Freudenberg. Ein Gingko-Baum mit bunten Bändern drückt Trauer und Hoffnung der katholischen St. Marien-Gemeinde Freudenberg aus.

Auch in der katholischen St. Marien-Kirche Freudenberg sind die Lähmung und der Schrecken angesichts des Todes des zwölfjährigen Mädchens, das Gleichaltrigen umgebracht wurde, greifbar. Pfarrer i.R. Wolfgang Winkelmann und Trauerbegleiterin Irmtrud von Plettenberg aus dem Seelsorgeteam des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg haben entschieden, einen Gingkobaum aufzustellen. Er ist ein mehrfaches Bild, erklärt die Gemeinde: Zum einen steht er für Heilung des Hörens und Denkens. Die Trauerbegleiterin ermutigte, mit Verstand die vielen Nachrichten zu hören. „Eher unsichtbar an diesem noch winterlichen Baum war das Leben, doch die Knospen verweisen auf Hoffnung. Die Gingkoblätter stehen für Freundschaft.“

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Kinder fragen: Welchen Freunden noch trauen?

Vor allem bei Familien erlebt die Trauerbegleiterin verstärkt Nachfragen, dass Kinder Unsicherheit erfahren, welchem Freund sie trauen können. Hier wurde auf die starke Solidarität in den Dörfern von Freudenberg verwiesen, die zur Hoffnung und Vertrauen ermutigt. Alle Gottesdienstbesucher waren eingeladen, ihre Hoffnungen, Wünsche und Gebete in ein Band zu knüpfen. Die Bänder wurden in den Baum gebunden und werden vom Wind weiter getragen.

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Baum findet Platz neben den Friedhof

Der Baum wird seinen Platz auf dem Kirchengelände direkt neben dem Freudenberger Friedhof finden. Weitere Bänder liegen im Kircheneingang und können an den Baum gebunden werden. Das Hoffnungslied „Freunde, das der Mandelzweig …. Ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt“ des aus Nazi-Deutschland geflüchteten Schalom Ben-Chorim, von Patrick Hofmacher auf der Orgel intoniert, begleitete den Gottesdienst. Die St. Marien Kirche, in der auch eine Kerze für Luise brennt, wird auch weiterhin geöffnet sein.

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