Siegen. Mindestens 5 Millionen Euro mehr pro Jahr: Uni Siegen verbraucht so viel Gas wie 2000 Haushalte, will 20 Prozent Energie sparen. Das ist geplant:

Weil die Preisentwicklungen bei Strom und Gas für eine Verdopplung der Energiekosten sorgen, hat die Universität Siegen Sparmaßnahmen beschlossen: „Um es ganz klar zu sagen: Wir müssen beim Energieverbrauch sparsam sein – wie jeder private Haushalt und jedes Unternehmen auch“, erklärt Uni-Kanzler Ulf Richter.

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Die Universität hat mit allen Liegenschaften einen Gasverbrauch in der Größenordnung von mehr als 2000 Haushalten. Das entspricht der Größe der Gemeinde Erndtebrück. Die Hochschulleitung geht durch die Preissteigerungen bei Gas und Strom aktuell von Mehrkosten in Höhe von mindestens 5 Millionen Euro jährlich aus. In dieser Summe sind die Energie-Einsparungen in Höhe von 20 Prozent und die Preisbremse bereits eingerechnet, so die Verwaltung. Die Universität setzt befristete Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur und Personal: „Wir sparen energi(e)sch“ lautet das Motto. Zu dieser „ganzheitlichen Energiespar-Strategie“ gehören Absenkung der Temperaturen, Verkürzung der Öffnungszeiten, Reduzierung der Beleuchtung. Hier sei die ganze Universität gefragt.

Vor Weihnachten geht die Uni Siegen zum Energiesparen in Distanzlehre

Mit den beschlossenen Maßnahmen spart die Universität Siegen Energie und senkt – wo möglich – weitere Kosten, um die erhöhten Energiepreise zu kompensieren, betont die Hochschulleitung. Dies werde wohl trotz aller Anstrengungen nicht ausreichen, um die entstehenden Mehrkosten zu stemmen. Die Universität hofft deshalb, dass es in Verhandlungen der NRW-Ministerien gelingt, eine Kompensation der Mehrkosten zu erreichen – diese Unterstützung sei für die Zukunftssicherung unerlässlich. Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart und Kanzler Ulf Richter bekräftigen: „Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen zu Einschränkungen führen. Wir müssen uns jedoch anpassen, um diese Krise gut zu bewältigen. Wenn wir als Universität zusammenstehen und alle einen Beitrag leisten, werden wir das auch schaffen.“

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Vom 17. Dezember bis 6. Januar geht die Universität in einen Winterbetrieb, um in der Phase des Jahreswechsels noch effektiver zu sparen. In Gebäuden, in denen ausschließlich Lehre stattfindet, wird die Temperatur während des Winterbetriebs zentral auf 16 Grad herunter geregelt. Die universitäre Lehre findet in der Zeit vom 17. bis 22. Dezember auf Distanz statt. Lehrveranstaltungen, die zwingend auf besondere Räumlichkeiten oder Ausstattungen der Universität angewiesen sind (beispielsweise Labore, Tonstudios, Übe-Betrieb in der Musik), können in diesem Zeitraum in Präsenz stattfinden. Studierenden stehen zwischen dem 17. und dem 22. Dezember weiterhin Arbeitsplätze in den Bibliotheks-Standorten AR und US zur Verfügung. Hier kann bei einer Raumtemperatur von 19 Grad ohne vorherige Anmeldung gearbeitet werden. Die Universität prüft außerdem „sehr kritisch“, wie die Gebäude effektiver genutzt werden können, beispielsweise durch die Verdichtung von Arbeitsplätzen.

Besetzung von Haushalts-Stellen an der Uni Siegen vorübergehend ausgesetzt

Alle Beschäftigten arbeiten, sofern möglich, vorrangig im Homeoffice. Zwischen 19. und dem 22. Dezember stehen ihnen zudem Arbeitsplätze in den Bibliotheks-Standorten AR und US zur Verfügung. Hier kann bei einer Raumtemperatur von 19 Grad gearbeitet werden. WLAN ist flächendeckend nutzbar, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. In der Zeit vom 19. Dezember bis zum 22. Dezember sind die Hauptbibliothek am Campus Adolf-Reichwein-Straße (UB-AR) sowie die Teilbibliothek Unteres Schloss (UB-US) geöffnet, alle anderen Standorte sind geschlossen. Ab 23. Dezember sind alle Bibliotheks-Standorte geschlossen. Die Hauptbibliothek AR sowie die Teilbibliothek US öffnen am 3. Januar 2023 wieder, alle übrigen Standorte am 9. Januar 2023.

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In der Zeit vom 19. Dezember bis zum 23. Dezember sind die gastronomischen Einrichtungen (Mensa AR, Mensa ENC, Mensa US, Cafeteria PB, Food Court US und Bistro AR) wie bisher geöffnet. Ab 24. Dezember sind alle gastronomischen Einrichtungen geschlossen. Ab dem 9. Januar öffnen alle gastronomischen Einrichtungen wieder, geschlossen bleiben nur die „Cafeteria ct“ (Campus AR) sowie die Cafeteria am Campus Hölderlinstraße. Vom 17. Dezember bis zum 6. Januar finden keine Sprechstunden für Studierende in der Studienfinanzierung und in der Wohnheimverwaltung statt. Die Kita und die Flexi sind bis zum 23. Dezember geöffnet. Am 4. Januar 2023 beginnen beide Einrichtungen wieder mit ihrem Betrieb.

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Im Bereich Personal hat die Universität ein befristetes Stellenbesetzungs-Moratorium beschlossen. Für drei Monate wird die Besetzung von Haushalts-Stellen ausgesetzt, bis 31. Januar 2023. Das gilt nicht für Forschungs-, Lehr- oder Transferprojekte, bei denen die Finanzierung durch Drittmittel erfolgt – hier sind Einstellungen weiterhin möglich. Ebenso ausgenommen sind Studentische Hilfskräfte und Auszubildende.