Siegen. Vor drei Jahren trat Dr. Patrick Sturm sein Amt als Siegener Stadtarchivar. Jetzt verlässt er die Stadt wieder.

Nur drei Jahre nach seinem Amtsantritt verlässt Stadtarchivar Dr. Patrick Sturm die Stadt Siegen wieder. Die Stelle der Archivleitung ist zum 1. August ausgeschrieben.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Der Historiker, Jahrgang 1983, wechselte vom Stadtarchiv Pforzheim, dessen stellvertretende Leitung er seit 2017 innehatte. Unter anderem war er dort für die digitale Langzeitarchivierung sowie die amtlichen und nichtamtlichen Provenienzbestände verantwortlich. Zuvor war Dr. Patrick Sturm beim Stadtarchiv Karlsruhe als wissenschaftlicher Archivar und Leiter des Projekts „Rettung historischer Bauakten, digitale Langzeitarchivierung, Dokumentationsprofil“ tätig. Seine Promotion erlangte der Historiker mit Forschungsschwerpunkten im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit im Jahr 2012 an der Philipps-Universität Marburg, wo er auch sein Magisterstudium absolvierte. Zum Grund seines Ausscheidens und seiner neuen beruflichen Station mochte sich der scheidende Archivar gegenüber dieser Zeitung nicht äußern.

+++ Lesen Sie auch: Ludwig Burwitz nimmt Abschied vom Siegener Stadtarchiv +++

Schwerpunktaufgabe: Digitalisierung

Allein im vorigen Jahr ist der Bestand des Stadtarchivs um 50,2 laufende Meter gewachsen. Insgesamt beträgt der Bestand nun 3,1 Kilometer. Bei der Erschließung des Archivgutes für die Datenbank lag im vorigen Jahr der Schwerpunkte auf den Beständen der eingemeindeten Stadtteile; die Tagesordnungen der Ratssitzungen in Siegen und Hüttental sind nun bis 1975 digital nachlesbar.

+++ Lesen Sie auch: Stadtarchiv Siegen: mit der Kühltruhe gegen Papierfischchen +++

Einen Schwerpunkt setzte Dr. Patrick Sturm auf die Digitalisierung: Karten und Pläne sind nun vollständig einsehbar, insgesamt 65.419 Dokumente wurde im vorigen Jahr digital gesichert, wie aus dem Jahresbericht des Stadtarchivars hervorgeht. Federführend ist das Stadtarchiv federführend bei der Herausgabe der Siegener Stadtgeschichte, die zur 800-Jahrfeier 2024 veröffentlicht werden soll. Als „relativ verhalten“ wird die Nutzung der Publikums-Arbeitsplätze im Archiv beschrieben, 1095 Besucher kamen im vorigen Jahr. Das werde auch so bleiben, weil mittlerweile zentrale Bestände online einsehbar seien. Gefragt war der Archivar auch in der aktuellen politischen Debatte über den früheren Oberbürgermeister Alfred Fissmer und seine Rolle im Nationalsozialismus.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++