Allenbach/Burbach. .

Ein Aufruf in den Medien, eine kurze Beratung von Eltern und Lehrern in den Fachkonferenzen Religion – und schon startete im Gymnasium Stift Keppel eine Sammelaktion für die Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern. Täglich luden Eltern und Schüler Kartons, Säcke und Tüten mit Kleidern und Spielzeug im Stift ab, die jetzt in die Erstaufnahmeeinrichtung in der früheren Siegerland-Kaserne gebracht wurden.

Die Stadt Hilchenbach stellte die beiden Pritschenwagen zur Verfügung, die von einer siebten Klasse mit den Lehrerinnen Helene Schlüter, Kristina Ermert und Elternvertreterin Andrea Hasenstab beladen wurden. Mizgin Bilek, Jessica Menzler und Lia von Wiecken aus der Jahrgangsstufe 9, die für die Schülerzeitung dabei waren, und Mitarbeiter der Stadt halfen ebenfalls. Die Lehrerinnen und das Reporterteam der Schülerzeitung begleiteten den Transport nach Burbach, wo fast 600 Menschen untergebracht sind.

,,Beinahe jeden Tag kommen neue dazu“, sagte Ricardo Sichert. Der Leiter der Einrichtung nahm die Gruppe in Empfang. Gemeinsam mit einigen Bewohnern trugen sie die Spenden in ein Lager, wo sie später sortiert werden. Dabei konnten die Schülerinnen schon vielen Kindern eine Freude machen, indem sie ihnen Spielsachen und Kuscheltiere schenkten.

Ricardo Sichert bedankte sich „für die tolle Aktion“. Kleidung wird in Burbach immer gebraucht, besonders Kinderkleidung, Spielzeug, Schlitten und Bobs. Die Schülerinnen trafen viele Kinder, die sie neugierig beobachteten und sich auch gerne fotografieren ließen. Ricardo Sichert erklärten den Schüler-Reporterinnen die Versorgung der Flüchtlinge mit allem Nötigen, angefangen von Verpflegung über Hygieneartikel und ärztliche Hilfe. ,,Dennoch ist es nur ein Übergangsheim“, so Sichert. Von dort aus könnten die Flüchtlinge einen Asylantrag stellen und auf eine Zuweisung für eine Kommune warten.

Viele Gründe haben die Menschen für ihre Flucht, berichtete Sichert. Es gebe Menschen aus Syrien, die vor dem Krieg geflohen seien, aus Südafrika, weil sie dort nicht so respektiert würden, wie sie sind. Aus vielen Ländern kämen Menschen, die sich in Deutschland eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder wünschten.

Schülerzeitung sammelt Schlitten

Anschließend konnten die Schülerinnen eine Kinderstube besuchen, in der sich tagsüber häufig Kinder mit und ohne ihre Eltern aufhalten. Zwei der Flüchtlinge aus Syrien erklärten sich sogar bereit, den jungen Besucherinnen ihre Geschichte zu erzählen. Dass eine der Schülerinnen fließend kurdisch spricht, spielte dabei sicher eine große Rolle. So war eine Verständigung zwischen Schülerin und Flüchtling problemlos möglich. Die Schülerzeitung plant bereits eine weitere Aktion – die Sammlung von Schlitten für die Kinder.