Langscheid. Vor der Einwohnerversammlung am Dienstag beschäftigt die Bewohner von Langscheid nicht allein der „Seehof“
In Langscheid gibt es aktuell viel Gesprächsbedarf. Gerade erst gab es eine hitzige Bürgerbeteiligungsveranstaltung im Rahmen des Planverfahrens für die Nachnutzung des Areals des „Seehofes“ und heute steht die Einwohnerversammlung in der Schützenhalle an. Und auch eine Dorfkonferenz der Bürgerinitiative DOLL (Dorfleben Langscheid) ist erst wenige Wochen her.
Das waren die Ziele der Dorfkonferenz>>>
Bei der Einwohnerversammlung dürfte heute erneut der „Seehof“ auf die Tagesordnung kommen. Ein Thema, das auch die Bürgerinitiative „DOLL“ beschäftigt. „Da ist viel Musik drin“, sagt Angelika Feldmann, eine der Sprecherinnen der „DOLL“, „das steht ja für einige Themen, die uns im Dorf beschäftigen“. Sehr wohl wünscht sie sich aber auch, dass das Seehof-Thema nicht alle anderen, von der Dorfkonferenz identifizierten Probleme und Ansatzpunkte für eine Steigerung der Lebensqualität im Ort, in Vergessenheit geraten lässt.
Das ist der Streit um den Seehof>>>
Bei der Dorfkonferenz waren diverse Arbeits- und Themengruppen gebildet worden, die nun an aufgekommenen Fragestellungen arbeiten und in den Raum gestellte Ideen umsetzen sollen. 85 Teilnehmende wurden bei der Dorfkonferenz gezählt. „Damit sind wir sehr zufrieden“, so Angelika Feldmann von der „DOLL“, „und einige der Ideen klangen wirklich gut“.
Das Thema Seehof spielte dann aber irgendwie doch rein - zum Beispiel in der Arbeitsgruppe „Wohnsituation und Erscheinungsbild“. Im Ort wachsen die Sorgen, was mit aus demografischen Gründen absehbar frei werdenden Immobilien und Grundstücken passieren wird. Ideen wie „Jung kauft Alt“ oder dorfinterne Wohn- und Verkaufsbörsen kamen auf. Hinter allem steckt die Angst, dass junge Langscheider sich den Wohnraum im eigenen Dorf irgendwann nicht mehr leisten können, „Da schießen die Preise ja durch die Decke“, so Angelika Feldmann.
Andere Gruppen kümmern sich um Vereinsangebote und Freizeitgestaltung, den „Fluch und Segen“ der „Lage am Sorpesee“, um Nachbarschaft und Sozialkontakte, die Verkehrssituation und den Öffentlichen Personennahverkehr in Langscheid, Zusammenleben, Gemeinschaft und Dorfentwicklung, Angebote für Kinder und Jugendliche oder Treffpunkte und Gastronomie. Und irgendwie - das haben alle Teilnehmer schnell gemerkt - hängen alle Themen auch immer etwas zusammen. So braucht es Treffpunkte, um Menschen zusammenzuführen und Dorfleben zu entwickeln. Klar, dass da die „Ehrenamtskneipe“ diskutiert wurde, nachdem die letzte traditionelle Kneipe im Ort dicht gemacht hat.
Dass Vereine beim Thema Angebote für Kinder und Jugendliche zusammenarbeiten müssen, wurde in der Dorfkonferenz schnell erkannt. Vereinsübergreifende Angebote wurden besprochen ebenso wie öffentliche Sportflächen im Dorf für Jedermann.
Für die Verkehrsanbindung und künftige Verkehrskonzepte in Langscheid wurden ebenfalls Ideen gesammelt. Von digitalen und realen Mitfahrerbänken über Micro-Autos bis hin zu besseren Verbindungen im Öffentlichen Nahverkehr und im Radverkehr zwischen Langscheid und Sundern.
Einiges wird vielleicht heute bei der Bürgerversammlung angesprochen. Spätestens im August wollen aber alle Arbeitsgruppen wieder zusammenkommen und vorstellen, wie weit sie bei der Ausarbeitung oder Umsetzung ihrer Ideen gekommen sind.