Müsen. Jenny Bensberg stellt leidenschaftlich Möbel- und Bautischlereiarbeiten her. Die 39-Jährige folgt dabei einer 156 Jahre alten Familientradition.

Die Tischlerei Bensberg und das Natureinrichtungshaus Bensberg Wohnen sind in der Region Südwestfalen tief verankert. Seit 156 Jahren kümmert sich das Müsener Unternehmen um Möbel- und Bautischlereiarbeiten aller Art – damit das auch weiterhin so bleibt, stellt Tischlermeisterin Jenny Bensberg gemeinsam mit ihrer Schwester Sarah Bensberg-Menn die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.

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Schon im frühen Kindesalter bekommt Jenny Bensberg die Arbeit im Möbel- und Einrichtungshaus aktiv mit – über ihre Großeltern erhält sie tiefe Einblicke in die Unternehmensstruktur und das handwerkliche Arbeiten in der Tischlerei. Ihr Ziel wird es, nach einer fundierten Ausbildung, die Familientradition fortzusetzen. „Ich wollte das schon immer machen. Wir haben das von unserer Familie vorgelebt bekommen, da war die Zukunftsplanung eigentlich vorgegeben“, verdeutlicht sie.

Vorgezeichneter Werdegang

Mit dem klaren Ziel vor Augen verliert die Müsenerin keine Zeit. Auf eine dreijährige Tischlerlehre in Neuss folgt der Studiengang zur Handwerksdesignerin an der Handwerksakademie in Aachen mit parallelem Besuch der Meisterschule. Nach erfolgreichem Abschluss absolviert sie noch die Ausbildung zur Betriebswirtin im Handwerk in Düsseldorf.

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Mit beiden Berufsabschlüssen in der Tasche zieht sie es zurück in die Heimat – zurück ins eigene Familienunternehmen. Dort angekommen bringt Jenny Bensberg direkt frischen Wind in den Betrieb und stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Inzwischen ist die Müsenerin als Geschäftsführerin für die Tischlerei Bensberg in der Verantwortung – zu der zwei Meister, sieben Tischlergesellen, ein Auszubildender und ein Bautechniker gehören.

Neue Arbeitsmethoden

Die Arbeitswelt habe sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Inzwischen gehe es deutlich mehr in Richtung Dienstleistungsbereich – Anpassungen, die auch die hauseigene Tischlerei maßgeblich betreffen. Zwar bestehe der Arbeitsbereich eines Tischlermeisters weiterhin auch in der Fertigung von Produkten, doch insbesondere die Montage nehme einen viel größeren Teil des Arbeitsalltags ein. „Das Bild in der Gesellschaft ist oft, dass ein Tischler ausschließlich Möbel baut. Tischlerei beinhaltet jedoch nicht nur Werkstattarbeit, sondern auch zu einem großen Teil Montage und hier natürlich nicht nur von Möbeln, sondern auch von Bauelementen aller Art“, erzählt Jenny Bensberg.

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Besonders die Zusammenarbeit mit den Kunden habe stetig zugenommen und spiele heute eine noch größere Rolle, Umso wichtiger sei es daher, für den Beruf ein breites Gesamtpaket mitzubringen. „Es braucht Offenheit, Kreativität, Flexibilität, Interesse für Technik, Handwerk und Liebe zum Detail, zählt Jenny Bensberg nötige Charaktereigenschaften auf.

Enge Verzahnung

„Wir sehen den ganzheitlichen Wohnansatz und erfinden uns immer neu. Bei uns gibt es Gestaltungs- und Realisierungsarbeit aus einer Hand“, erklärt die 39-Jährige. Daher sei das Konzept von Bensberg Wohnen auf eine enge Verzahnung zwischen dem Einrichtungshaus und dem Tischlereibereich abgestimmt. Das bedeute am Ende des Tages, dass oft sowohl die Fertigung der Produkte als auch die Montage aus einem Betrieb kommen und für Kunden keine weiteren Anlaufstellen nötig sind, um sich den Traum von einem vollständig aus- oder umgebauten und eingerichteten Eigenheim zu verwirklichen.

Der Betrieb kann dem Kunden ein „Rundumsorglospaket“ anbieten – darunter fällt etwa auch der fachgerechte Anschluss von Stromquellen von eigenen Mitarbeitern als Elektrofachkraft. Sollten weitere Fragen offenbleiben, bietet das Unternehmen über Kooperationspartner wie Maler und weiteren Handwerksunternehmen Hilfe für den Kunden an. Alles mit dem Ziel: Den Kunden den Ein- und Umzug so einfach wie möglich zu machen.

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Ausrichtung ändern

Das allein reicht aus der Sicht Jenny Bensbergs aber nicht aus, um langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb arbeitet sie schon lange gemeinsam mit ihrer Schwester an strukturellen Anpassungen. „Wir bieten langlebige Produkte an und entwickeln diese auf Wunsch auch gerne gemeinsam mit unseren Kunden. Handwerkliche Arbeit sollte auch immer reparaturfreundlich sein und damit kann Handwerk auch immer nachhaltig sein. Wir versuchen stetig,auf die Herausforderungen der Zeit einzugehen und Lösungsansätze zu finden“, erklärt Jenny Bensberg.

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