Freudenberg. Eine neue Anlage bereitet das Briefzentrum Freudenberg auf das anstehende Weihnachtsgeschäft vor. Immer öfter werden auch kleine Waren verschickt
Der Online-Handel boomt, Warenlieferungen per Post nehmen stetig zu. Die Corona -Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben dieses Phänomen noch verstärkt. Nun steht das Weihnachtsgeschäft bevor – und damit eine Mammutaufgabe für die Deutsche Post . Das Briefzentrum in Freudenberg ist bestens gewappnet, denn seit kurzem ist dort eine neue Großbriefsortieranlage – kurz GSA – im Einsatz.
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Briefzentrum Freudenberg wird digitaler
Die GSA ist dutzende Meter lang und ein Blickfang in der Halle. Sie soll das Briefzentrum in Freudenberg digitaler und moderner machen. Die Großbriefsortieranlage sortiert stündlich bis zu 12.000 Sendungen – die alte Maschine schaffte nur 8000 in derselben Zeit. Die neue Maschine bearbeitet Briefe bis zu 3,2 cm und arbeitet so vor, dass die Zusteller weniger Zeit für das Sortieren benötigen. „Ich bin froh, dass wir die neue Anlage in unserem Sortiermaschinenpark einführen konnten. Es können nun deutlich mehr Sendungen maschinell bearbeitet werden, was die händische Sortierung entlastet“, sagt Judith Beck, Briefzentrumsleiterin in Freudenberg .
Die Maschine fotografiert die handschriftlich notierte oder aufgedruckte Adresse – als eine Art Gesichtserkennung für Briefsendungen. Somit wird kein Strichcode mehr benötigt. Auf jeder Abfertigungsstation erkennt das System den Brief und leitet ihn auf den korrekten Weg. Anschließend werden die Fotos gelöscht.
Sicherung des Standortes in Freudenberg
Pakete mit Waren, insbesondere kleinere Sendungen, gewinnen immer mehr an Bedeutung und müssen zum Großteil noch per Hand bearbeitet werden. Tagsüber sind zunächst Werbesendungen an der Reihe, abends und in den frühen Morgenstunden geht es um Geschäfts- und Privatpost. Denn diese Sendungen möchten die Kunden einerseits möglichst spät einliefern, andererseits sollen sie schon am nächsten Tag bei ihren Empfängern im ganzen Bundesgebiet sein. Deshalb müssen sie innerhalb kürzester Zeit sortiert werden. Pakete – und auch Postkarten, Standard- und Kompaktbriefe – werden von sogenannten Gangfolgesortiermaschinen in die Reihenfolge gebracht, in der die Postbotinnen und Postboten in ihrem Bezirk die Straße entlang gehen.
Das Zentrum für Briefe in der Region
Das Briefzentrum Freudenberg der Deutschen Post ist seit April 1998 in Betrieb.
Heute ist es zuständig für Briefe und kleinformatige Sendungen im Einzugsbereich der Postleitzahl-Region 57 . Das Gebiet erstreckt sich von Bad Berleburg im Westen bis Drolshagen im Osten und von Finnentrop im Norden bis Oberlahr im Süden.
Pro Tag werden in Freudenberg 650.000, zu Spitzenzeiten sogar bis zu 1.000.000 Sendungen sortiert.
170 Mitarbeiter arbeiten dort in einem Drei-Schicht-System. Sie werden dabei von insgesamt elf Maschinen unterstützt.
„Die neue Sortiermaschine bedeutet eine Aufwertung und die Sicherung des Standortes unseres Briefzentrums in Freudenberg “, sagt Peter Marcy, Abteilungsleiter stationäre Bearbeitung der Niederlassung Gießen. In den zurückliegenden Jahren wurden im Briefzentrum Freudenberg zwei Maschinen zur Sortierung in Betrieb genommen. Sie ersetzten drei alte integrierte Anschriftenlese- und Videocodiermaschinen sowie zwei alte Feinsortiermaschinen. Während die alten Maschinen rund 30.000 Standard- und Kompaktbriefe pro Stunde in zwei Arbeitsschritten bearbeiteten, sortieren die zwei neuen Maschinen jeweils bis zu 40.000 Sendungen pro Stunde.
Kein Geld per Post verschicken
„Zunächst einmal wollen wir gut durch die Weihnachtszeit kommen“, sagt Judith Beck. Deshalb hat sie einen Tipp für die Kunden: „Wir bitten, daran zu denken, Briefe und Pakete an Ihre Liebsten frühzeitig zu versenden und keine Gegenstände oder Geld in Briefumschlägen zu verpacken.“
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