Freudenberg. Fast vier Milliarden Briefe sind in den vergangenen 25 Jahren durch das Briefzentrum 57 in Freudenberg gelaufen. Die Logistik ist beeindruckend.
Die Deutsche Post nennt es „den größten Briefkasten im Siegerland“: Das Briefzentrum auf der Bühler Höhe in Freudenberg hat in den 25 Jahren seines Betriebs rund 3,75 Milliarden Sendungen bearbeitet, wie einer Mitteilung zum Jubiläum zu entnehmen ist. Alle Sendungen, die in der Postleitregion 57 – von Schmallenberg im Nordosten bis Altenkirchen im Südwesten – auf den Weg gebracht oder dort zugestellt werden, passieren die Einrichtung.
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„Mit der Umsetzung des Konzepts ,Brief 2000’ war in den 1990er Jahren der Aufbruch der Deutschen Post in das neue Jahrtausend verbunden“, heißt es weiter. Ziele seien Qualitätsverbesserung, Kostenreduzierung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit gewesen. In der Folge wurden auch die Briefzentren errichtet und in Betrieb genommen. Diese übernahmen die Aufgaben von zuvor noch rund 1000 einzelnen Briefsortierstellen. Inklusive dem Standort Freudenberg, eröffnet im Frühjahr 1998, gibt es bundesweit heute 82 Stück.
Siegen und Umgebung: Im Briefzentrum 57 Freudenberg arbeiten rund 170 Menschen
„Die Technik des Briefzentrums wurde ständig weiterentwickelt, so zum Beispiel im Jahr 2002 mit der ersten Generation der Gangfolgesortiermaschinen“, schreibt die Deutsche Post. Diese sortieren Standard- und Kompaktbriefe bereits im Briefzentrum auf den Weg der Postboten „und erleichtern ihnen die tägliche Arbeit vor Ort“. Einer „der ganz wichtigen Schritte“ sei 2010 die Einführung der Integrierten Lese- und Videocodiermaschine gewesen, die es ermöglicht, dass die Briefe schneller und zuverlässiger nach den Zielanschriften sortiert werden können.
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Alle Briefe aus der Postleitzahlregion 57 werden in den späten Nachmittagsstunden ins Freudenberger Briefzentrum transportiert: die Briefe aus den Briefkästen und den Postfilialen ebenso wie die direkten Anlieferungen von großen Kunden. Rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten die Reise der zigtausend Sendungen auf der Bühler Höhe. Dort durchlaufen die Briefe mehrere Stationen. Zunächst werden sie nach Formaten getrennt und in eine Aufstellmaschine eingelegt. Eine automatische Abtasteinrichtung erkennt die Briefmarke und dreht und wendet den Brief, bis er in der richtigen Position für den Stempelvorgang ist. Anschließend lesen die Integrierten Lese- und Videocodiermaschinen die Anschriften der Sendungen und versehen sie mit einem Strichcode. In einem weiteren Schritt werden die Briefe auf alle Orte und Zustellplätze im Bundesgebiet sortiert.
Freudenberg: Im Briefzentrum 57 werden Briefe für die Zustellung bereits vorsortiert
In den späten Abendstunden verlassen alle Briefe, die nicht für die Region 57 bestimmt sind, das Gelände. Sie werden an Ziel-Briefzentren in ganz Deutschland weitergeleitet. Sendungen ins Ausland werden entweder über das Internationale Postzentrum am Frankfurter Flughafen oder über sogenannte Auswechslungsstellen weitergeleitet.
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In der Nacht treffen in Freudenberg sogenannte Zuführungsfahrten mit Briefsendungen für das Postleitzahl-Gebiet 57 aus den anderen Briefzentren ein. Die Sendungen werden in den Nachtstunden auf die „Gangfolge“ der Postboten sortiert und in den frühen Morgenstunden an die Zustellstützpunkte in den einzelnen Bezirken weitergeleitet. Von dort werden die Briefe von den Zustellerinnen und Zustellern an die Kunden ausgeliefert.
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Stolz auf die Leistungen der Leiter des Briefzentrums Freudenberg. „Gerade die Herausforderungen in dieser schwierigen Zeit der vergangenen Jahre im Zeichen von Covid-19 haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Bravour gemeistert“, sagt Markus Stahl. „Wir waren immer betriebsbereit. Bei uns gab es keinen Stillstand. Das war eine große Leistung.“
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