Siegen. Das Handlungskonzept „Siegen verbindet“ liegt wieder auf dem Tisch. Siegen soll grüner werden, die Innenstadt lebenswert und barrierefrei.

Siegen weiterentwickeln: Mit dem „Integrierten Handlungskonzept“ (kurz: IHaKo) trägt die Arbeitsgruppe „Stadtentwicklung“ Ziele, Handlungsfelder und Städtebauprojekte zur Entwicklung der Siegener Innenstadt zusammen, die sich aus einem langen Prozess der internen Beteiligung, der politischen Debatte und der digitalen Bürgerbeteiligung ergeben haben. In der Vergangenheit wurden damit innerstädtische Entwicklungen initiiert und Fördermittel beantragt wie etwa für die Freilegung der Sieg, die Neugestaltung der Kölner Straße oder die Sanierung und Erweiterung des Schlossparks. Jetzt soll das fortgeschriebene Konzept als Leitlinie der Innenstadtentwicklung durch den Rat beschlossen werden.

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Nach Rücksprache mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und der Bezirksregierung Arnsberg wurde das Konzept aus dem vorigen Jahr angepasst. Dabei ist der „Kern“ des Konzepts gleichgeblieben: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung analysieren die Ausgangssituationen in den Quartieren, beziehen Anregungen der Bürgerinnen und Bürger mit ein und leiten daraus Handlungsempfehlungen ab. Daraus entsteht eine Gesamtstrategie, durch die die Entwicklung der Innenstadt in den nächsten Jahren gelenkt werden soll. Aus den Gesprächen ging für die Siegener Stadtentwicklung der Hinweis hervor, dass für die Beantragung von Städtebaufördermitteln kleinräumigere Betrachtungsräume der Konzepte vorteilhafter wären.

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Klimaschutz wird wichtiger

„Wir wollen jedoch die Innenstadt als Ganzes im Blick behalten“, erklärt Stadtbaurat Henrik Schumann. Darum habe die Stadt beschlossen, unabhängig von den neuen Anforderungen das bewährte Konzept für die gesamte Innenstadt zu aktualisieren. Daraus können dann kleinere Teilgebiete, sogenannte „Fokuskonzepte“, herausgearbeitet werden. Diese stellen den städtebaulichen Handlungsbedarf in den jeweiligen Bereichen heraus, ermöglichen die Planung konkreter Projekte und dienen als Grundlage für Förderanträge bei der Städtebauförderung. Mit Hilfe der Fokuskonzepte können außerdem auch Klimaschutzmaßnahmen herausgestellt werden. „Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung in Kombination mit Stadtentwicklungsprojekten werden immer wichtiger“, betont der Stadtbaurat.

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Mehr Kultur, weniger Konsum

„Siegen verbindet“ tritt die Nachfolge von „Siegen zu neuen Ufern“ (2010) und „Rund um den Siegberg“ (2015) an.

Vier Querschnittsthemen ziehen sich durch das Konzept:

Verbindungen schaffen: Die Innenstadt soll zusammenwachsen.

Stadtverträgliche Mobilität: Die Rede ist von „intermodalen Mobilitätsmodellen“, also der Integration von Auto-, Rad- und Fußverkehr.

Bedeutungswandel der Innenstadt begegnen: Sie soll unabhängig vom Konsum ein lebenswertes Umfeld sein.

Nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung: Innerstädtische Quartiere sollen attraktive Wohn- und Arbeitsorte sein.

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Dazu kommen vier Teilkonzepte:

Siegen. Wissen verbindet: Damit ist die Neuansiedlung von Uni-Fakultäten in der Stadt gemeint.

Siegen. Stadtraum verbindet: Es geht um die räumlichen Verbindungen zwischen den Stadtteilen.

Siegen. Grün verbindet: Grün- und Freiflächenangebote sollen aufgewertet oder neu geschaffen und miteinander verbunden werden.

Siegen. Gemeinschaft verbinden: Barrierefreiheit und Kulturangebote stehen im Vordergrund. „Die Innenstadt soll zu einem inklusiven und ansprechenden Ort für alle Bevölkerungsgruppen entwickelt werden.“

Das Integrierte Handlungskonzept wird am Dienstag, 18. April, erstmals im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie vorgestellt werden. Endgültig über die Fortschreibung abgestimmt wird in der nächsten Ratssitzung am Mittwoch. 10. Mai.

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