Hilchenbach. Schulen und Anwohner des Hilchenbacher Schulbergs drängen auf eine Lösung. Elterntaxi-Chauffeure halten sich selbst für gefährlich.
Auch die neueste Variante einer Hol- und Bringzone für den Schulberg wird nicht billig: Rund 360.000 Euro würde die Fahrspur mit Haltebucht kosten, die quer über den alten Friedhof zwischen Jung-Stilling-Allee und Eberhard-Jung-Weg gezogen würde. Bei der ursprünglichen Planung mit Buswende an der Rothenberger Straße ist die Stadt ausgestiegen, als die Kosten die Marke von einer halben Million Euro überschritten. Der Bau- und Verkehrsausschuss berät am Mittwoch, 25. Oktober , erneut über das Thema, nachdem die Verkehrsbehörden einen Hol- und Bring-Parkplatz zwischen den beiden Schulen abgelehnt hatten.
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Das sagen die Betroffenen
Nach wie vor drängen Schulen und Anwohner auf eine Lösung. „Ich kämpfe als Schulleiterin seit Jahren dafür, die Schülerströme angemessen zu lenken. Leider hat sich seit 11 Jahren nichts geändert“, schreibt Anja Koch, Leiterin der Florenburg-Grundschule. „Nach wie vor fahren sehr viele Eltern mit den Autos den Schulberg hoch, halten am Rand des Bürgersteigs und auf dem Bürgersteig. Es kommt nach wie vor zu vielen gefährlichen Situationen an den Querungen“, berichtet die Rektorin, „viele Eltern fahren die Allee bis fast zum Ende und setzen dann im Rückwärtsgang ihr Auto zurück. Andere Eltern fahren den Weg zur Sporthalle und parken dort oder setzen zurück. Damit gefährden auch sie die Fußgänger.“ An der Bushaltestelle, so Anja Koch, rennen Kinder auf die Straße, „oft gibt es Streit mit den Realschülern“.
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Tanja Schwenke, Rektorin der Carl-Kraemer-Realschule, berichtet Ähnliches: „Die überwiegende Mehrheit unserer Eltern beurteilt Elterntaxis negativ, auch ein relativ großer Anteil der Eltern, die selbst regelmäßig als Elterntaxi unterwegs sind. Insgesamt sagten etwa 60 Prozent unserer Eltern in Gesprächen, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen.“ Die Anwohner der Jung-Stilling-Allee bedauern, dass ihr Vorschlag zurückgewiesen wurde, die Durchfahrt durch die Jung-Stilling-Allee zu den Stoßzeiten nur noch Anliegern und Lehrkräften zu erlauben. „Hierzu würden uns die Hintergründe interessieren.“ Wenn eine Hol- und Bringmöglichkeit auf dem unteren, entwidmeten Teil des Friedhofs angelegt würde, könnten die Kinder auf dem kaum befahrenen Eberhard-Jung-Weg zu den Schulen laufen.
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Autos „mit Schwung“ auf den Schulhof
Auch außerhalb der Schulzeiten sollte die Jung-Stilling-Allee vom Wendehammer unter der Realschule an Anliegerstraße sein, fordern die Anwohner – allzuoft führen Teilnehmer und Besucher der Sportveranstaltungen in der Ballspielhalle und auf dem Sportplatz auf Parkplatzsuche vergeblich durch die gesamte Jung-Stilling-Allee. Ärgerlich sei auch der Autoverkehr über den unteren Schulhof der Grundschule zur Grundschulturnhalle, während nachmittags dort Kinder spielten – mehr als früher, seit die Neubauten in den Rothenberger Gärten bezogen sind. „Die Autos, die mit Schwung um die Kurve auf den Schulhof gefahren kommen, können teilweise gar nicht so schnell bremsen wie ihnen Bälle oder fahrradfahrende Kinder entgegenkommen.“
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Das sagt die Stadt: 80 Prozent Elterntaxis
Die Stadt hat den Verkehr auf der Jung-Stilling-Allee zählen lassen. An sieben Werktagen wurden 3185 Fahrten gezählt, das wären am Tag durchschnittlich 455 Fahrten oder 227 Fahrzeuge. Von diesen wiederum wurden 174 Fahrzeuge in den Stoßzeiten zu Schulbeginn und Schulschluss registriert, nach Schätzung der Verwaltung zu 80 Prozent Elterntaxis.
Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Kostenschätzung für die Hol- und Bringzone von 360.000 Euro erfolgt ist, ohne dass ein Bodengutachten vorliegt. Ingenieurskosten und Kostensteigerungen bis zur Realisierung kommen hinzu. Dennoch soll die Maßnahme im nächsten Jahr Priorität bekommen, noch vor der Schulwegsicherung in Allenbach (2025) und Müsen (2026). Für Schulweg- und Maßnahmenpläne und deren Umsetzung sind der Stadt 43.600 Euro Zuschuss vom Land bewilligt worden.
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