Siegen-Wittgenstein. Nach Messungen wird nachgebessert: Acht weitere Mobilfunkmasten sollen in Siegen-Wittgenstein Versorgungslücken schließen. Weitere könnten folgen

Im Kreisgebiet sollen zusätzliche Mobilfunkmasten aufgestellt werden. Das teilt der Kreis Siegen-Wittgenstein als Ergebnis der „Mobilfunkmesswoche Nordrhein-Westfalen“ mit. Diese habe „keine Überraschungen ergeben, aber wichtige Daten für die weitere Arbeit des Mobilfunkkoordinators des Kreises Siegen-Wittgenstein, Martin Schreier, geliefert“. Was noch wichtiger sei: „Für acht Standorte im Kreisgebiet haben Telekom und Vodafone neue Masten angekündigt, die insbesondere in Wittgenstein zahlreiche, auch jetzt wieder bestätigte, weiße Flecken schließen werden“, betont Landrat Andreas Müller.

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Im Zuge der Messwoche seien der Bundesnetzagentur zwischen dem 27. Mai und 3. Juni in Siegen-Wittgenstein etwas mehr als 260.000 Messpunkte per Funkloch-App gemeldet worden. „Das sind mehr als in den gesamten zwölf Monaten zuvor“, schreibt der Kreis – da lag die Zahl demnach bei rund 248.000. Von den circa 260.000 gemeldeten Messpunkten seien etwa 1 Prozent (2.633) ohne Empfang gewesen. „Die Messungen erfolgten Anbieter- und Technologiescharf, so dass die Messpunkte nach Telekom, Vodafone und Telefonica/O2 sowie 2G, LTE und 5G gefiltert werden können“, wie in den Ausführungen erklärt ist. „Nur mit solchen Daten haben wir eine handfeste Grundlage, um mit den Netzbetreibern ins Gespräch zu kommen“, sagt Andreas Müller mit einem Dank an alle, die mitgemacht haben. „Unsere heutige Wirtschaft ist so aufgestellt, dass wir auf Highspeed-Datenautobahnen genauso angewiesen sind wie auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur.“

Siegen-Wittgenstein: Einige weiße Flecken im Mobilfunknetz werden getilgt

Die nächsten Schritte stehen schon fest. „Unsere kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen stellt uns für mehrere Monate ein professionelles Mobilfunkmessgerät zur Verfügung, das die Netze aller drei Mobilfunkanbieter empfangen und messen kann“, erläutert Martin Schreier. Ebenso würden die mögliche Bandbreite und Empfangsstärke ermittelt. Mit diesem Gerät wird Martin Schreier die kritischen Punkte im Kreisgebiet anfahren und detaillierte Messungen durchführen. Mit den so gewonnenen Daten geht er dann auf die jeweiligen Netzbetreiber zu.

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Dank der bereits jetzt angekündigten weiteren Mobilfunkmasten können in Siegen-Wittgenstein „einige der weißen Flecken getilgt werden“, so der Kreis. Im Siegerland plane Vodafone derzeit einen zusätzlichen Mast in Hilchenbach-Lützel (Gillerbergstraße) und einen an der Lahnquelle (Netphen). In Netphen-Sohlbach wolle zudem die Telekom einen von der Infrastrukturgesellschaft des Bundes errichteten Mast nutzen. Darüber hinaus sehen die Telekom „aktuell viele neue Antennenstandorte sowie die Mitnutzung von Standorten anderer Netzbetreiber“ vor. Im Fokus stünden unter anderem die lokalen Verkehrswege, die möglichst lückenlos versorgt werden sollen.

Siegen-Wittgenstein: Bürgerinnen und Bürger können weiterhin Funklöcher melden

Konkret gehe es im Bereich der L553 Rösper Bahnhof Richtung Rüspe um eine Mitnutzung eines neuen Mobilfunkmastes der Telefonica, ferner im Bereich von Bad Laasphe an der L718 zwischen Wasserstraße/Bracht und Sassenhausen. Vodafone wolle Masten an der L718 zwischen Banfe und Hesselbach sowie im Bereich von Erndtebrück zwischen Ludwigseck und Ortseingang Benfe sowie in Benfe (südl. Benfe und L720) errichten. Über die genannten Maßnahmen hinaus seien von der Telekom allein an der L720 zwischen Erndtebrück und dem Abzweig zur L722 (Eisenstraße) vier neue Antennenträger vorgesehen. Im weiteren Verlauf der L722 in Richtung Hainchen seien zwei Antennenträger geplant, außerdem einer an der L719 nördlich von Walpersdorf.

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„Die ‚Breitbandmessung / Funkloch-App‘ kann natürlich auch jetzt nach der Messwoche jederzeit weiter genutzt werden“, wirbt Martin Schreier um weitere Unterstützung. „Die Daten helfen sowohl dabei Funklöcher aufzuspüren, als auch die wirkliche Verfügbarkeit von 4G/LTE und 5G sichtbarer zu machen.“

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