Netphen. Die Georg-Heimann-Halle in Netphen bleibt als Notunterkunft im Stand-by-Betrieb. Der Bürgermeister erklärt, warum.

Die Stadt Netphen wird bei Bedarf auch Geflüchtete aus dem türkisch-syrischen Erdbebengebiet in der Georg-Heimann-Halle unterbringen. Das hat Bürgermeister Paul Wagener dieser Zeitung auf Anfrage bestätigt – allerdings nur Personen, die der Stadt durch die Bezirksregierung zugewiesen werden, und niemanden, der von in Netphen wohnenden Verwandten eingeladen worden ist.

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Der Grund: Die Stadt will sicherstellen, dass die Aufgenommenen auf das Kontingent angerechnet werden, das die Stadt zu erfüllen hat. Mit Stand vom 10. März müsste Netphen 405 Personen aufnehmen, tatsächlich wurden erst 356 aufgenommen. Damit hätte Netphen noch eine Aufnahmeverpflichtung von 49 Personen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz, die Quote ist damit zu knapp 88 Prozent erfüllt.

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Abbruchhäuser im Einkaufszentrum werden belegt

Bereits im März 2022, kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, hatte die Stadt die Georg-Heimann-Halle als Notunterkunft ausgestattet. Tatsächlich belegt wurde sie aber erst ab Oktober – bis dahin konnte die ehemalige Tagesklinik an der Talstraße belegt werden, die die Stadt gekauft hat. Die sei auch jetzt noch „rappelvoll“, sagte Paul Wagener dieser Zeitung. Dagegen wird die Georg-Heimann-Halle gerade leer gezogen. „Wir haben ganz viel Wohnraum angemietet.“ Noch einmal genutzt werden auch die beiden Wohnhäuser an der Bahnhof- und an der Talstraße, die zwischen dem Rewe-Petz-Verbrauchermakt und dem neu errichteten Quartier Talstraße stehen. Diese Häuser stehen leer. Sie waren von der Stadt zum Abbruch gekauft worden. An ihrer Stelle soll, so der neue Stadtmitte-Rahmenplan, der Hufeisenpark entstehen, der das Einkaufszentrum mit dem Siegufer verbinden wird.

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Die Georg-Heimann-Halle werde „belegbar“ bleiben als „Stand-by-Unterkunft“, sage Bürgermeister Paul Wagener. Eine Reihe von Veranstaltungen wurde in die Dreisbachhalle nach Dreis-Tiefenbach verlegt, die Lebensmittelausgabe des Netphener Tischs erfolgt nun in einem Raum der Freien evangelischen Gemeinde.

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