Siegen. Staatsanwaltschaft und Polizei halten geheim, wo die 3,5 Tonnen Marihuana gelagert werden, die am Freitag vergangener Woche bei einem SEK-Einsatz in Ferndorf beschlagnahmt wurden. Die Drogen werden in einigen Monaten verbrannt.

„Die Bundeswehr war uns bei der Suche nach einem geeigneten Lagerplatz behilflich“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen unserer Redaktion. „Mehr kann ich dazu nicht sagen.“ Die Vakuum verpackten Drogen, die bei dem SEK-Einsatz sicher gestellt wurden, werden einige Monate lang an dem geheim gehaltenen Ort aufbewahrt.

Denn erst nach Abschluss des Verfahrens gegen die fünf Männer, die beim Entladen eines Lastwagens auf einem Firmengelände in Kreuztal-Ferndorf festgenommen wurden, werden die 3,5 Tonnen verbrannt. Das geschieht nach Auskunft der Staatsanwaltschaft in einer Müllverbrennungsanlage – und zwar unter polizeilicher Aufsicht. „Im Hauptverfahren sind die Drogen als Beweismittel unverzichtbar“, sagte der Sprecher der Behörde.

Gerichtsstand für das Verfahren wird Siegen sein. Die Verhandlung gegen die fünf derzeit in Untersuchungshaft sitzenden Männer im Alter von 29 bis 56 Jahren wird wohl noch in diesem Jahr stattfinden. Denn nach Paragraf 121 der Strafprozessordnung darf „der Vollzug der Untersuchungshaft wegen derselben Tat über sechs Monate hinaus nur aufrechterhalten werden, wenn die besondere Schwierigkeit oder der besondere Umfang der Ermittlungen oder ein anderer wichtiger Grund das Urteil noch nicht zulassen und die Fortdauer der Haft rechtfertigen.“

Über die Herkunft der Drogen und wo sie verkauft werden sollten, geben die Behörden derzeit keine Auskunft. Ob gegen Hintermänner des Drogendeals ermittelt wird, dazu schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft ebenfalls.

Schwarzmarktwert 25 bis 35 Millionen Euro

Die 3,5 Tonnen Marihuana, die bei der Durchsuchung des Lastwagens mit italienischem Kennzeichen sichergestellt wurden, sind einer der größten Drogen-Einzelfunde, die in Deutschland jemals gemacht wurden.

Das Rauschgift war in großen, speziell dazu präparierten Dachlatten-Holz-Paletten versteckt. Das Rauschgift dürfte einen Schwarzmarktwert von 25 bis 30 Millionen Euro haben. Im gesamten Jahr 2012 wurden laut Auskunft des Bundeskriminalamts 4,9 Tonnen Marihuana und 2,4 Tonnen Haschisch gefunden.