Siegen. Mehr als neun Monate steht ein Auto unbewegt im Parkhaus des Klinikums Siegen herum. Vom Fahrer fehlt jede Spur. Hier die Tipps unserer Leser.

Der seit März im Parkhaus des Klinikums Siegen abgestellte Citroen beschäftigt auch die Nutzerinnen und Nutzer auf unserer Facebookseite. Wem der Wagen mit dem französischen Kennzeichen gehört, der seit mehr als neun Monaten unbewegt in dem Parkhaus steht, konnte die Klinikleitung trotz der großen Resonanz auf ihren eigenen Facebookpost noch nicht herausfinden. Es gibt aber neue Ansätze.

Der weiße Citroen C3 Pluriel steht seit mindestens neun Monaten unbewegt im Parkhaus des Klinikums Siegen. Es scheint sich allerdings nicht um ein illegal entsorgtes Schrottauto zu handeln. In solchen Fällen montieren die Halter nämlich in der Regel die Nummernschilder ab – und der Pluriel hat die (französischen) Kennzeichen noch dran.
Der weiße Citroen C3 Pluriel steht seit mindestens neun Monaten unbewegt im Parkhaus des Klinikums Siegen. Es scheint sich allerdings nicht um ein illegal entsorgtes Schrottauto zu handeln. In solchen Fällen montieren die Halter nämlich in der Regel die Nummernschilder ab – und der Pluriel hat die (französischen) Kennzeichen noch dran. © Klinikum Siegen | Lara Stockschläder

Klinikum Siegen will dauergeparkten Citroen loswerden: Ideen unserer Facebooknutzer

„Das Kennzeichen in Frankreich durch die Polizei abfragen lassen, also noch einfacher geht’s nicht“, schreibt Anne Nies. Dieser Weg funktioniert, wie schon berichtet, nicht: Die Siegener Polizei hat das Kennzeichen bereits überprüft und stellte fest, dass der weiße Citroen C3 Pluriel nach bisherigen Erkenntnissen nicht in Zusammenhang mit einer Straftat steht. Damit dürfen die Beamten Name und Anschrift des Halters aus Datenschutzgründen nicht heraus geben.

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„Wenn die Behörden so nicht helfen können oder wollen, muss der Hausmeister den Spiegel beschädigen, dann kann die Versicherung des Arbeitgebers die Daten anfordern zum Schadensausgleich“, schlägt ein anderer User vor. „Gewiss nicht“, sagt Klinikumssprecherin Lara Stockschläder dazu. Ungeachtet dessen, dass der Pkw seit Monaten einen Stellplatz blockiert und das Krankenhaus ihn gerne los würde, scheide vorsätzliche Sachbeschädigung selbstverständlich aus.

Sollte sich irgendwann jemand finden, der Besitzanspruch auf den seit Monaten im Parkhaus des Klinikums Siegen abgestellten Citroen hat, wird die Ausfahrt nicht ganz billig. Selbst vorsichtig geschätzt sind seitdem mehr als 3300 Euro Parkgebühren aufgelaufen.
Sollte sich irgendwann jemand finden, der Besitzanspruch auf den seit Monaten im Parkhaus des Klinikums Siegen abgestellten Citroen hat, wird die Ausfahrt nicht ganz billig. Selbst vorsichtig geschätzt sind seitdem mehr als 3300 Euro Parkgebühren aufgelaufen. © Klinikum Siegen | Lara Stockschläder

Klinikum Siegen: Citroen seit März im Parkhaus – das wären über 3300 Euro Gebühren

„Scheint keinem mehr zu gehören :), verkaufen & es für einen guten Zweck spenden. Der Besitzer wird es wohl nicht mehr holen kommen“, regt Nutzer Mln Schm an. Klingt charmant, geht aber nicht, weil der Citroen dem Klinikum nicht gehört. Grundsätzlich könnten der Besitzer oder die Besitzerin schließlich jeden Moment auftauchen und den Wagen mitnehmen wollen. Angesichts des langen Zeitraums, in dem das bisher nicht geschehen ist, erscheint das allerdings tatsächlich nur bedingt wahrscheinlich.

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„Vielleicht musste die Person stationär dort bleiben und ist verstorben. Puuuh, da müsste man ja einige Akten durchwälzen“, überlegt Chantal Keßler. Dieser Überlegung sei das Klinikum bereits nachgegangen, wie Lara Stockschläder erläutert. Für den Zeitraum, in dem das Auto ursprünglich abgestellt worden sein könnte, sei das Team die Datenbank auf der Suche nach Patientinnen und Patienten mit französischen Namen durchgegangen: „Wir haben niemanden gefunden.“

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„Wenn man ihn abholt, dann kann man die Karte als verloren melden. Dann zahlt man meistens nur den Tagessatz. Das könnte günstiger werden“, schreibt Stefan Müller-Stock über die Frage nach den aufgelaufenen Parkgebühren. Theoretisch kämen der Fahrer oder die Fahrerin damit in der Tat günstiger davon: Bei 12 Euro Tagessatz wären inzwischen für die Gesamtdauer nämlich mehr als 3300 Euro fällig. Das Klinikum hat den Trick mit dem „verlorenen“ Ticket aber auf dem Schirm, wie Lara Stockschläder anmerkt. Bei dem Citroen dürfte er nicht so ohne Weiteres hinhauen.

Dauerparker seit neun Monaten: Klinikum Siegen wendet sich an französische Botschaft

„Wir haben noch einmal die französische Botschaft kontaktiert“, sagt Lara Stockschläder über den jüngsten Lösungsversuch. Der Facebookpost des Klinikums wurde zwar inzwischen mehr als 1500 Mal geteilt, lieferte aber bisher keine neuen Erkenntnisse. Mit Verweis auf den Datenschutz hatte das französische Konsulat bei einer ersten Anfrage mitgeteilt, dass es nichts tun könne. Auf Anraten der Polizei versuchte das Klinikum es aber noch einmal, berichtet Lara Stockschläder – der Fall ist schließlich sehr besonders. Diesmal sei in Aussicht gestellt worden, vielleicht doch helfen zu können.

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Sollte auch das nichts bringen, käme vielleicht ein Versuch in Betracht, den ein Facebooknutzer unserer Redaktion per Direktnachricht empfahl: Französische Autos, so schreibt er, hätten an der rechten Seite der Frontscheibe eine Plakette mit einer Versicherungsnummer – und über die Versicherung lasse sich der Halter finden. Sollte die neuerliche Anfrage bei der Botschaft erfolglos bleiben, sei dieser Ansatz zu prüfen, sagt Lara Stockschlaeder.

Dauerparker am Klinikum Siegen: Irgendwann löst der Rost das Problem

Da bei Einfahrt ins Parkhaus keine Höchstparkdauer vorgegeben ist, könnte der Citroen übrigens theoretisch noch sehr, sehr lange dort bleiben – zumindest so lange, bis der Rost Löcher hineinfrisst, durch die Flüssigkeiten austreten. Damit würde ein Fall eintreten, in dem der Halter handeln und dafür offiziell kontaktiert werden muss. Das allerdings könnte noch Jahre dauern. Bei dem Citroen handelt es sich nämlich nicht um ein Schrottauto, sondern um einen Wagen in noch gutem Zustand.

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