Siegen/Wilnsdorf. Die Investition für den Neubau von Rettungswache und Regionalem Sozialdienst trifft auf Widerspruch: Zu teuer? Am falschen Platz?

3,65 Millionen Euro investiert der Kreis Siegen-Wittgenstein in einen gemeinsamen Neubau für Rettungswache und Regionalen Sozialdienst, der bis 2025 auf dem Gelände des derzeitigen Busbahnhofs für das Gymnasium an der Rudersdorfer Straße errichtet werden soll. Das hat der Kreistag bei 16 Gegenstimmen und sieben Stimmenthaltungen beschlossen.

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Zweifel an Bedarf für 21 Einzelbüros

Sonja Koch (CDU) bekannte sich zu der Entscheidung, den Regionalen Sozialdienst (RSD) Süd, der für Wilnsdorf, Burbach und Neunkirchen zuständig ist, selbstständig zu erhalten und nicht mit dem RSD Mitte in Siegen zusammenzulegen. Der gewählte Standort werde aber abgelehnt, der dargestellte Raumbedarf von 21 Einzelbüros und zwei Besprechungsräumen sei nicht nachvollziehbar Sonja Koch (CDU) fragte nach Möglichkeiten des „Büro-Sharing“. Einer neuen Rettungswache werde ihre Fraktion erst zustimmen, wenn eine neue Gebührensatzung für den Rettungsdienst unter Dach und Fach sei. Jeder Kraft ein eigenes Büro zur Verfügung zu stellen, sei „nicht mehr zeitgemäß“, sagte Thomas Helmkampf.

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Zusätzliche Aufgaben für Regionalen Sozialdienst

Das Jugendamt hatte den Bedarf mit ab 2024 von den Sozialämtern zu übernehmenden Aufgaben in der Erziehungshilfe für Kinder mit Sucht-Problemen begründet, das Personal werde um etwa 40 Prozent aufgestockt und brauche Raum für vertrauliche Beratungsgespräche. „Es geht in erster Linie um vernachlässigte Kinder, die misshandelt oder missbraucht wurden“, erklärte Sozialdezernent Thomas Wüst. Derzeit teilen sich elf Mitarbeitende acht angemietete Räume in Rathausnähe. Es handele sich um einen „hochsensiblen Bereich“, sagte Julian Maletz (SPD).

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Es bestehe sowohl für den RSD als auch für den Rettungsdienst „akuter Handlungsbedarf“, betonte Michael Sittler (SPD). Die vorgesehene Investition komme „unmittelbar den Menschen zugute“, stellte Markus Böhmer (SWM) fest. Das Grundstück der Rettungswache am Ortseingangs-Kreisel ist für die erforderliche Erweiterung von Personalräumen und Fahrzeughalle zu klein. Es müsste auf dreieinhalb Geschosse aufgestockt werden. Das würde die Ausrückezeit verlängern.

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