Hilchenbach. Der neu gestaltete Teil des Hilchenbacher Marktplatzes wird rechtzeitig zum Mondscheinmarkt eröffnet. Die große Attraktion: die Wasserspiele.
Mit solch einem Besucheransturm zum Mondscheinmarkt haben die Hilchenbacher nicht gerechnet. Auf dem Marktplatz ist am Samstagabend fast kein Durchkommen mehr. An den Essensständen stehen die Menschen in langen Schlangen an. Eltern haben ihre Kinder mitgebracht, die auch die bunten Lichterspiele sehen sollen. Es gibt Feuershows, leuchtende Kürbisse, und natürlich erstrahlen auch die alten Fachwerkhäuser auf dem Marktplatz in buntem Lichterglanz.
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Mit dem Nachtwächter Johann können Besucher eine Führung rund um den Marktplatz unternehmen. Kinder und Erwachsene lassen sich Mondscheingeschichten erzählen – im Café Herzstück werden sie von der Geschichtenerzählerin Gwendith erwartet. Händler locken mit Kunsthandwerk, Dekorationsartikeln, Schmuck, Wurst, Käse und Senf. Zum Moonlightshopping haben auch einige Geschäfte ihre Türen geöffnet.
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Das ist neu auf dem Marktplatz
Attraktion des Mondscheinmarktes sind natürlich die farbigen Wasserspiele im ersten neu gestalteten Abschnitt des Marktplatzes, den Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis am Freitagnachmittag offiziell eröffnet. Zum „grünen Norden“ (des Marktplatzes) gehören ein mit Lindenbäumen und Sitzgelegenheiten gesäumtes Plateau und ein Platz mit Sitzstufen und Wasserfontänen, die aus acht ins Pflaster eingelassenen Düsen emporschießen.
Die Technik ist ausgeklügelt: Das Wasser wird in einer Rinne gesammelt und durch eine Leitung unter dem Marktplatz in den Rathauskeller geleitet, wo es in einem Fünf-Kubikmeter-Behälter gereinigt, gechlort und dann durch acht Leitungen zurück auf den oberen Markt geschickt wird. Zwei Zwei-Minuten-Programme können vom Rathaus aus gesteuert werden. Ein ruhig-gleichmäßiges. Und ein „unruhiges“, erklärt Max Taplick, stellvertretender Leiter des Fachdienstes Bautechnik im Rathaus, „mit ein bisschen mehr Überraschungseffekt für die Kinder“. Auch seine Tochter sei dort schon „klatschnass“ geworden, bestätigt Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis. Niemand weiß halt so ganz genau in voraus, wann die – per Tablet-Fernsteuerung rot, blau, grün oder weiß leuchtenden Wasserfontänen ihre Höhe von 1,50 Metern erreichen.
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550.000 Euro hat die Stadt am Ende für diesen ersten Bauabschnitt bezahlt, 247.000 Euro Zuschuss kamen aus Dorferneuerungsmitteln des Landes. Der Marktplatz, sagt der Bürgermeister, „wird ein Ort für Jung und Alt.“ Politik und Verwaltung, Nachbarn und Baufirmen kommen zum symbolischen Scherenschnitt, das Café Herzstück bewirtet die Gäste. Das neue Kultur- und Sozialcafé, in dem gerade die erste regionale Buchmesse „Südwestfalen liest“ stattfindet, und die Buchhandlung Bücher buy Eva im selben Haus werden ihr Teil zum neuen Leben auf dem Marktplatz beisteuern.
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Landschaftsarchitektin Doris Herrmann hat Zahlen: 1000 Quadratmeter Fläche wurden bearbeitet, 500 Tonnen Steine und Schotter bewegt, 1000 Pflanzen gepflanzt. Und an den bisher 150 Arbeitstagen haben Planerin und Ausführende erlebt, dass sie sich auf eine ganz besondere Baustelle eingelassen haben: mit Argusaugen unter permanenter Beobachtung von Anwohnern, Passanten und der Stadtverwaltung. „Eine spannende Aufgabe“, sagt Doris Herrmann und erwähnt die intensiven Diskussionen über Gestaltungsdetails und nicht zuletzt über die neu gepflanzte Eibenhecke – dass Kinder daran besser nicht knabbern sollten, wurde für ein paar Stunden sogar kommunalpolitisches Aufreger-Thema.
So geht es weiter
Am Sonntag läuft der Markt unter den Namen „Markt der schönen Dinge“ weiter, die Besucher im Hellen über den neu gestalteten Marktplatz schlendern. Das Chresdachsmärtche wird folgen – und nach der Winterpause der zweite Teil der Baustelle: Dann wird bis zum Sommer ein wiederum von Bäumen gesäumter Markt- und Veranstaltungsplatz in der Mitte und ein Aufenthaltsbereich mit Wasserbecken und Spielgeräten entstehen. „Wir machen Hilchenbach schöner“, steht auf einem der an den Bauzäunen angebrachten Transparente. Mit dem Marktplatz ist das Programm nämlich nicht abgeschlossen. Am Ruinener Weg wird der Langenfelder Bach geöffnet, an der neuen Ufer- und Bachlandschaft wird ein Bäckerei-Café mit Außenterrasse errichtet. Allein die Stadt wird dort rund 1,6 Millionen Euro investieren, zu denen der Landeszuschuss – anders als für die Marktplatz-Fortsetzung – noch nicht bewilligt ist.
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