Wilnsdorf. Die Zeit drängt: Am alten Grundschul-Standort in Wilnsdorf werden Container benötigt. Millionenschwerer Neubau soll im Sommer 2026 bezogen werden
Nach zwei Jahren Bauzeit soll die neue Grundschule auf dem Höhwäldchen stehen. Insgesamt 25 Millionen Euro werden verbaut. 260 Schulkinder, Lehrerinnen und Lehrer, das Bauteam mit den Architekten und Vertreter der Ratsfraktionen sind jetzt zum symbolischen Spatenstich gekommen. Die Kinder hielten ihre selbst gebastelten Schilder mit der Aufschrift: „Können wir das Schaffen – Jo wir schaffen das“ hoch und sangen dazu ein Lied.
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Im November 2017 wurde der Rat mit einer neuen Schulentwicklungsplanung inklusive Raumanalyse konfrontiert. das Fazit: Die Wilnsdorfer Schullandschaft ist organisatorisch gut aufgestellt, mit stabilen Klassengrößen und verlässlicher Lehrerversorgung an allen Standorten. Im Januar 2018 beauftragte der Hauptausschuss ein Fachbüro damit, alle Schulen baufachlich und betriebswirtschaftlich zu prüfen. Im Dezember des gleichen Jahres gab es eine gemeinsame Sitzung von Schulausschuss und Rat, die Ergebnisse der Schulgebäudeanalysen wurden vorgestellt. Der Grundschule Wilnsdorf wird im Bereich der Grundschulen der größte Handlungsbedarf attestiert: Hier fehlen rund 200 Quadratmeter für Mehrzweck-, Ganztags- und Betreuungsräume, außerdem ist die Turnhalle stark sanierungsbedürftig.
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Wilnsdorf fällt eine Entscheidung: Neubau statt Sanierung
Im März 2019 erteilte der Rat der Verwaltung den Auftrag, parallel die bedarfsgerechte Sanierung der bestehenden Grundschule Vorm Brand und den Neubau an einem anderen Standort zu prüfen. Im November 2019 beschoss der Rat den Neubau der Grundschule am Standort Höhwäldchen. Ein Jahr später erfolgte ein Architektenwettbewerb für den Neubau der Grundschule Wilnsdorf samt Turnhalle. Mit der Planung beauftragt wurde die Arbeitsgemeinschaft Büro BB (Bickel + Bertsch) aus Stuttgart mit Architekt Michael Bertsch, als Projektsteuerer wurde der Kölner Architekt Volker Langenbach hinzugezogen. Entworfen wurde ein dreigeschossiges Lernhaus mit hohen pädagogischen und ökologischen Standards: Im Untergeschoss integrierte Einfachturnhalle mit dazugehörigen Materialein- und Mehrzweckräumen sowie Umkleiden, im Erdgeschoss großzügiges Foyer, Küche und Mensa, Lehrerbereich, Verwaltungstrakt und OGS-Bereich. im Obergeschoss vier Gruppenräume mit jeweils drei Unterrichtsräumen, dazugehörigen Differenzierungs- und Integrationsräumen sowie Toiletten.
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Wilnsdorf: Eine neue Grundschule im Grünen
Ökologische Aspekte spielen bei dem Neubau eine wichtige Rolle: Die Holz-Beton-Bauweise ist CO₂-arm, das Dach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage versehen, Regenwasser wird für die Außenbewässerung genutzt, die Heizung erfolgt über eine Sole-Wärmepumpe. Ein Aufzug macht das Gebäude barrierefrei. Für den Bau wurde das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude Plus“ und ein Bundeszuschuss in Höhe von 1,3 Millionen Euro beantragt. Für den richtigen Spatenstich fehlte zwar das Material, dafür gab es aber einen symbolischen Schlüssel, den Thorsten Wagener vom Büro BB schon einmal an Projektsteuerer Volker Langenbach und Bürgermeister Hannes Gieseler übergab. Der Bürgermeister versprach den Kindern einen Lernort im Grünen. „ein wunderschönes Schulgebäude, ein bisschen anders als eure aktuelle Schule“. Schulleiterin Anke Höfer freut sich auf den neuen „Lern- und Lebensraum“: „Damit werden wir Eltern und Kindern gerecht, das sorgt für Sicherheit und Entlastung im Familienleben.“
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Geplant: Einzug in neue Wilnsdorfer Grundschule im Sommer 2026
Im Sommer 2026 soll die Grundschule umziehen. Die Zeit drängt: Am alten Standort werden Container gebraucht, weil die zweizügig konzipierte Schule durchweg drei 1. Klassen bilden muss. Das wird auch 2025 wieder der Fall sein. Bei der Planung für den Neubau hat die Gemeinde schnell umgeschaltet: Am Höhwäldchen wird für drei Klassen je Jahrgang gebaut, auch deshalb ist die 2019 noch mit knapp zwölf Millionen Euro kalkulierte Investition doppelt so teuer geworden. Zu Beginn der Überlegungen für den Grundschulbereich war die Gemeinde noch mit sechs Eingangsklassen pro Jahr ausgekommen, mittlerweile reichen soeben acht Klassen aus.
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