Siegen. Das Schutzvorhaben war 2022 nach zehn Jahren gescheitert. Die Herde ist inzwischen gewachsen. Was soll mit den Tieren passieren?

Für Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde sucht ein Runder Tisch nach dem angekündigten Aus für das einst gefeierte Artenschutzprojekt nach Perspektiven. Zu den Inhalten wurde Vertraulichkeit vereinbart, wie es auch beim NRW-Naturschutzministerium auf Anfrage hieß.

An diesem Donnerstag komme die Runde - nach Gesprächen zuvor in kleinerer Besetzung - erstmals zusammen, teilte der Waldbauernverband NRW auf Anfrage mit. „Bei einem weltweiten Bestand von nur 8500 Wisenten haben wir eine große Verantwortung. Es wird international beobachtet, was hier abläuft“, betonte Vorstandsmitglied Theo Josef Nagel.

Er hatte das Projekt innerhalb einer Koordinierungsgruppe als Vertreter des Waldbauernverbands mit begleitet.

Vor zehn Jahren war eine achtköpfige Herde im Wittgensteiner Land im Rothaargebirge freigesetzt worden. Die Wisente galten in Europa lange als fast ausgestorben. Das Projekt fand große Beachtung, machte dann aber vor allem Schlagzeilen mit Streitigkeiten, die im Herbst 2022 eskaliert waren. Inzwischen ist die Herde auf rund 40 Tiere angewachsen, hat sich geteilt und sorgt weiter für erhebliche Schäden. (dpa)