Siegen. Wilnsdorf verlangt die höchste Grundsteuer im Kreisgebiet – und fast doppelt so viel wie im benachbarten hessischen Haiger.
„Lediglich fünf der 18 Städte und Gemeinden im IHK-Bezirk haben den Gewerbesteuerhebesatz für dieses Jahr erhöht; und dies zumeist eher maßvoll. Damit zeigt die Kommunalpolitik, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung im Blick hat und trotz vielfach angespannter Haushaltslage verantwortungsvoll mit ihrer wichtigsten Einnahmequelle umgeht“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener einen aktuellen Vergleich der Hebesätze zusammen.
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Auch bei der Grundsteuer B hätten gerade einmal sieben Kommunen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe an der Steuerschraube gedreht. „Spitzenreiter“ beim Gewerbesteuer-Hebesatz im Kreis Siegen-Wittgenstein ist die Gemeinde Wilnsdorf (500).
Hessische Kommunen punkten bei Neuansiedlungen
Weiter an der Steuerschraube zu drehen sei indes auch mit Gefahren verbunden, warnt IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer. Zum einen befänden sich die Hebesätze schon heute auf einem hohen Niveau, zum anderen lägen sie in den angrenzenden Kommunen der benachbarten Bundesländer niedriger – zum Teil deutlich. Die Folgen seien bereits in der Vergangenheit schmerzhaft zu spüren gewesen. „Insbesondere die hessischen Kommunen können im Wettbewerb um Neuansiedlungen mit ihren Hebesätzen bei der Gewerbesteuer und der Grundsteuer B punkten“, erläutert Hans-Peter Langer.
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Der Blick auf die umliegenden Gemeinden auf hessischer Seite der Landesgrenze lasse hieran keinen Zweifel. Ein Beispiel: das Industriegebiet Kalteiche unmittelbar an der Landesgrenze auf dem Gebiet der Stadt Haiger. Während der Gewerbesteuer-Hebesatz der hessischen Kleinstadt bei 355 Prozentpunkten liegt, wird er im benachbarten Wilnsdorf mit 500 Prozentpunkten deutlich übertroffen. Nicht viel anders sieht die Situation beim Hebesatz für die Grundsteuer B aus, der in Wilnsdorf (695) fast doppelt so hoch liegt wie in Haiger (365).
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Gewerbegebiet Kalteiche: Gute Verkehrsanbindung
„Ansiedlungswillige Betriebe schauen sich diese Voraussetzungen genau an – neben weiteren Standortfaktoren. In der Kombination mit anderen Kriterien können sie aber den Ausschlag geben. Beim Gewerbegebiet Kalteiche beispielsweise kommt eine sehr gute verkehrliche Anbindung hinzu“, unterstreicht Stephan Häger, Leiter des Referats Konjunktur, Arbeitsmarkt, Statistik der IHK. Wilnsdorf ist kein Einzelfall: Die Hebesätze im Kammerbezirk liegen beinahe durchgängig über denen der angrenzenden hessischen Kommunen. Etwas weniger deutlich fällt das Gefälle zu den Hebesätzen der angrenzenden rheinland-pfälzischen Kommunen aus.
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