Nuttlar. . Seit zwölf Jahren züchtet Dominik Köpe Ouessant-Schafe - die kleinsten Schafe der Welt. Ursprünglich brauchte er sie nur als passend große Nutztiere, um den Hühnerhof freizugrasen. Doch dann vernarrte er sich in die seltene Rasse.
Drago und Filou haben immer ein wachsames Auge auf ihre Schützlinge. Die beiden Alpakas passen in Nuttlar auf die kleinsten Schafe der Welt auf. Seit zwölf Jahren züchtet Dominik Köpe inzwischen Ouessant-Schafe. Die süßen Vierbeiner werden gerade einmal 50 Zentimeter groß. „Ihre Lämmer sind nicht viel größer als eine Katze“, sagt Köpe.
Der 36-Jährige hat sich am Abeloh in Nuttlar seine eigene kleine Farm errichtet. Und dort leben nicht nur seine Rekord-Schafe. Köpe kann mit weiteren Superlativen aufwarten. Über das Gelände huschen nämlich auch Brahmas, die größte Hühnerrasse der Welt, und japanische Seidenhühner - die einzige Hühnerrasse, die Haare statt Federn hat. Und ganz nebenbei leben dort auch noch die beiden Nuttlar Dorfesel Joschi und Annabell.
Hühnerhof freigrasen
„Ich habe damals eigentlich nur nach einer Schafrasse gesucht, die durchs Hühnerloch passt“, erinnert sich Köpe. Die Tiere sollten den Hühnerhof freigrasen. So sei er auf die Ouessant-Schafe gestoßen. Und dann habe er sich ein bisschen in die Tiere verliebt. Inzwischen züchtet er die Schafe zur Arterhaltung. Ohne Menschen wie Dominik Köpe wäre die Rasse vor rund 40 Jahren fast ausgestorben.
20 der Tiere leben im Moment auf seiner kleinen Farm. Das finden nicht nur die Nuttlarer Kinder gut, die hier regelmäßig vorbeischauen. Auch Gartenbesitzer wissen die Vorteile der kleinen zutraulichen Tiere zu schätzen, die sich vor allem durch ihren ruhigen Charakter auszeichnen. Denn im Sommer verteilt Köpe die meisten seiner Böcke auf die Wiesen seiner Kunden - als niedliche Alternative zum Rasenmäher.
„Nein, viel Arbeit machen all die Tiere nicht“, sagt Köpe, der sein Geld als selbstständiger Maler- und Lackierer verdient. „Ich bin morgens um halb sieben eine Viertelstunde hier und abends nochmal eine halbe.“
Horde trottet hinterher
Am Wochenende brauche er dann auch meistens länger. „Für nur einen einzigen Hund brauche man deutlich mehr Zeit“, betont der 36-Jährige und streichelt seiner Mimi über den Kopf. Zusammen mit Johanna bildet Mimi das Leitduo der kleinen Schafe. Dort, wo die beiden hingehen, trottet die ganze Herde hinterher. Und deshalb haben Mimi und Johanna auch Glocken um den Hals. „Wenn die Tiere dann doch mal auf dumme Gedanken kommen sollten, kann ich so wenigstens hören, wo sie sind“, sagt Köpe.
Und warum müssen eigentlich die beiden Alpakas auf die Herde aufpassen? „Wegen des Fuchses“, sagt Köpe. Nicht allzu gern erinnert sich der Nuttlarer an das Frühjahr, als sich ein Fuchs nach und nach drei seiner Lämmer geholt hat. Das sollte nicht noch einmal passieren. Ist es auch nicht. Offensichtlich machen Drago und Filou ihre Sache also ganz ordentlich.