen. „Wenn ich groß bin, will ich das in Italien ausprobieren.“
Und Ada aus der 4b kann ihre Schwimmfähigkeiten bereits prima in der Freizeit nutzen. „Bei schönem Wetter gehe ich am liebsten in der Sorpe schwimmen.“ Und Mika aus der 4b liebt das Ausdauerschwimmen. „Erst konnte ich gar nicht schwimmen und jetzt halte ich sogar richtig lange durch.
Doch bei aller Motivation der Kinder sei eines mindestens genauso wichtig, betont Schulleiterin Anja Schulte-Hilburg zum Schluss: „Wir brauchen weiterhin die Unterstützung der Eltern. Nur so können wir das Angebot auch künftig machen!“
Am Ende kann auch die DLRG davon profitieren. Schließlich werden auch in Zukunft noch Rettungsschwimmer benötigt.