Siegen. Mehr als ein Jahr steht ein Citroen am Klinikum Siegen unbewegt im Parkhaus. Als der Innenraum zu schimmeln beginnt, greift das Krankenhaus durch
Im Parkhaus stehen ist eine Sache, im Parkhaus verschimmeln eine ganz andere: Nach mehr als einem Jahr hat das Klinikum Siegen am Montagmorgen den weißen Citroen abschleppen lassen, der mindestens seit März 2022 nicht bewegt wurde und dessen Besitzer oder Besitzerin sich trotz vieler Versuche nicht herausfinden ließ. „Zu dieser Entscheidung hat uns auch der Umstand geführt, dass der Innenraum des Fahrzeugs massiv zu schimmeln begann und wir nicht mehr ausschließen konnten, dass zukünftig vielleicht auch Motorflüssigkeiten oder andere Stoffe aus dem Fahrzeug austreten könnten, die eine Gefahr darstellen“, sagt Pressesprecherin Lara Stockschläder. „Dies wurde uns auch von einem Gutachter bestätigt, der den Restwert des Autos aufgrund des mittlerweile sehr desolaten Zustands gegen Null einschätzte.“ Um den Citroen kümmert sich nun eine Resteverwertung.
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Wer das Auto mit französischem Kennzeichen im Parkhaus abgestellt hat, ist nach wie vor genauso unbekannt wie der genaue Zeitpunkt. Mitarbeitende hatten den Wagen vor rund 14 Monaten bemerkt und die Geschäftsführung informiert. Die Polizei konnte allerdings nicht weiterhelfen, weil der Pkw nicht in Zusammenhang mit einer Straftat stand. Das französische Konsulat hielt sich zunächst mit Verweis auf den Datenschutz zurück. Und auch ein Facebook-Post des Klinikums, in dem das Team um Hinweise auf den Halter oder die Halterin bat, brachte keine Erfolge. Ende des Jahres 2022 gab die französische Botschaft dann doch Informationen zu einem mutmaßlichen Halter heraus. „Leider führte diese Spur jedoch – wie alle Weiteren – ins Leere“, sagt Lara Stockschläder.
Klinikum Siegen: Dauergeparkter Citroen – mehr als 5200 Euro Parkgebühren angefallen
Auch wenn die Höchstparkdauer im Parkhaus bei vier Wochen liegt, nahm das Klinikum von der Beauftragung eines Abschleppunternehmens lange Abstand. Die Kosten dafür und für die anschließende Aufbewahrung hätte nämlich das Klinikum tragen müssen. Anfangs machte der Citroen auch zumindest dem optischen Befund nach keinen schlechten Eindruck. Von einem illegal entsorgten Schrottauto war auch deshalb nicht auszugehen, weil in solchen Fällen normalerweise die Kennzeichen entfernt sind.
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„Gerne hätten wir das Rätsel um das mysteriöse französische Auto gelöst“, merkt Lara Stockschläder an. Die Hintergründe werden aber wohl im Dunkeln bleiben. Bei einem Tagessatz von 12 Euro wäre es für den Besitzer übrigens theoretisch nicht ganz billig geworden, den Wagen doch noch abzuholen: Vorsichtig geschätzt wären Parkgebühren von mehr als 5200 Euro aufgelaufen.
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