Hilchenbach. Kampf gegen den Borkenkäfer gewonnen: Der Deutsche Wanderverband verleiht neue Zertifikate für den Rothaarsteig. Hier sind die Wege dazu.

Ein besonderer Augenblick auf der Reisemesse CMT in Stuttgart: Harald Knoche, Leiter der Geschäftsstelle des Rothaarsteigvereins, freute sich, dass der Rothaarsteig und fünf seiner Spuren durch den Deutschen Wanderverband (DWV) als Qualitätswege Wanderbares Deutschland ausgezeichnet wurden. Mit dem Zinser Grenzpfad ist sogar ein neuer Rundwanderweg zertifiziert worden. Der Rothaarsteig und die vier Spuren Kahler Asten-Steig, Sorper Panoramapfad, Wisentpfad und Trödelsteinpfad wurden zum wiederholten Male zertifiziert. Zusammen mit ehrenamtlichen Wegepatinnen und -paten nahm Harald Knoche die Urkunden in Stuttgart entgegen.

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Um das Prädikat zu erhalten, müssen zahlreiche Kriterien erfüllt werden. Wegeverlauf, Erlebnischarakter, Markierung und Beschilderung werden beim Rothaarsteig und den Spuren durch den Deutschen Wanderverband alle drei Jahre auf Herz und Nieren geprüft. „Der Dank gilt speziell den ehrenamtlichen Wegezeichnenden, die mit ihrem Engagement dafür sorgen, dass die Wanderwege so wunderbar ausgezeichnet sind. Sich zu verlaufen, ist beinahe unmöglich“, betont Harald Knoche. So sind die Ehrenamtlichen mindestens zwei Mal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, zum Kontrollieren und Ausbessern auf ihren Rothaarsteig-Abschnitten unterwegs.

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Nicht nur der Borkenkäfer zerstört die Wegemarkierungen

Bis zuletzt war unklar, ob der Rothaarsteig und alle Spuren die Zertifizierung schaffen, denn die Folgen des Borkenkäferbefalls sind immer noch deutlich zu spüren. Die Situation in den Wäldern am Rothaarsteig ist weiterhin angespannt, was Auswirkungen auf den Zustand der Wege und die Markierungen hat. Doch nicht nur durch den Borkenkäfer wird die Markierung beeinträchtigt, auch einige Wandernde mögen die Markierung und nehmen sie gerne als Andenken mit. „Das ist sehr ärgerlich, insbesondere weil die Markierung in ehrenamtlicher Arbeit angebracht wird“, ist Harald Knoche enttäuscht und macht darauf aufmerksam, dass man die Rothaarsteig-Zeichen als Andenken auch im Onlineshop des Rothaarsteigvereins unter www.rothaarsteig.de/shop bestellen kann.

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Die Wegepatinnen und -paten der Rothaarsteig-Spuren freuen sich gemeinsam mit Harald Knoche vom Rothaarsteigverein e.V. über die erfolgreichen Zertifizierungen (v.l.): Jörg Sonneborn, Werner Körnert, Ferdi Pape, Franz-Josef Spiekermann, Harald Knoche, Nathalie Treude, Sophie Manche, und Henning Gronau
Die Wegepatinnen und -paten der Rothaarsteig-Spuren freuen sich gemeinsam mit Harald Knoche vom Rothaarsteigverein e.V. über die erfolgreichen Zertifizierungen (v.l.): Jörg Sonneborn, Werner Körnert, Ferdi Pape, Franz-Josef Spiekermann, Harald Knoche, Nathalie Treude, Sophie Manche, und Henning Gronau © Rothaarsteigverein | Rothaarsteigverein

Hand in Hand und mit viel Herzblut wird auf dem Rothaarsteig gearbeitet, damit das Wandern in der Natur noch lange Freude bereitet und vor allem eine wohltuende Auszeit zum stressigen Alltag bedeutet. Auch Katharina Schwake-Drucks, zuständig beim Rothaarsteigverein für das Marketing, ist glücklich, dass die Zertifizierung als wichtiges Instrument zur Qualitätskontrolle auf der Reisemesse erfolgt ist. „Um weiterhin an der Spitze der besten Fernwanderwege Deutschlands mitzuspielen, ist es wichtig, den Weg alle drei Jahre kritisch überprüfen zu lassen“, sagt sie.

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Fünf neu zertifizierte Rothaarsteig-Spuren

Neu zertifiziert wurde die Rothaarsteig-Spur Zinser Grenzpfad. Beginnend in Zinse verläuft die 14 Kilometer lange Rundtour begleitet vom geschwungenen Zinsebach, entlang des Rösper Weihers und vorbei an den verwunschenen Teichen des Schwarzbachtals. Hier sind seltene Tier- und Pflanzenarten wie der Eisvogel und die Graugans zu beobachten. Weiter geht es entlang der Grenze zu Heinsberg hinauf auf den Hermeskopf (611 m). Mit einem Abstecher über den Dreiherrnstein (673 m) und den Rothaarsteig-Hauptweg führt der Weg durch das einsame Zinsebachtal zurück nach Zinse. Werner Körnert vom SGV Zinse kümmert sich ehrenamtlich um den Zinser Grenzpfad.

Der Kahle-Asten-Steig führt hoch hinaus. Die ausgedehnte Heidelandschaft auf seinem Gipfel-Plateau bietet neben einem herrlichen Wandererlebnis vor allem eines: Eine 360-Grad-Panorama-Aussicht soweit das Auge reicht.

Der Sorper Panoramapfad macht seinem Namen alle Ehre. Ein echtes Highlight ist die Durchquerung des ehemaligen Steinbruchs „Knollen“ auf schmalen Pfaden.

Der Wisentpfad am Rothaarsteig bietet beides: ein wunderbares Wandererlebnis über verschlungene Pfade, aber zudem die Möglichkeit, in der direkt am Weg liegenden Wisent-Wildnis einen Teil der Wisent-Herde in einem Schaugehege hautnah zu erleben.

Der Trödelsteinpfad verläuft aus dem beschaulichen Tal der Buchheller hinauf auf die „Trödelsteine“. Dieses Naturdenkmal ist als ehemaliger Vulkanschlot der Rest einer lebhaften Vergangenheit der Landschaft in vulkanisch aktiven Zeiten.

Zwischen sieben und 23 Kilometer: 14 Rothaarsteig-Spuren

Die insgesamt 14 Rothaarsteig-Spuren sind besonders schöne, als Qualitätswege ausgezeichnete Rundwanderwege, die entlang des gesamten Rothaarsteig zu finden sind. Naturbelassene schmale Wege sowie kulturelle Höhepunkte machen die Spuren zu einem außerordentlichen Wandererlebnis. Sie sind zwischen 7 und 23 Kilometern lang und eignen sich besonders gut für Tagesausflüge und für Personen, die das Wandern und den Rothaarsteig einfach mal testen möchten.

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Erfolgreich zertifiziert: Rothaarsteig-Spur
Erfolgreich zertifiziert: Rothaarsteig-Spur "Zinser Grenzpfad" © Sophie Manche | Sophie Manche