Amecke. Das Angebot eines Lübecker Anwalt für eine städtischen Fläche macht auf die Lücke aufmerksam, die der Sonderrat wohl nicht erkennen wollte.
Genau davor hatte die Kämmerin in der Sondersitzung des Rates am vergangenen Donnerstag gewarnt: Der Lübecker Anwalt, Ulf Freiherr von Danckelmann, als Rechtsanwalt für die Helma Ferienimmobilien GmbH tätig, hat nun auch ein Angebot für die Parzelle der Stadt am Ostufer vorgelegt.
Das bestätige gestern in der Monatspressekonferenz Bürgermeister Ralph Brodel. „Hiermit bewerbe ich mich als Privatperson für diese Fläche und biete als Kaufpreis 37,50 Euro je m² an. Ich bin auch bereit, den Parkplatz langfristig an die Stadt Sundern bzw. die Sorpesee GmbH zu verpachten“, schreibt der Jurist von der Ostsee.
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Hinweis auf die Lücke
Von Dankelmann verweist damit auf die Lücke, die auch schon Kämmerin Ursula Schnelle in der Vorlage
zur Sonderratssitzung markiert hatte: „Es fehlt eine Grundstücksbewertung und am Ende auch ein Bieterverfahren für diese Fläche von gut 2000 qm.“ Gestern nannte sie auch noch die Prüfung, ob die Stadt die Fläche überhaupt verkaufen wolle. Alles, so Kämmerin und Bürgermeister unisono, sei nun in der internen Prüfung: „Es geht da auch um die Vergaberegeln nach den EU-Richtlinien, Artikel 107. Da gibt es schon beim ersten Lesen eine große Hürde“, erklärte Bürgermeister Ralph Brodel. Wenn notwendig, werde man auch einen externen Prüfer beauftragen.
Die Entscheidung am vergangenen Donnerstag, die in mehreren Stufen verlief, hat bei vielen Bürgern in Amecke Ängste ausgelöst. So hätten vor allem Anwohner von der Hespe nachgefragt, ob denn dort jetzt der Parkplatz für Gäste gebaut werden. Brodel konnte sie beruhigen: „Im Parkraumkonzept von 2014 gab es verschiedene Potenzialflächen, dazu gehörte auch eine Fläche an der Hespe. Diese Flächen sind aber in der späteren Priorisierung ganz nach unten geschoben worden. Darüber müssen sich die Menschen an der Hespe keine Sorgen machen“, beruhigte er gestern.
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Zusätzlich 152 Plätze
Was passiert nun? Sollte die Prüfung ergeben, dass der Ratsbeschluss nicht rechtskonform war, dann würde der zweite Vorschlag, über den in einem Vorratsbeschluss abgestimmt wurde, greifen. Das würde bedeuten, dass recht schnell der zweite Bauabschnitt am Großraum-Parkplatz „Zur schönen Aussicht“ gebaut würde (plus 80 Plätze), dazu gäbe es auch in diesem Jahr noch Geld. Außerdem würde ein Provisorium gegenüber dem „Heimathafen“ angegangen, dann aber mit Zufahrt von der Straße zum Freibad aus mit vermutlich 72 Plätzen. Dadurch braucht man keine Zustimmung von Straßen NRW.
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