Siegen. . Die Notunterkünfte für Asylsuchende in NRW werden wohl weiterhin bestehen bleiben. Dies stellte ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg auf Anfrage in Aussicht. Die ehemalige Siegerlandkaserne in Burbach zum Beispiel sollte ursprünglich Ende Januar geschlossen werden.

Die Notunterkunft für Flüchtlinge in der ehemaligen Siegerlandkaserne in Burbach wird möglicherweise über den 31. Januar dieses Jahres hinaus Menschen aufnehmen. Eine weiterhin hohe Zahl von Flüchtlingen aus Krisengebieten mache eine mittelfristige Planung für alle Flüchtlingsunterkünfte in Nordrhein-Westfalen notwendig, sagte Dr. Christian Chmel-Menges, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, auf Nachfrage unserer Redaktion „Ich kann nicht ausschließen, dass die Einrichtung doch länger betrieben wird. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen“, sagte er.

Die alte Siegerlandkaserne war ­Ende September als vorübergehende Notunterkunft für Flüchtlinge für die Dauer von rund vier Monaten in Betrieb genommen worden. Sechs Wochen später war in Bad Berleburg eine temporäre Notunterkunft eröffnet worden. Welche Einrichtung wie lange Menschen aufnehmen wird, soll eine Expertenrunde unter Beteiligung der Arnsberger Behördenleitung in der kommenden Woche beraten.

Neuer Höchststand

Bis spätestens Mitte Januar soll entschieden sein, ob in der ­alten Siegerlandkaserne über den ursprünglich anvisierten Zeitpunkt hinaus Menschen aus Krisengebieten betreut werden. Das gelte für alle temporären Notunterkünfte in Nordrhein-Westfalen, die Ende des vergangenen Jahres eröffnet wurden – zum Beispiel also auch für die ehemalige Klinik am Spielacker in Bad Berleburg, in der bis zu 300 Menschen leben.

Die weiterhin hohe Zahl von Flüchtlingen, die Nordrhein-Westfalen erreichen, spricht dafür, dass die Siegerlandkaserne in Burbach über den 31. Januar hinaus als Notunterkunft dienen wird. Denn im letzten Quartal des vergangenen Jahres erreichte die Zahl der Asylsuchenden in Nordrhein-Westfalen einen Höchststand. Allein zwischen Oktober und Dezember wurden 7877 Menschen registriert. Das entspricht fast einem Drittel der Flüchtlinge des Gesamtjahres. Insgesamt kamen 25.212 Flüchtlinge im Jahr 2013 nach Nordrhein-Westfalen – so viel wie lange nicht mehr.

Einrichtung hat sich bewährt

Bereits 2012 war die Zahl der Asylsuchenden wegen der vielen weltweiten Krisen- und Konfliktgebiete deutlich gegenüber den Vorjahren auf 14.685 gestiegen. „Mit Blick auf die internationale Entwicklung ist nicht damit zu rechnen, dass die Zahl der Flüchtlinge jetzt kurzfristig nach unten geht“, so Behördensprecher Dr. Chmel-Menges. Alle Unterkünfte landesweit seien in den vergangenen Monaten „fast über die gesamte Zeit ausgelastet“ gewesen.

In der ehemaligen Siegerlandkaserne lebten in den vergangen drei Monaten rund 2400 Menschen. Die Notunterkunft ist auf 500 Menschen ausgerichtet, die dort immer nur wenige Tage bleiben, bis sie auf andere Einrichtungen des Landes verteilt werden. „Die Einrichtung in Burbach hat sich bewährt“, so Chmel-Menges.

Als Notunterkunft war auch das ehemalige Krankenhaus in Wickede-Wimbern vorgesehen; wegen einer PCB-Belastung kann es aber zurzeit nicht genutzt werden.