Siegen. Die Rampe zur HTS im Bereich Siegener Eintracht ist seit August 2018 gesperrt. Es gibt mehrere Gründe, warum das Projekt noch nicht beendet ist.

Ein Datum zu nennen, damit ist der Landesbetrieb Straßen NRW vorsichtig geworden: Ursprünglich sollte die HTS-Rampe Eintracht für ein Jahr gesperrt werden – im August 2018 war das. Ziemlich genau vier Jahre später, im Sommer 2021, wurde zumindest die Fahrtrichtung Eiserfeld wieder freigegeben, der Verkehr zur Eiserfelder Straße auf die Fahrspur vor die Siegerlandhalle verlegt, links vorbei an der Rampe.

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Diese für Autofahrer durchaus etwas komplizierte Verkehrsregelung soll nun aufgehoben werden, sagt Julia Ollertz, Pressesprecherin der Regionalniederlassung Südwestfalen in Netphen: Der Verkehr, der nicht auf die HTS will, kann wieder rechts an der Rampe vorbeifahren. Die Bauarbeiten gehen aber weiter.

Was bisher an der HTS-Rampe in Siegen gemacht wurde und warum sich das verzögerte

Das Brückenbauwerk, weswegen die Strecke ursprünglich zunächst gesperrt worden war, ist inzwischen fertiggestellt. Hier war es bereits zu diversen Verzögerungen gekommen. Die etwa 600 Meter lange Brücke musste längs und quer verstärkt werden, wurde dazu in eine Art Skelett aus Stahl gelegt, um die Statik des Bauwerks zu versteifen – Nachberechnungen hatten dabei Defizite ergeben, die Brücke war der steigenden Verkehrslast nicht mehr gewachsen. Dabei stellte sich heraus, dass Spannglieder sich woanders befanden, als in den Plänen verzeichnet – Straßen NRW musste umplanen. Immer auch zusammen mit der Deutschen Bahn, die Sperrpausen terminieren musste, weil die Brücke über Gleise führt. Außerdem gab es Lieferprobleme beim Spannstahl.

Ein Großteil der Bewehrung ist montiert, dann kommt die Verschalung. 
Ein Großteil der Bewehrung ist montiert, dann kommt die Verschalung.  © Hendrik Schulz

Danach stand die Erneuerung der Fahrbahn an, das „Dach“ der Brücke sozusagen. Bis auf den Beton wurde alles abgefräst, alle Fugen und Löcher (die für den Spannstahl gebohrt wurden) mussten abgedichtet werden – was nur bei trockenem, vergleichsweise warmem Wetter geht. Bei Feuchtigkeit oder Kälte sind die Arbeiten unmöglich. Die gesamte Baumaßnahme habe ohnehin aus sehr vielen extrem witterungsabhängigen Gewerken bestanden, betont Julia Ollertz – wie so oft bei Straßen- und Ingenieurbauwerken. Nach der Abdichtung wurde die Fahrbahn selbst aufgebracht.

Was noch an der HTS-Rampe Siegen passieren muss und was für Probleme es gibt

3. Nun bleibt aber noch die Rampe selbst; der Bereich zwischen zwei Stahl-Spundwänden, die tief in den Boden gerammt und mit Querverbindungen stabilisiert sind, dazwischen ist Füllmaterial aufgeschüttet. Aktuell, erläutert Julia Ollertz, wird an der Betonverschalung gearbeitet, die außen vor die Stahlwände kommt – die Bewehrung ist bereits zum Großteil montiert, jetzt fehlt noch die Schalung, dann kann der Beton gegossen werden. Ganz am Ende werden außerdem noch die Gesimse am Fahrbahnrand und die Geländer auf der Rampe hergestellt.

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Wie alle anderen Branchen hat auch der Straßenbau mit den derzeit fast schon „üblichen“ Problemen zu kämpfen: Personal- und Rohstoffmangel, Lieferprobleme. „Das zieht sich durch alle Bereiche“, sagt Julia Ollertz. Gerade Baufirmen haben derzeit große Probleme, fristgerecht das benötigte Material zu bekommen.