Siegen. Die Philharmonie Südwestfalen lädt zum Tag der offenen Tür ins Haus der Musik in Siegen ein. Die Resonanz ist deutlich größer als gedacht.

Ab 2020 wurde in der Oranienstraße 19 gebaut. Entstanden ist dort mit dem „Haus der Musik“ das neue Probenhaus der Philharmonie Südwestfalen. Vor vier Monaten wurde es seiner offiziellen Bestimmung übergeben, die ersten Proben und Konzerte sind schon gelaufen – und bei einem Tag der offenen Tür am Wochenende war nun die Bevölkerung eingeladen, das Gebäude vom Keller bis zum Dach zu besichtigen.

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Pünktlich um 12.30 Uhr am Samstag wurden die Pforten für alle Nachbarn, Musikinteressierten, Neugierigen und natürlich Freunde der Philharmonie Südwestfalen geöffnet. Bis 17 Uhr gab es Programm für Klein und Groß. Das Orchester präsentierte die Akustik im Probensaal, der sich für unterschiedliche Ensemble-Größen anpassen lädt. Dies geschieht mittels elektrisch ausfahrbarer Vorhänge. Zu hören war viel Kammermusik – nicht nur im großen Saal, sondern auch in den diversen sogenannten Stimmzimmern.

Dirigierkurs beim Tag der offenen Tür im Haus der Musik in Siegen: Prof. Georg Fritzsch (rechts) erklärt Grundelemente des Dirigierens.
Dirigierkurs beim Tag der offenen Tür im Haus der Musik in Siegen: Prof. Georg Fritzsch (rechts) erklärt Grundelemente des Dirigierens. © Jürgen Schade

Siegen: Im „Haus der Musik“ können sich Besucher am Dirigieren versuchen

Wer schon immer einmal selbst das Orchester dirigieren wollte, konnte ab 13 Uhr an einem kurzen Dirigierkurs unter Leitung des ehemaligen Chefdirigenten Prof. Georg Fritzsch teilnehmen. Die Nachfrage war groß. Richard Sobanski durfte das Orchester sogar live vor Publikum dirigieren.

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Christoph Haupt, Assistent von Intendant Michael Nassauer, stand den vielen Gästen Rede und Antwort. „Wir sind regelrecht überrannt worden. Mit so vielen Besuchern und Interessierten hatten wir nicht gerechnet“, sagte Christoph Haupt erfreut. Entsprechend wurden mehrere Gruppen durchs Haus geführt.

Haus der Musik in Siegen: Einblick in ein besonderes Gebäude

Natürlich gab es auch ein spezielles Programm für Kinder. Außer Hüpfburg und Schminken konnten unter Anleitung einiger Musiker verschiedene Streich- und Blasinstrumente ausprobiert werden. Und auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. An einem Foodtruck gab es verschiedene Burger, aber auch süße Leckereien und Getränke. Und wer sich das Orchester digital mit nach Hause nehmen wollte: Die aktuellen Produktionen gab es auf CD.

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Gestaunt haben die Besucherinnen und Besucher aber natürlich vor allem über das Herzstück des Hauses, den großen Probensaal mit 410 Quadratmetern Fläche. Er ist zwölf Meter hoch. 199 Stühle für Publikum haben in ihm Platz. Auf den Etagen gibt es verteilt zehn Stimmzimmer, die individuell auf die jeweiligen Instrumente ausgerichtet sind. Hier können sich die Musikerinnen und Musiker quasi „warm spielen“, bevor es zur gemeinsamen Probe des gesamten Orchesters kommt.

Siegen: Haus der Musik bietet der Philharmonie Südwestfalen ideale Bedingungen

Die gesamte Nutzfläche des Hauses beträgt 3228 Quadratmeter. Es hat ein umbautes Volumen von 22.213 Kubikmetern. 13.500 Quadratmeter Dämmung ist in unterschiedlichen Stärken und Qualitäten angebracht worden. 15.000 Meter Kabel und 110.000 Klinkerriemchen wurden verlegt. Außerdem gibt es Büros, Abstell- und Technikräume, die notwendig sind, um den Orchesterbetrieb zu organisieren und zu managen. Die Baukosten betrugen fast 17 Millionen Euro.

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