Müsen. Die Grube Stahlberg in Müsen ist eines der ältesten Bergwerke im Siegerland. Viele Spuren sind erhalten, einige können sogar begangen werden.

Wer etwas über die Geheimnisse des Bergbaus erfahren und sehen möchte, kann dies in der Heimat des Altenberg- und Stahlbergverein tun. Die Saison hat wieder begonnen, das Museum ist nun an jedem 2. Sonntag eines Monats jeweils von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet, das nächste Mal am 9. April. Während dieser Zeit bietet der Altenberg- und Stahlbergverein Führungen durch das Bergwerksmuseum und auch durch das Schaubergwerk „Stahlberger Erbstollen“ an.

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Mehr als 600 Jahre lang wurde in Müsen Erz gefördert

Im Jahr 2022 stießen das Museum und der unterirdische Stollen mit rund 800 Besuchern trotz verkürzter Saison wegen der Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wieder auf beachtliches Interesse. Im Stahlbergmuseum sind Zeugnisse der Wirtschafts-und Heimatgeschichte im Siegerland zu finden. Die Grube Stahlberg war von 1313 bis zum 31. März 1931, also mehr als 600 Jahre, nahezu ohne Unterbrechung in Betrieb. Sie ist somit eines der ältesten Bergwerke im Siegerland. Gefördert wurde in erster Linie Siegerländer Späteisenstein, der berühmte Müsener Grund, daneben auch große Mengen Bleiglanz, Zinkblende sowie Kupfererz und Fahlerz.

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Der Vorsitzende des Altenberg- und Stahlbergvereisn Rolf Golze zeigt den Verlauf des Stollens an einer der neuen Schautafeln
Der Vorsitzende des Altenberg- und Stahlbergvereisn Rolf Golze zeigt den Verlauf des Stollens an einer der neuen Schautafeln © Stadt Hilchenbach | Stadt Hilchenbach

Bereits im Jahre 1924 wurde von dem letzten Grubendirektor, Hermann Fuhr, im ehemaligen Bethaus ein Bergbaumuseum eingerichtet, das an die große Zeit der Grube Stahlberg erinnert. Hier sind eine größere Auswahl an Mineralien des Siegerlandes sowie der näheren Umgebung, Bergmannsuniformen, Grubenlampen, Werkzeuge, Gezähe, alte Stiche und Grubenrisse, Karten sowie Fotos von unter und über Tage ausgestellt.

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Stollen ist länger als einen Kilometer

Noch spannender wird der Besuch in Müsen, wenn die Besucher dem Weg der Bergleute unter die Erde folgen dürfen. Die Besichtigung des Stahlberger Erbstollens eröffnet den Gästen einen Blick zurück in die Geschichte des Bergbaus und vermittelt einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen. Der auch der „Tiefe Müsener Stollen“ genannte Bereich wurde in den Jahren 1740 bis 1780 ursprünglich als Wasserstollen gebaut und hatte eine Länge von 1.114,5 Metern. Ab 1833 wurde über diesen Stollen das Erz aus der Grube gefördert.

Von der gesamten Länge sind heute 380 Meter zur Besichtigung freigegeben. Bei Stollenmeter 310 berührt der Stollen ein Sandsteinlager. Dieses Lager wurde teilweise abgebaut und die dort gewonnenen Steine wurden beim Bau von Hochöfen in Müsen und Umgebung als sogenannte Gestellsteine verwendet. In diesem Abbau werden heute ein Firstenstoßbau (um 1930) und ein Abbau aus dem 17. Jahrhundert dargestellt. Im Jahre 1979 anlässlich der 900-Jahr-Feier des Ortes Müsen, wurde der Stollen als Schaubergwerk eröffnet und kann seitdem besichtigt werden.

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Wasserrad in voller Funktion

Unter anderem hat der Altenberg- und Stahlbergverein dort ein Wasserrad installiert, das in voller Funktion erlebt werden kann. Dafür, dass Geschichte lebendig wird, sorgen die Mitglieder des Vereins bei ihren Führungen durch den Stollen. Durch viel Wissenswertes und ihre Geschichten zur Geschichte wird die Besichtigung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen interessant, informativ und nicht zuletzt lehrreich.

Sonderführungen für Schulklassen und andere Gruppen können außerhalb der oben aufgeführten Öffnungszeiten vereinbart werden. Der Eintritt in das Stahlbergmuseum einschließlich der Besichtigung des Bergbaustollens kostet für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren 4,50 Euro und für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren 3,50 Euro. Kleinkinder bis 4 Jahre dürfen kostenlos dabei sein. Weitere Information zum Stahlbergmuseum und zur Arbeit des Altenberg- und Stahlbergvereins sind im Internet unter www.stahlbergmuseum.de zu finden.

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