Hilchenbach. Unten am Schulberg aussteigen und dann zur Schule hoch laufen? Das wird nichts, meint die Hilchenbacher Politik.
Für die Kinder, die mit dem Auto zur Florenburgschule oder zur Carl-Kraemer-Realschule gebracht werden, wird es eine „Hol- und Bringzone“ geben. Dass diese aber in der Verlängerung der Bushaltestelle an der Rothenberger Straße angelegt wird, ist nach der Beratung im Bau- und Verkehrsausschuss mehr als fraglich.
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Hol- und Bringzone auf den ehemaligen Friedhof?
228.000 Euro würde die Anlage von sechs Stellplätzen an der Rothenberger Straße kosten. Dafür würde, wie schon für die zuvor dort geplante Buswende, das Gelände des mittlerweile zum Park entwidmeten Teil des alten Friedhofs in Anspruch genommen. Wegen der „erheblichen Eingriffe ins Gelände“ werde eine Stützmauer gebaut werden müssen, hieß es in der Vorlage der Verwaltung. Die Planung der Buswende, die mit der Hol- und Bringzone verbunden werden sollte, hatte die Verwaltung aufgegeben, als das Vorhaben teuer als eine halbe Million Euro zu werden drohte. Inzwischen hat Straßen NRW die Haltebucht barrierefrei ausgebaut – so wie auch am Rathaus; die Rothenberger Straße wird gerade komplett erneuert.
„Zu diesen Kosten können Sie nicht mit meiner Zustimmung rechnen“, sagte Ernst Heinrich Hofmann (FDP). Die Anlage werde nicht genutzt werden, solange die Zufahrt zu den Schulen über die Jung-Stilling-Allee offenbleiben. „Und eine Schranke können wir da ja nicht hinbauen.“ Kinder und Jugendliche, die zu Fuß kommen, würden überdies durch den Autoverkehr nicht gefährdet. Ihnen stünden immerhin Gehwege auf beiden Seiten zur Verfügung, einer sogar mit 2,50 Metern Breite. Ähnlich äußerte sich Martin Born (fraktionslos): „Ich glaube nicht. dass die Leute ihre Kinder da unten aussteigen lassen. Die werden weiter nach oben fahren.“
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Lieber noch einen Parkplatz mehr auf den Schulberg
„Oben“: Da sind zwei Schulen, zwei Sporthallen und ein Sportplatz, ein Parkplatz unter der Realschule und einer zwischen Realschule und Florenburgschule. Für Autos, sagte Tomas Irle (CDU), sei dort „einfach zu wenig Platz“. Zu wenig, wenn alle Lehrerinnen und Lehrer mit dem eigenen Fahrzeug kämen. Zu wenig für Veranstaltungen in der Aula der Realschule und für Veranstaltungen auf dem Sportplatz. Er regte an, die Freifläche zwischen Schulen, Parkplatz und Spielfeld zu nutzen. Dort könnten Stellplätze für Autos, womöglich aber auch die gewünschte Hol- und Bringzone angelegt werden.
Neu sei dieser Vorschlag nicht, stellte Fachdienstleiter Jörg Heiner Stein. Baudezernent Michael Kleber erinnerte. dass es eigentlich darum gegangen sei, „wie viel Verkehr man da herausholen kann“. Auch Jörg Heiner Stein plädierte für die Hol- und Bringzone am Fuße des Schulbergs und wies auf Ratgeber mit pädagogischer Erfahrung hin: „Kinder brauchen einen Schulweg auch außerhalb des Autos.“ Ein Großteil der Kinder komme zudem mit dem Bus, der unten an der Rothenberger Straße hält. Sie müssten dann auf dem Weg zur Schule die Jung-Stilling-Allee überqueren – eine Gefahrenquelle, „wenn wir den Verkehr zulassen“.
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„Kommunikative Maßnahmen“ sind umstritten
Der Bau- und Verkehrsausschuss gab schließlich grünes Licht unter der Bedingung, dass für die Hol- und Bringzone alternative Standorte untersucht werden. 2024 soll dort gebaut werden, 2025 dann am Stift-Keppel-Weg, wo der Weg zu Kita, Grundschule und Gymnasium sicherer gemacht werden soll, 2026 schließlich in Müsen bei der Stahlberg-Grundschule, wo eine Schranke den Schulhof für Autos dicht machen soll. Umstritten bleibt die Idee, die baulichen Maßnahmen mit „kommunikativen Maßnahmen“ zu verbinden. Rund 50.000 Euro würden die vorgeschlagenen Workshops, Lehrer-Weiterbildung und das gemeinsame Erstellen von Schulwegplänen kosten. Die Stadt wird dazu einen Landeszuschuss beantragen. Mit Hilfe der „Förderrichtlinie Mobilitätsmanagement“ würde es bei einem städtischen Kostenanteil von 10.000 Euro bleiben. Für dieses Vorhaben fand sich nur eine knappe Mehrheit von 7 gegen 6 Stimmen.
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