Langscheid. Der Ruhrverband in Kürze die Kaskaden an der Sorpe-Talsperre. 2,3 Millionen kostet die Erhaltungsmaßnahme und dauert bis 2022.

Der Ruhrverband beginnt in den kommenden Tagen mit der Sanierung der gemauerten Entlastungskaskade, über die bei einem starken Hochwasser das überschüssige Wasser aus der Sorpetalsperre abgegeben werden kann. Sie befinden sich an der östlichen Seite des Dammbauwerks, der sogenannten Waldseite. Die komplexen Baumaßnahmen werden sich über zwei Jahre ziehen.

Nach mehr als 80 Betriebsjahren in Wind und Wetter ist die Bausubstanz der Kaskaden stark in Mitleidenschaft gezogen und soll daher für rund 2,3 Millionen Euro umfassend instandgesetzt werden, um die volle hydraulische Leistungsfähigkeit und die Standsicherheit der Stützwände und Brüstungen dauerhaft sicherzustellen. Vor allem Risse und Wasserdurchlässigkeiten im Mauerwerk, fehlende beziehungsweise. lose Fugenverbindungen an den Stützwänden und Schäden an den Brüstungen müssen beseitigt werden, informiert der Ruhrverband in Essen über Pressesprecher Markus Rüdel.

Zwei Bauabschnitte

Die Arbeiten sind in zwei Bauabschnitte unterteilt. Begonnen wird mit dem Abschnitt zwischen dem Damm und der mittleren Kaskadenbrücke. Hier wird bis voraussichtlich Dezember 2020 zunächst die gesamte Sanierungsfläche gereinigt und intensiv untersucht, um alle Schäden detailliert aufzunehmen und zu kennzeichnen. „Defekte Fugen und Steine werden herausgebrochen und mit neuen Steinen versehen“, sagt Markus Rüdel.

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Fugen sandstrahlen

Anschließend werden die Flächen und die Fugen sandgestrahlt, um die für die Neuverfugung notwendige

Abschlussübung der Polizei: Auch dazu dienen die Kaskaden oft.
Abschlussübung der Polizei: Auch dazu dienen die Kaskaden oft. © Foto: CremerPress - Alexander Cremer

raue Oberfläche zu erreichen. Die neuen Fugen werden im Trockenspritzverfahren erstellt und die Steinköpfe danach mit einem leichten Sandstrahler von etwaigen Fugenresten gereinigt. Der zweite Bauabschnitt von der mittleren Kaskadenbrücke bis zum Tosbecken soll im Herbst 2020 öffentlich ausgeschrieben und im nächsten Jahr umgesetzt werden, heißt es aus Essen. Anschließend werden Zäune, Geländer und Wegeführungen erneuert. „In rund zwei Jahren soll alles fertig sein“, erklärt Markus Rüdel.

Die Entlastungskaskade der Sorpetalsperre ist durch ihre markante Form ein besonderer Hingucker. Das aus 37 gestuften Becken bestehende Bauwerk folgt dem natürlichen Geländeverlauf des rechten luftseitigen Hanges und verläuft daher nicht gradlinig, sondern in mehreren Bögen, bis sie nach 66 Metern Höhenunterschied und fast 350 Metern Länge in das Tosbecken mündet.

37 Einzelbecken

Die 37 Einzelbecken haben unterschiedliche Längen zwischen sechs und 18 Metern, die Breite nimmt von drei Metern im oberen Bereich auf sieben Meter bei den unteren Becken zu. Die Kaskaden kommen äußerst selten zum Einsatz, nämlich immer dann, wenn heftige Regenfälle den Wasserspiegel im See über das Stauziel ansteigen lassen.

Zuletzt 2007 übergelaufen

Dann läuft das überschüssige Wasser in den Überlauf an der östlichen Dammseite und schießt von dort die Kaskaden hinab. Dieses lautstarke Ereignis, das viele ­Besucher anzieht, gab es schon­­ lange nicht mehr. Zuletzt beim August-Hochwasser im Jahre 2007. https://www.wp.de/staedte/sundern/feuerwehr-entdeckt-hanfplantage-id1961116.html