Netphen. Sabine Schwunk aus Netphen pendelt regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit – erst bei minus zwei Grad Celsius ist bei ihr Schluss.

Die Gewinnerin des „Stadtradeln“-Gewinnspiels in Siegen-Wittgenstein kommt aus Netphen: Sabine Schwunk bekommt vom Kreis 3500 Euro für den Kauf eines neuen Pedelecs. „Ich fahre immer, wenn es geht, mit dem Fahrrad zur Arbeit“, sagte sie während der symbolischen Preisübergabe mit Landrat Andreas Müller und Kreis-Mobilitätsmanagerin Sabine Schmidt.

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Fünf Mal hat sie den Weg zur Arbeit während der dreiwöchigen Aktion Stadtradeln mit dem Fahrrad zurückgelegt, wie einer Mitteilung des Kreises zu entnehmen ist. Und auch sonst tut sie es regelmäßig und aus Überzeugung. „Ich schaue dann immer auf den Regenradar. Kommt auch schon mal vor, dass ich mich morgens schnell nochmal umziehe. So bei minus zwei Grad Celsius ist bei mir dann aber auch die Grenze erreicht.“

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Bei der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ geht es darum, möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen. Ziel des Kreis-Gewinnspiels war es in diesem Jahr einen besonderen Anreiz für den klimaschonenden Alltagsverkehr zu schaffen. Landrat Andreas Müller betont: „Das Auto ist immer noch das beliebteste Mittel für den Arbeitsweg. Deswegen möchten wir genau da ansetzen, um Emissionen einzusparen. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt und damit tatsächlich eine Autofahrt ersetzt, setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein – das möchten wir mit dem Gewinnspiel würdigen.“

„Stadtradeln“ in Zahlen

3.002 aktive Radlerinnen und Radler haben beim dritten Stadtradeln in Siegen-Wittgenstein teilgenommen, über eintausend mehr als im Vorjahr. Beim Gewinnspiel versuchten 161 Fahrradpendler ihr Glück.

Deutschlandweit ist beim Stadtradeln erstmals die Marke von 1.000.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geknackt worden.

Die Siegen-Wittgensteiner haben zusammen 698.300 Kilometer erradelt. Hätte man diese Strecke stattdessen mit dem PKW zurückgelegt, wären 113 Tonnen CO2 angefallen.

Auch im nächsten Jahr wird es Stadtradeln im Kreis geben und zwar vom 18. Mai bis zum 7. Juni.

Am Ende hatte Sabine Schwunk aus Netphen bei dem Stadtradeln-Gewinnspiel das Losglück: Mit dem Auto benötigt die Fahrradpendlerin rund zehn Minuten von Eckmannshausen zu ihrer Arbeitsstelle, der Brühl Safety in Netphen. Mit dem Pedelec sind es 35 Minuten, auch weil sie einen kleinen Umweg durch den Wald fährt. Dafür ist sie auch bereit früh aufzustehen – um 5.10 Uhr geht der Wecker. „Dann sind aber auch schon echt viele Leute auf der Strecke. Ich treffe da schon mal 15 bis 20 Radfahrer morgens. Ist aber auch schön da zu fahren!“

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Die rund elf Kilometer lange Strecke fährt die Gewinnspielgewinnerin fortan mit einem vollgefederten motorisierten Mountainbike von Conway im Wert von 5.200 Euro. 3.500 Euro davon hat der Kreis Siegen-Wittgenstein übernommen. „Ich habe vorher schon mal rechts und links geschaut und da auch dieses Bike mit genau dieser Ausstattung im Blick gehabt“, erzählt die Gewinnerin. „Die Finanzspritze hat dann auch den Ausschlag gegeben. Der Kollege vom Kreis war ganz überrascht wie schnell ich ihm dann die Rechnung vorgelegt habe.“

Altes Pedelec wurde gestohlen

Besonders skurril: Zwei Tage nach dem Kauf des neuen Pedelecs – noch bevor sie es im Geschäft abgeholt hat – ist Sabine Schwunks altes Pedelec gestohlen worden. „Wir haben natürlich die Polizei informiert und die haben sich dann auf die Suche gemacht. Einige Tage später ist es dann tatsächlich unter der HTS aufgetaucht – Glück gehabt! Bei dem neuen E-Bike habe ich jetzt aber zwei Fahrradschlösser dran.“

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Damit sie auch immer sicher unterwegs ist, hat Landrat Andreas Müller zur symbolischen Preisübergabe vor dem Kreishaus noch ein Pannenset mitgebracht. „Ich glaube, wir haben da genau die richtige Gewinnerin gefunden. Das wird sicher kein Fahrrad, das nur im Keller rumsteht“, sagt Andreas Müller. Er freut sich: „Vor zehn Jahren waren E-Bikes bei uns noch gar kein Thema. Vor fünf Jahren fing es dann an und vor zwei, drei ging es so richtig los. Ich habe den Eindruck, dass Siegen-Wittgenstein eine richtige E-Bike-Region geworden ist.“

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