Herzhausen. Tierphysiotherapeutin Julia Neidhardt hat in ihrer Praxis schon alles gesehen. So bringt die 42-Jährige Tiere wieder vollständig auf die Beine.
Julia Neidhardt ist leidenschaftliche Hundehalterin – seit über 14 Jahren kümmert sich die 42-jährige außerdem um verletzte Hunde. Die Arbeit mit Tieren hat sich dabei von einem einfachen Hobby zur Berufung entwickelt.
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Vierbeiner können sich im Alltag schnell verletzen. Ein Tier muss in hoher Geschwindigkeit nur einmal falsch aufkommen und schon drohen ernsthafte Knochenschäden. Physiotherapeutin Julia Neidhardt sagt genau diesen schweren Verletzungen beim Tier den Kampf an. Seit mittlerweile 13 Jahren führt die Herzhäuserin mit ihrer „Praxis für Groß- und Kleintiere“ ein erfolgreiches Unternehmen. Neben der Tierphysiotherapie und Osteopathie lässt die Therapeutin dabei ihre persönlichen Erfahrungen aus der Tierheilkunde in die Behandlungen einfließen.
Umschulung vorangetrieben
Neidhardt begann ihren Berufsweg in der Pflege. Zunächst machte die 42-Jährige eine Ausbildung zur Krankenschwester, sah dort mit eigenen Augen, wie effektiv Rehaprogramme für Menschen sind – komplett glücklich wurde sie bei der Arbeit jedoch nicht. Daher beschloss Neidhardt eine Ausbildung zur Tierheilpraktikern zu machen. In der zweieinhalbjährigen Ausbildung erkannte bestehende Schwächen des Systems und suchte nach einem Beruf, bei dem auf die Bedürfnisse verletzter Tiere vollumfänglich eingegangen werden kann. „Ich dachte mir in der Ausbildung, dass es doch auch noch andere Wege geben muss, um Tieren zu helfen“, erklärt Neidhardt. Fündig wurde sie schließlich in der Tierphysiotherapie. „Wir haben hier mehr Handwerkszeug, bieten Übungen für Besitzer an, die auch zuhause umgesetzt werden können“, betont sie.
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Nach 14 Jahren kann sich Neidhardt keinen schöneren Beruf vorstellen: „Ich habe schon immer Tiere gehabt und bin mit Hunden groß geworden. Es ist einfach schön, seiner Berufung nachgehen zu können.“ Die Praxis entwickelte sich stetig weiter und ist einer der Anlaufpunkte in der Region bei Hundeverletzungen. Ein Hauptgrund: Die reichhaltige Behandlungsausstattung der Therapeutin. Außer Bewegungsräumen gibt es in der Praxis ein Unterwasserlaufband für Tiere mit Knochenbeschwerden. Besonderes Highlight ist ein eigenes Schwimmbecken mit Hindernisparcours – kombiniert mit diversen Nahrungsergänzungen, Massagen und Osteopathie bietet die Therapeutin ein Komplettpaket für die Gesundheit von Vierbeinern an.
Heilungswunder
Bei der Therapie hat die 42-Jährige schon so manches Wunder erlebt. Die Geschichte eines vierjährigen Berner Sennenhundes packt Neidhardt noch heute. „Der Hund konnte nur noch seinen Kopf drehen und war ansonsten vollständig gelähmt“, erzählt sie. Doch trotz geringer Heilungschancen schaffte es die Physiotherapeutin, ihn binnen vier Monaten wieder ins Laufen zu bringen. „Die Freude, als er wieder laufen konnte, war unübersehbar“, freut sich Neidhardt.
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Präventive Behandlung
Auch der sieben Jahre alte Wettkampfhund „Junior“ kommt wöchentlich in den Genuss der Behandlungen. Der Golden Retriever konnte der Belastung von „Dummy-Wettkämpfen“, bei denen Hunde auf die Jagd nach Tier-Attrappen gehen, nicht mehr Stand halten und litt unter dauerhaften Schmerzen. Die Physiotherapie führte zu einem gesünderen Laufbild des Golden Retrievers. Inzwischen lässt Hundehalterin Claudia Büdenbender den Hund sogar präventiv behandeln. „Der Hund findet das Unterwasserlaufband toll und es passt hier auch einfach zwischenmenschlich. Ich weiß, dass der Hund hier in guten Händen ist und das Angebot haben nicht alle“, begründet Büdenbender, warum sie schon seit Jahren Stammkundin ist.
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