Burbach. Auf den Spatenstich im Gewerbepark Siegerland in Burbach wird der in Kreuztal folgen. In anderen Orten bleiben Versorgungslücken.
Im Gewerbepark Siegerland ist der Spatenstich für das Burbacher Glasfaser-Netz erfolgt, die Bauarbeiten beginnen nun. Zuerst werden die Trassen per Tiefbau gebaut und anschließend die Glasfaserkabel verlegt, damit danach die Anschlüsse in Betrieb gehen können. Ein zentraler Technikstandort, der als Netzknoten künftig die Gemeinde Burbach sowie den gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein mit Highspeed-Internet von Greenfiber versorgen wird, ist inzwischen in Gilsbach gefunden.
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Burbacher Gemeindenetz soll bis 2025 fertig werden
Damit steht jetzt auch der Bauzeitenplan fest. In Wahlbach beginnen die Tiefbauarbeiten. Los geht’s noch im ersten Vierteljahr im Buchhellertal und in Wahlbach, wo gerade aus Neunkirchen kommende Trasse angebunden wird. Im zweiten Quartal starten dann die Arbeiten in Gilsbach, im dritten Quartal ist Burbach-Mitte an der Reihe. Weiter geht es Anfang 2025 in Würgendorf, Lippe und Lützeln sowie am Siegerland-Flughafen. Im weiteren Verlauf folgt Burbach-Süd, ehe Holzhausen sowie Nieder- und Oberdresselndorf den Abschluss bilden. Bis Ende 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
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Um den Tiefbau wird sich die Erdkraft Tief- und Hochbau GmbH kümmern. „Die Mannschaft gehört zu den besten Tiefbauern, die wir kennen“, betont Greenfiber-Geschäftsführer Uwe Krabbe. In den kommenden Monaten werden hunderte Kilometer Leerrohre und Glasfaserkabel durchs Gemeindegebiet gezogen. „Wir freuen uns, dass der Ausbau nun starten kann und wir in den kommenden Monaten immer mehr Haushalte mit stabilem und leistungsstarkem Internet versorgen“, sagt Uwe Krabbe. Regionalmanager Mike Kleiner ist optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten wird: „Unser Planungsteam, unsere Tiefbauer und auch die Partner aus der Region sind erfahren und gut vorbereitet.“
Strom sparen
Mit Glasfaser-Hausanschlüssen sparen Kunden Strom. Greenfiber verweist auf eine Untersuchung der Technischen Hochschule Mittelhessen im Auftrag des Bundesverbands Breitbandkommunikation: Wer herkömmlich mit Glasfasermodem und Router arbeitet, verbraucht im Jahr knapp 142 Kilowattstunden. Der Glasfaserrouter verbraucht 87,6 Kilowattstunden. Das reduziert die Stromkosten von 57 auf 35 Euro.
Auch Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers freut sich: „Es ist gut, dass das Projekt nun endlich auch sichtbar losgeht. Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass wir mit der Errichtung eines kommunalen Netzes den richtigen Weg einschlagen, um schnellstmöglich und vor allem flächendeckend ganz Burbach ans schnelle Internet anzuschließen.“ Von Beginn an sei es entscheidend gewesen, allen Bürgerinnen und Bürgern gleichberechtigt diese Möglichkeit zu bieten. „Es ist somit auch ein soziales Projekt und ein soziales Netz, das wir aufbauen.“
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Auch private Datenmengen werden größer
Die Kunden können nach wie vor sicher sein, dass alle Zusagen aus der Vorvermarktung weiterhin gelten. „So beginnt der neue Vertrag erst nach Kündigung des Altvertrags, also nach der Mindestlaufzeit, und auch erst dann, wenn die Hausanschlüsse gelegt und die Kunden ans Glasfasernetz angeschlossen wurden“, ergänzt Uwe Krabbe.
„Schnelles Internet ist jetzt schon ein entscheidender Standortfaktor für Unternehmen. Aber auch im privaten Bereich werden die Datenmengen steigen. Mit dem eigenen Glasfasernetz schaffen wir die Voraussetzung für die kommenden Jahrzehnte, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten – und das in allen Dörfern“, sagt Tim Lehmann, Projektleiter Breitbandausbau der Gemeinde Burbach.
Burbach und Kreuztal gehen eigenen Weg
Greenfiber ist vom Kreis Siegen-Wittgenstein damit beauftragt, im ganzen Kreisgebiet bisher besonders schlecht versorgte Adressen („weiße Flecken“), Schulen und Gewerbegebiete mit Glasfaser-Hausanschlüssen zu versorgen. Alle anderen Haushalte sind auf Angebote von auf eigene Rechnung arbeitenden Anbietern angewiesen; das sind im Kreisgebiet vor allem Eon/Westconnect und Telekom/Glasfaser Plus. Die Städte und Gemeinden hatten noch die Möglichkeit, für „graue Flecken“ im Netz Bundeszuschüsse zu beantragen; anders als bei den „weißen Flecken“ müssen die Kommunen aber Eigenanteile aufbringen. Hilchenbach macht davon Gebrauch, Netphen und Wilnsdorf haben abgelehnt
Einen eigenen Weg gehen die Gemeinde Burbach und die Städte Bad Berleburg und Kreuztal. Sie haben gemeinsame Gesellschaften mit Greenfiber gegründet, die ein kommunales Glasfasernetz errichten und alle Haushalte anschließen. In Burbach ist das die Breitband Burbach GmbH, an der die Gemeinde 74,9 Prozent der Anteile hält. Auch in Kreuztal wird es demnächst losgehen, dort wird die Breitband Kreuztal GmbH Eigentümer des neu entstehenden Netzes werden. „Die Verträge sind vorbereitet“, sagte Greenfiber-Sprecher Marcel Westermann dieser Zeitung auf Anfrage.
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