Langscheid. Bürgerinitiative DoLL bekräftigt ihre Ablehnung der Planungen für Seehof-Areal in Langscheid

Die Bürgerinitiative DoLL (Dorf Leben Langscheid) macht nach einem Gespräch mit Vertretern von Fraktionen im Sundern Stadtrat noch einmal mobil im Bemühen um eine für die Dorfgemeinschaft akzeptable Lösungen für die Überplanung des Seehof-Areals. Das letzte Wort spricht die Politik im Rat.

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Am 22. Juni fand daher im Haus des Gastes in Langscheid ein Treffen der DoLL und Ratsvertretern statt. In einer einleitenden Präsentation stellte die Bürgerinitiative ihre Positionen dar. Dabei erläuterte die BI auch die Basis, auf der ihre Stellungnahme fußt: Nämlich auf 600 Unterstützungsunterschriften zu den Zielen der DoLL, den Erkenntnissen aus der Fragebogenaktion im Dezember 2021, den vielen Diskussionen auf der Dorfkonferenz, Redebeiträgen vieler Bürger und Bürgerinnen während der beiden Bürgerversammlungen in der Schützenhalle und vielen individuellen Gesprächen mit Bürgern und Bürgerinnen „Ein eindeutiges Meinungsbild ergab auch die anonyme Umfrage nach der Bürgerbeteiligungsversammlung, in welcher von 90 abgegebenen Meinungen 80 Anwesende eine Flächennutzungsplanänderung kategorisch ablehnten“, so DoLL-Sprecherin Angelika Feldmann. Klar ist: die Bürgerinitiative lehnt die in der Öffentlichkeitsbeteiligung vorgelegte Änderung des Flächennutzungsplans sowie den vorhabenbezogenen Bebauungsplan ab.

So lief die Bürgerversammlung>>>

„Insbesondere die Begründung zum Planungsanlass, welche als einzigen Aspekt die vorgeblich mangelnde Rentabilität der aktuellen Nutzung enthält, ist für die DoLL absolut inakzeptabel“, heißt es. In keiner Weise würden die Bedürfnisse der Allgemeinheit Berücksichtigung finden, „sondern es steht einzig und allein die Profitmaximierung des Eigentümers im Vordergrund“. Ebenso sei es aus Sicht der Bürgerinitiative unseriös, den schlechten Zustand der Gebäude und des Geländes als Änderungsanlass heranzuziehen, „da dieser Zustand bewusst durch den Eigentümer herbeigeführt wurde“. Das Argument der mangelnden Rentabilität bei Beibehaltung der Nutzung als rein touristisches Gebiet ist aus Sicht der BI nicht valide. Verwiesen wird auf viele andere Projekte am Sorpesee.

So lief der Sitzung im Planungsausschuss>>>

In diesem Zusammenhang fielen Stichworte wie Erweiterung der Beherbergungskapazitäten an Zeltplatz 3, die Entwicklung der Übernachtungszahlen der Sorpesee GmbH, die Frequentierung des Wohnmobilstellplatzes in Nähe des Damms, Bestrebungen eines großen Ferienimmobilienentwicklers in Amecke einen Ferienpark mit mehr als 300 Ferienhäusern zu errichten, sowie die Gründung einer neuen Gesellschaft zur Förderung von Tourismus (Sundern GmbH), um nur einige zu nennen.

Einwände bis zum 1. Juli möglich

Die Bürgerinitiative DoLL bittet alle Bürger und Bürgerinnen, die bei der öffentlichen Bürgerversammlung am 2. Juni 2022 in der Schützenhalle vorgestellten Pläne und Begründungen zu lesen und ihre Eingaben für oder gegen die laufenden Verfahren bei der Stadt Sundern einzureichen.

Dies kann schriftlich per Brief oder email erfolgen, aber auch mündlich oder telefonisch bei Mitarbeitern des Fachbereichs Stadtentwicklung erfolgen.

Alle Bedenken und Einwände zur Planung werden von Ratsvertretern/-innen gelesen und fließen in die Meinungsbildung ein.

Wer Unterstützung bei der Erstellung der Eingaben benötigt, kann sich an die Mitglieder der BI DoLL unter langscheid.info wenden. Dort ist auch die Präsentation der Planung zu finden.


Der Termin zur letzten Abgabe für oder gegen die laufenden Verfahren ist der 1. Juli 2022

Die Vertreter der Bürgerinitiative stellten eindeutig ihre Vorstellungen dar, was sie sich für Langscheid vorstellen können und was nicht. Nicht gewollt sei „eine das Dorfbild auf Jahrzehnte prägende Bebauung mit weiteren Betonklötzen“, die Schaffung von Wohnraum „nur für Wohlhabende“ und zur Wochenendnutzung, der Verlust von touristischen Flächen in bester Lage und der Zuzug von „wohl situierten Anwohnern, die am Dorfleben keine Teilhabe nehmen“. Im Gegensatz dazu, wünsche man sich die Nutzung des Geländes zu touristischen Zwecken, die Entwicklung eines Konzepts unter Berücksichtigung eines „sanften und nachhaltigen Tourismus“, eine kleinteilige, dem Ortsbild angepasste Bebauung, die Einbeziehung der Bedürfnisse des Dorfes und die „konstruktive Diskussion mehrerer Planungsalternativen anstelle eines Investorenvorschlags“. Am Ende wird die Politik über die Änderung eines Flächennutzungsplanes entscheiden müssen. Das machte auch Stadtplaner Lars Ohlig in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses klar.