Sohlbach. . Seit Mai 2012 züchten die Familien Giesler und Aufenacker Alpakas im Siegerland. Nun gab es den ersten Nachwuchs. Die kleinen Fohlen heißen Evita und Bailey und galoppieren über die Wiesen im Sohlbachtal. Sie entzücken mit ihrer Verspielheit jeden Besucher auf dem Hof der beiden Züchterfamilien.
Blitzschnell galoppieren Bailey und Evita durch die Wiese. Ein Wunder, dass sich die Fohlen auf diesen langen, dürren Beinen nicht auf die Nase legen. Oh, doch. Evita fliegt aus der Kurve. Schnell sortiert sie ihre Beine. Bläst die Nüstern auf. Hopp, und weiter geht die wilde Fahrt durch die Butterblumen.
Erster Nachwuchs auf dem Alpakahof Sohlbachtal
Vor drei Wochen gab es den ersten Nachwuchs auf dem Alpakahof Sohlbachtal. Zuerst die weiße Evita und wenige Tage später den dunklen Bailey. Bei der Geburt waren die Züchterfamilien Aufenacker und Gieseler ganz aus dem Häuschen. Kein Wunder, wem beim Anblick dieser Tiere nicht das Herz schmilzt, hat sehr wahrscheinlich keins.
Vor genau einem Jahr haben sich die Familien für die Alpakazucht entschieden. Silke und Lutz Aufenacker sind Jagdpächter, Natur ist ihr Ding. „Und ohne Tiere geht bei uns gar nichts“, sagt Silke Aufenacker und lacht. Markus Gieseler züchtete mit seiner Familie einst Hochlandrinder und verfügt über große Wiesen. Und auch die Kinder Jan Michel und Corinna Gieseler, 21 und 23 Jahre, und Mama Almut mussten Aufenackers nicht lange überzeugen. Ja, das machen wir.
Evita wog 7,5 Kilogramm bei ihrer Geburt
7,5 Kilogramm wog Evita bei ihrer Geburt. „Und da bestand sie fast nur aus Beinen und Augen“, sagt Lutz Aufenacker und wuschelt Apalka Gipsy Girl durch die langen Haare auf dem Kopf. Sie blickt zufrieden aus ihren großen schwarzen Augen und kaut auf einem Grashalm. Sie kaut ohnehin sehr gern. Wog bei der Geburt von Söhnchen Bailey knapp 90 Kilogramm. Für eine Stute etwas zu viel. Gispy juckt das nicht, sie schaut so, als wolle sie sagen: „Ich bin nicht dick. Ich hab nur dickes Fell.“
Jedes der sieben Alpakas in der Herde hat seine Eigenschaften. Electra, blondes Alpaka, lange Wimpern, lockiges Haar zwischen den Ohren, ist die Diva auf der Weide. „Wer ihr das Futter streitig macht, wird dann schon einmal angespuckt“, sagt Silke Aufenacker. Und wenn grün mit kommt, stinkt’s. Die Spucke kommt dann nämlich direkt aus dem Pansen.
Süße Alpaka-Babys
Die Hengste Frigo und Black Jack stehen etwas abseits auf einer eigenen Weide. Jungs müssen draußen bleiben. Die knapp einjährigen Tiere entdecken nämlich bereits zarte Gefühle für die Damenwelt. Beide schauen ein wenig nackig aus. Vor wenigen Tagen wurden sie geschoren. Aber so ist es. Auf einer Alpakafarm kommt kein Tier ungeschoren davon. Schließlich geht’s ja um die Wolle.
Alpaka-Wolle eignet sich gut für Socken und Babykleidung
Pro Alpaka kommen bis zu zwei bis fünf Kilogramm zusammen. Der Preis für 100 Gramm Strickwolle liegt derzeit zwischen 12 und 17 Euro. Silke Aufenacker verkauft die dicke Wolle, die sich sehr gut für Socken und Babykleidung eignet. Seit vergangenem Jahr filzt Silke Aufenacker auch. Vogelhäuschen und Gamaschen zum Beispiel. „Die Sachen verkaufen wir auf Märkten im Umland“, erklärt sie. Frigo und Black Jack kommen dann mit. Clevere Taktik. Denn die Tiere locken jeden an. Und der Abschied fällt schwer, glauben Sie mir.