Sundern. 3,38 war die Note beim Heimatcheck für das Parken in Sundern. Nun sagen die sechs Ratsparteien war passieren soll.

In unserem Heimatcheck haben die Teilnehmenden dem Parken in Sundern einen gerade noch befriedigende Note verpasst, eine 3,38. 27,3 Prozent gaben allerdings eine 5 oder 6. Parken war in Sundern in den vergangenen Jahren ein Reizthema, vor zwei Jahren Stand ein Bürgerbegehren kurz bevor, als im Stadtrat ein großer Röhrpark geplant wurde, wo seit Jahren die Autos kostenlos stehen. Am Ende kam die Variante „Null“ - alles bleibt wie es ist. Gemäß seinem Wahlmotto „Standhaft“ wird - so Ralph Brodel das Votum für eine zweite Amtszeit erhält - nach der Wahl nochmals der Röhrpark aus dem Regal der abgelegten Ideen geholt werden. Brodel meint, dass die Problematik des Hochwasserschutzes in Zeiten des nicht zu leugnenden Klimawandels und immer häufigeren Starkregen-Ereignissen immer drängender werde.

Die Bürger, das ist auch ein Ergebnis des Heimatchecks, finden das Parken in Balve oder Eslohe besser. Fakt ist, dass am 20. August ein Sonderrat mit dem Thema Parken beschäftigen wird. Dabei geht es vor allem um Lösungen für Amecke.

Nun kommt Politik zu Wort

Nun kommen in der nächsten Stufe des Heimatchecks die sechs Ratsparteien zu Wort, um Lösungen zum Problem zu unterbreiten:

CDU: Gegen das Wildparken

CDU-Fraktionschef Stefan Lange
CDU-Fraktionschef Stefan Lange © WP Sundern | CDU

Einzelhandel und Tourismus in Sundern brauchen ausreichend Parkraum in der Innenstadt und am Sorpesee. Die vorhandene Anzahl der Parkflächen muss bei einer Umgestaltung der Innenstadt weitgehend erhalten und kostenlos bleiben.

Für die CDU stärken kostenlose Parkmöglichkeiten den Einzelhandel. Für den Tourismus ist es wichtig, dass auch am Sorpesee ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen und damit ein „Wildparken“ verhindert wird.

Bei der Gestaltung der Parkflächen dort hat die Eingliederung in die Natur für die CDU oberste Priorität.

SPD: Keine Schnellschüsse

SPD-Fraktionsvorsitzender  Michael Stechele
SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Stechele © WP Sundern | SPD Sundern

Die Parkplatzsituation in Sundern ist immer wieder Thema im politischen Raum. Dabei müssen wir aber die Situation in der Innenstadt (Fußgängerzone) von der Situation am Sorpesee abgrenzen. Um in der Innenstadt einen Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen, ist es nötig, das bestehende Parkplatzkonzept umzudenken und Parkplätze zu verlagern (nicht zu streichen).

Am Sorpesee brauchen wir dringend ein Parkraumkonzept. Schnellschüsse bringen uns nicht weiter. Schon jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger in Amecke und Langscheid stark belastet. Ein belastbares Konzept für die Zukunft muss her.

FDP: Für die Parkpalette

FDP-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Laufmöller.
FDP-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Laufmöller. © WP Sundern | Frank Albrecht

Bereits im letzten Jahr haben wir von der FDP Sundern einen Antrag eingereicht, ein Parkplatzkonzept für die gesamte Innenstadt zu entwickeln. Abhängig war dieses allerdings von der Parkplatzsituation an der Röhr. Dieses hängt nun wieder an der Entwicklung des Hochwasserschutzes und der Renaturierung. Wir sind natürlich dafür, Parkplätze für Besucher zur Verfügung zu stellen. Dabei wollen wir auch die bereits mal angedachte Parkpalette zwischen SKS und Rathaus umsetzen. Die Mitarbeiter von SKS und im Rathaus haben keine ausreichenden Parkmöglichkeiten. Ebenfalls könnten die Palette von Mitarbeitern von Banken, Sparkassen, Ärzten und Einzelhandel genutzt werden.

Bürger für Sundern: Ein Konzept muss her

Werner Kaufmann ist Fraktionsvorsitzenden der Bürger für Sundern
Werner Kaufmann ist Fraktionsvorsitzenden der Bürger für Sundern © WP Sundern | Bürger für Sundern

Sundern hat ausreichend Parkplätze. Regional, z. B. Amecke, gibt es fehlende Parkmöglichkeiten, so dass nachgesteuert werden könnte. Hier sollten aber einige grundlegende Entscheidungen abgewartet werden. Notwendige Entscheidungen sind getroffen worden. Im Bereich der Innenstadt sind auch reichlich Parkplätze vorhanden. Da muss sicherlich im Zuge der Innenstadt-Entwicklung nochmal genau geschaut werden, wie mit einzelnen Parkplätzen verfahren werden kann. Ein Parkkonzept muss da sicherlich für die Zukunft entwickelt werden. Dabei müssen Aspekte wie geändertes Einkaufsverhalten, Generationenwandel, sich verändernde Mobilität und die künftige Funktion einbezogen werden. Dieses Konzept sollte schnell durch den neue Rat beauftragt werden.

Grüne: Park & Ride muss her

Guido Simon ist Fraktionschef der Grünen im Rat Sundern.
Guido Simon ist Fraktionschef der Grünen im Rat Sundern. © WP | Privat

Die eher mäßige Note (3,38) im Heimatcheck können wir für die Innenstadt nicht nachvollziehen. Im normalen Wochengeschäft bekommt man in Sundern ohne langes Suchen schnell einen Parkplatz an der Röhre. Wir setzen uns für eine intelligente Verknüpfung von Bus und Bahn, Fahrrad und Anruf-Sammeltaxen ein.

Ein Park&Ride-System am zentralen Bus- und Röhrtalbahnhof mit überdachten Abstellplätzen für Fahrräder bietet zusätzlich Chancen zur Entlastung des Klimas und der Straßen.


WiSu: Kostenlos ist wichtig

Hans Klein ist Fraktionschef der Bürgerpartei „Wir sind Sundern“
Hans Klein ist Fraktionschef der Bürgerpartei „Wir sind Sundern“ © WP Sundern | WISU

Wir sehen zwei Schwerpunkte: In der Innenstadt sind wir grundsätzlich für den Erhalt der kostenlosen Parkplätze. Sie sind überlebenswichtig für den Einzelhandel und die Dienstleister in der Innenstadt. Ohne diese Parkplätze ist auch eine Vermietung von Wohnungen in der Innenstadt nicht mehr überall möglich. Die Errichtung von kostenpflichtigen Parkhäusern lehnen wir ab.

Zweitens Amecke: Am vergangenen Wochenende war Amecke zugeparkt mit Autos von Besuchern. Da die Parkplätze hoffnungslos überlastet waren, parkten die Besucher auch in den Anliegerstraßen. Auch Zufahrtswege zum See für Anglerboote und Wege für Löschfahrzeuge waren „dicht“. Wir benötigen in Amecke weitere zusätzliche Parkplätze.