Siegerland. Auf einmal stehen da blinkende, bullige US-Boliden: Aufmerksamkeit und Blaulicht, das können US-Einsatzfahrzeuge. Am Mittwoch wird das gebraucht.

Wenn die US-Einsatzfahrzeuge etwas richtig gut können, dann für Aufmerksamkeit sorgen. Wo die Boliden des Vereins mit blubbernden Motoren und blinkenden Leuchten vorfahren, versammeln sich schnell eine ganze Menge Menschen, um sich die Autos anzugucken. Genau das richtige am Internationalen Angelman-Day (IAD): Immer am 15. Februar wird auf die äußerst seltene genetische Erkrankung aufmerksam gemacht – mit blauem Licht. Und Blaulicht, das können die US-Einsatzfahrzeuge auch.

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Nachdem der deutschlandweit erste Angelman-Tag 2022 auch in Siegen und Umgebung stattfand, überlegten Lisa Mareile und Niclas Stücher, wie sie am zehnten IAD 2023 die Aufmerksamkeit auf die Erkrankung lenken können, die auch ihre Tochter Mia hat. Seit Dezember 2022 schreiben die Eltern für diese Zeitung über ihren Alltag mit einem behinderten Kind und darüber kam auch der Kontakt zu den US-Einsatzfahrzeugen zustande. Mit den beliebten Lichterfahrten sammelt der Verein auch in Siegen Spenden für den guten Zweck, als Vorsitzender Andreas Nöker von Mia und ihren Eltern hörte, sagte er direkt zu, sich am Angelman-Tag zu beteiligen.

US-Einsatzfahrzeuge machen Eindruck – Fire- und Policecars erregen Aufmerksamkeit

Mitten in Daaden macht es auf jeden Fall umgehend Eindruck, als Andreas Nöker (Altenkirchen), Thomas van Weerth (Siegen-Wittgenstein), Beate und Mathias Becker (Neuwied) am Mittwochabend mit den namensgebenden US-Einsatzfahrzeugen auf den Fontenay-Le-Fleury-Platz grollen. Die bulligen amerikanischen Polizei- und Feuerwehrautos und -trucks sind schon jedes für sich und ohne Beleuchtung imposant anzusehen, aufgereiht in der Phalanx, blinkend wie Weihnachtsbäume umso mehr. Schnell bildet sich eine Menschentraube, die fotografieren, Fragen stellen und sich mal reinsetzen wollen.

Familie, Freunde, Unterstützer und US-Einsatzfahrzeuge mit Lisa Mareile (4. von links) und Niclas Stücher (2. von rechts): Die Gebärde bedeutet „Ich liebe Dich“.
Familie, Freunde, Unterstützer und US-Einsatzfahrzeuge mit Lisa Mareile (4. von links) und Niclas Stücher (2. von rechts): Die Gebärde bedeutet „Ich liebe Dich“. © WP | Hendrik Schulz

Darüber entstehen dann die Gespräche mit Mias Eltern, Großeltern, Familie, Freunden, die im Van der Stüchers einen kleinen Info-Stand aufgebaut haben, mit blauem Licht, Luftballons, Fotos, großem Banner. „Warum stehen die großen blinkenden Autos hier?“ – Weil Angelman-Tag ist. „Was ist das?“ – Ziel erreicht. „Blaulicht kann auch ein Statement sein“, sagt Andreas Nöker. Als die Geschäfte in der Ortsmitte langsam schließen, wird es leerer, bis dahin haben die Eltern und all die anderen Helfer vielen Menschen mit ihrem Anliegen erreicht und die Krankheit ein kleines bisschen bekannter gemacht.

Gebäude im Siegerland und darüber hinaus am Angelman-Day blau angestrahlt

„Wir sind total glücklich über die unkomplizierte Unterstützung der US-Einsatzfahrzeuge, unserer Familie und unserer Freunde“, sagt Lisa Mareile Stücher. „Es war schön, die Schaulustigen zu sehen, mit ihnen zu sprechen und für Aufmerksamkeit zu sorgen und das Interesse unserer Mitmenschen am Angelman-Syndrom zu wecken.“ Die kleine Mia konnte leider nicht dabei sein – fast unmittelbar bevor es losging am Mittwochabend hatte sie Fieber bekommen. Die Lichterfahrt im Dezember hatte sie und ihren kleinen Bruder Simeon sehr beeindruckt – die US-Einsatzfahrzeuge stehen zum Glück für weitere Aktionen schon bereit.

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Zum Angelman-Tag blau beleuchtet waren am Mittwochabend auch das Hüttenhaus-Theater in Herdorf, die Katholische Kirche in Neunkirchen, die Ev. Kirche am Rödgen sowie in Siegen die Siegerlandhalle, das Hotel Holiday Inn und das Apollo-Theater.