Holzhausen. Mit Haus Wanersch bekommt Holzhausen nach Jahrzehnten die Dorfkneipe als Treffpunkt zurück. Darum soll sie auch für Touristen attraktiv sein.
„Wanersch“ Haus ist für viele Hickengrunder und vor allem Holzhausener ein Begriff mit langer und alter Tradition. Viele Jahre stand es leer. Jetzt kehrt wieder Leben ein in das Haus in der Hickengrundstraße in der Holzhausener Ortsmitte, das viele Jahre als Gaststätte geführt wurde.
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Das Haus Wanersch hat eine lange Geschichte. Die Gaststätte wurde über 50 Jahre lang bis in die 70er Jahre von der Familie Müller/Lochau betrieben. Anfangs am selben Ort in einem Fachwerkhaus, das 1930 durch das heute unter Denkmalschutz stehende ansehnliche Gebäude aus Mauerwerk ersetzt wurde. Neben der Dorfkneipe beherbergte das Haus auch lange die örtliche Volksbank. Im oberen Geschoss wohnten die Eigentümer.
1995 machte die Dorfkneipe zu
Neben dem Dorfbrunnen und mit einem Lebensmittelladen und einer Metzgerei gegenüber bildete das Haus lange Zeit die lebendige Mitte des Dorfes. Die Dorfkneipe Wanersch war bis 1995 ein beliebter Treffpunkt. Viele Geschichten erinnern an das fröhliche Zusammensein der Dorfbewohner. Nun soll die Dorfkneipe Wanersch wieder mit Leben gefüllt und ein Ort der Begegnung werden.
„Durch die Renovierung und die Inbetriebnahme werden der Dorfzusammenhalt und die Zusammenarbeit der ortsansässigen Vereine gestärkt. Das Wir-Gefühl soll durch das Projekt wachsen. Neubürger sollen in das Projekt integriert werden und Heimatbewusstsein für Holzhausen entwickeln“, sagt Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers. „Das Vorhaben ist ebenfalls attraktiv für Touristen. Ein Besuch im Wanersch macht Dorfleben erlebbar.“
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Jährlich gibt es im Ort etwa 30.000 Touristenübernachtungen. Kleine Veranstaltungen können im Wanersch stattfinden. Spieleabende, Mitmach-Krimis und Grillen im Gartenbereich sind einige Beispiele. Die Begegnungsstätte soll an Nachmittagen und am Abend für verschiedene Gruppen geöffnet werden. Die Bewirtschaftung erfolgt ehrenamtlich durch den Verein. Sonstige laufende Kosten sollen durch die Einnahmen gedeckt werden. Die ortsansässigen Vereine engagieren sich ebenfalls ehrenamtlich.
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Förderung mit Leader-Mitteln
„Das Projekt leistet einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität in der ländlichen Region Hickengrund. In den Netzwerktreffen hat sich herausgestellt, dass Kommunikationsbedarf unter den Bürgern besteht und dafür ein neutraler Ort geschaffen werden muss“, sagt Roswitha Still, 1. Vorsitzende des Regionalvereins LEADER-Region 3-Länder-Eck. Derzeit findet der Austausch untereinander beispielsweise nach den Trainingseinheiten in den Umkleidekabinen der Turnhalle statt, da keine anderen Räumlichkeiten zu Kommunikationszwecken zur Verfügung stehen. Die Mitglieder des Gesangsvereins unterhalten sich nach dem Singen im kleinen Saal, aber dort kann außer Tischen und Stühlen nichts angeboten werden. Stammtische weichen nach Lützeln oder Burbach aus.
„Die Öffnungszeiten zwei Mal pro Woche sind ein guter Anfang“, so Bürgermeister Ewers. Mit der Wiedereröffnung des Wanersch soll der Kontakt zu jungen Leuten hergestellt werden. Spieleabende und Grillabende sollen auf den Treffpunkt aufmerksam machen.
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Alte Schankanlage ist geblieben
Das Wanersch-Haus ist Teil des Audio-Wegs „Historischer Dorfrundgang“ in Holzhausen. Der Heimatverein Holzhausen hat in einem kleinen Dorfrundgang, der auf eigene Faust erfolgt, die Geschichte des Dorfes zusammengetragen. An mehr als 26 Stationen ist Interessantes und Wissenswertes aus der Geschichte Holzhausens, zu den Gebäuden und ihrer Vergangenheit, zum Baustil und zu den Menschen, die in Holzhausen ihre Heimat fanden und finden, zu erfahren. Besucher des „Historischen Dorfrundgangs“ können das Wanersch für eine Pause nutzen und mit den Dorfbewohnern ins Gespräch kommen. Zahlreiche Elemente, wie die Schankanlage und auch die Bestuhlung, sind erhalten geblieben und stehen wieder in den Räumen Dass das altre Wanersch so weiterlebt, freut den 87-jährigen Rainer Lochau und seine Ehefrau Annette Carl als Hausbesitzer besonders.
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