Neunkirchen. Das Siegerländer Modelabel „Mosja“ hat kürzlich einen neuen Laden in Neunkirchen eröffnet. Dort gibt es auch eine besondere Kollektion zu kaufen:

Ein neuer Laden und eine neue Kollektion und das alles auf einmal: „Nervenaufreibend und sportlich“, nennt das Jakob Sahm – gleichzeitig ist die Vorfreude riesig. Am Samstag, 1. Juli, eröffneten er und sein Team ein neues „Mosja“-Geschäft in Neunkirchen im ehemaligen Schuhhaus Klein. Sie werden dort auch ihre nachhaltige und inklusive Kollektion „Better together“ verkaufen, die zusammen mit Menschen mit Handicap gestaltet wurde. 20 Prozent des Gewinns jedes verkauften Teiles gehen direkt an die „Lebenshilfe Dillenburg“. „Wir wollen und müssen Mode schaffen, die man gerne trägt, aber gleichzeitig ein wichtiges Thema vermittelt und Aussagekraft hat“, so Jakob Sahm.

Modelabel „Mosja“: Das ist das Konzept der Marke aus Burbach

Die Idee für eine inklusive Kollektion schwebte ihm schon länger vor. Er suche sich gerne Themen heraus, in denen er sich selbst bisher wenig auskennt oder zu denen er bislang wenige Berührungspunkte hat, erzählt er. Das Inklusionsprojekt ist nicht die erste soziale Initiative des Modelabels.

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Die Grundidee von „Mosja“ war schon immer, faire, hochqualitative und unter möglichst umweltfreundlichen Bedingungen produzierte Kleidung zu fertigen, die soziale Projekte unterstützt. Damit einher geht, dass das Unternehmen gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf Themen und Probleme ihrer „Herzensprojekte“ lenken kann, erläutert Jakob Sahm. Wer ein „Mosja“-Kleidungsstück trägt, unterstütze damit sowohl eine nachhaltige Produktion als auch soziale Zwecke – kann es also mit einem guten Gefühl tragen.

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Bisher haben u. a. das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar und das Projekt „Schattentöchter“ (gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution) von dem Verkauf der „Mosja“-Kleidungsstücke profitiert und tun es immer noch. Denn Teile „ihrer“ Kollektionen, die am beliebtesten waren, bleiben auch danach im Sortiment. Nun wird mit der „Better together“-Kollektion der „Lebenshilfe Dillenburg“ unter die Arme gegriffen. Dafür arbeitete „Mosja“ mit Sascha Kirchhoff (auch bekannt durch das Projekt „Stimmgeber“) zusammen, der z. B. Kurzfilme über Inklusion dreht und das Thema damit immer wieder in die Öffentlichkeit holt. „Als die Zusammenarbeit zustande kam, habe ich mich richtig gefreut und jetzt bin ich sehr, sehr glücklich mit dem Ergebnis“, sagt „Mosja“-Inhaber Jakob Sahm.

Neue Kollektion „Better together“: „Wir hatten ein sehr buntes Kunstwerk“

„Wir haben mit Menschen der Lebenshilfe Dillenburg, die eine Schwerstmehrfachbehinderung haben, und dem regionalen Künstler Santiago Gallardo Pintor Bilder gemalt und daraus ein wirklich tolles Design erstellt bekommen.“ Insgesamt zehn Teile gibt es bei der „Better together“-Kollektion, z. B. T-Shirts in unterschiedlichen Farben, Pullis und vieles mehr. Ein buntes Kunstwerk, das nun auf der Rückseite mancher Teile seinen Platz gefunden hat, hat Lebenshilfe-Künstlerin Buse-Gözde Kizil geschaffen. Tatkräftig unterstützt wurde das ganze Projekt auch von ihrer Betreuerin Stefanie Rohr und Fotografin Sandy Haustein.

Das Motto der neuen, inklusiven Kollektion ist „Better together“. Mit dem Verkauf wird die „Lebenshilfe Dillenburg“ unterstützt.
Das Motto der neuen, inklusiven Kollektion ist „Better together“. Mit dem Verkauf wird die „Lebenshilfe Dillenburg“ unterstützt. © Sandy Haustein | Sandy Haustein

„Wir haben eine Leinwand und Farben zur Verfügung gestellt und dann wurde einfach losgelegt“, sagt Jakob Sahm über den Entstehungsprozess. „Danach hatten wir ein sehr buntes Kunstwerk. Einen Ausschnitt davon haben wir nun auf unsere Kleidungsstücke drucken lassen.“

Das Motto der neuen, inklusiven Kollektion ist „Better together“. Mit dem Verkauf wird die „Lebenshilfe Dillenburg“ unterstützt.
Das Motto der neuen, inklusiven Kollektion ist „Better together“. Mit dem Verkauf wird die „Lebenshilfe Dillenburg“ unterstützt. © Sandy Haustein | Sandy Haustein

Teile der Kollektion ziert jetzt die Aufschrift „Better together“, andere haben ein schlichtes Logo – das „Mosja-Bäumchen“ – auf der Brust. Ein T-Shirt kostet zum Beispiel 35 Euro, ein Pulli (ohne Kapuze) 59 Euro. „Wir wollen eine Marke für jeden sein“, sagt der Burbacher Gründer.

Neuer Laden in Neunkirchen: Mehr Platz, mehr Kooperationen, mehr Veranstaltungen

Nachdem die Betreiber des Schuhhauses Klein dieses aus Altersgründen aufgaben, baute das „Mosja“-Team den Laden mit Hilfe von Freunden und Familie sechs Wochen lang um. Es wurde gestrichen, ein neuer Boden verlegt, neue Lampen angebracht und vieles mehr. Jakob Sahm und sein Team wagen mit der Übernahme des Ladens auch einen mutigen Schritt und übernehmen eine mehr als 140 Quadratmeter große Fläche (inklusive Lagerfläche). „In Burbach sind es 26 Quadratmeter“, sagt der 26-jährige Gründer über den ersten „Mosja“-Laden.

Mehr Infos

Der neue „Mosja“-Laden in Neunkirchen, Kölner Straße 217, eröffnet am Samstag, 1. Juli, um 10 Uhr und ist dann bis 19 Uhr geöffnet. Die generellen Öffnungszeiten des Geschäfts: Montags, mittwochs und freitags von 14.30 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10.30 bis 13.30 Uhr.

Am Eröffnungstag gibt es Kaltgetränke, Snacks, Kaffee-Spezialitäten von „Kaffeeschreiner“ und etwas „Schönes für Kinder“. Mehr Infos über „Mosja“ gibt es im Netz unter www.mosja.de und auf dem Facebook- oder Instagram-Auftritt des Modelabels.

Die Betreiber hoffen, dass ihr Konzept auch in Neunkirchen Anklang findet. Im neuen Laden sollen auch immer wieder kleine Events stattfinden. „Wir haben mehr Platz, mehr Kooperationen, mehr Veranstaltungen, mehr Raum für Austausch und Kreativität.“ Regionale Kleinunternehmer bekommen im neuen Geschäft auch die Möglichkeit, ihre Sachen auszustellen. Jakob Sahm betont: „Wir haben hier noch vieles vor.“ Das Team wolle mit seinem Laden „einen Mehrwert für die Region bieten“.

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