Siegen. Viele Autofahrer hatten die HTS-Rampe an der Siegerlandhalle kaum noch auf dem Schirm. Doch nach fünf Jahren ist sie nun wieder komplett offen.
Die HTS-Rampe an der Siegerlandhalle ist wieder in beide Fahrtrichtungen offen. Am späten Dienstagnachmittag – und damit rund vier Jahre später, als ursprünglich geplant – wurde das Bauwerk komplett für den Verkehr freigegeben.
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Von der Stadtmitte Richtung Autobahn ist die Rampe schon seit etwa zwei Jahren wieder befahrbar, die Gegenrichtung blieb jedoch gesperrt. Dass von der HTS wieder eine Abfahrt an der Siegerlandhalle möglich ist, scheinen nach der langen Zeit viele Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gar nicht mehr auf dem Schirm zu haben: Am Mittwochvormittag kommen nur sehr wenige Autos die Strecke herunter. „Es muss sich natürlich erst wieder rumsprechen und einspielen“, sagt Julia Ollertz, Pressesprecherin der für das Projekt zuständigen Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebs Straßen NRW, im Gespräch mit dieser Zeitung. Noch stehen auch ein paar Warnbaken auf der Koblenzer Straße und rund um den Zubringer: In den kommenden Wochen seien noch ein paar Restarbeiten zu erledigen, erklärt Julia Ollertz. Aber das funktioniere bei laufendem Verkehr und ohne weitere Sperrungen.
Siegen: HTS-Rampe an der Siegerlandhalle – jede Menge Probleme während Baustelle
Dass angesichts der vielen Verzögerungen viele Menschen in Siegen die HTS-Abfahrt längst als eine Art „ewige Baustelle“ abgehakt hatten, kann sicher ohne Übertreibung konstatiert werden. Die Freigabe erfolgte nun ziemlich geräuschlos, ohne formalen Akt oder öffentliche Aktion, einfach im alltäglichen Betrieb. Die meisten Autofahrerinnen und -fahrer, die seitdem in diesem Bereich unterwegs waren, dürften jedenfalls ziemlich überrascht gewesen seien.
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Zweck der Baumaßnahme war eine statische Verstärkung des 600 Meter langen Brückenbauwerks, um es für die gestiegenen Verkehrsbelastungen fit zu machen. Den Zeitplan warfen immer neue Schwierigkeiten über den Haufen: Es gab Lieferprobleme beim Spannstahl, Ärger mit einer Baufirma, Personalengpässe. Außerdem wurden Umplanungen notwendig, weil sich vor Ort zeigte, dass sogenannte Spannglieder nicht dort zu finden waren, wo sie es laut Plänen hätten sein sollen.
HTS-Rampe Siegen: Vier Jahre Verspätung – auch das Wetter verhagelte den Zeitplan
Weil ein Teil der Brücke über Gleise führt, waren darüber hinaus Terminabstimmungen mit der Deutschen Bahn erforderlich. Auch das Wetter trug zum schleppenden Fortschritt bei: Der strenge Winter 2020/21 und ein eher kalter und feuchter Frühling machten zeitweise die Verarbeitung von Epoxidharz unmöglich, weil in der entsprechenden Phase die für dessen Aushärten nötigen Mindesttemperaturen nicht lange genug durchgängig bestanden.
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Richtung Autobahn wurde die Rampe im Sommer 2021 wieder geöffnet. Generell änderte sich im Laufe der fünf Jahre die Verkehrsführung mehrfach. Zwischenzeitlich wurden Autos, die von Siegen-Mitte aus durchs Tal nach Eiserfeld wollten, auch links an der Rampe – also auf der Siegerlandhallenseite – vorbeigeleitet.
Siegen: Nächste Baustelle kommt mit dem Neubau der Achenbacher Brücke
Wie teuer das Ganze letztlich wird, dazu gibt es noch keine Angaben. „Die Maßnahme ist noch nicht formal abgeschlossen“, sagt Julia Ollertz. Zu Baubeginn waren 6,4 Millionen Euro kalkuliert. Das war allerdings vor fünf Jahren.
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Die Fertigstellung der Eintrachtrampe macht nun den Weg frei für den Neubau der Achenbacher Brücke. Die HTS-Abfahrt an der Siegerlandhalle wird nämlich für eine der Umleitungsstrecken gebraucht.
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