Kreuztal. Eine Jurte und Tiny Houses sind der Platz. um den sich in der Ferndorfer Wald-Kita alles dreht - und natürlich Felder und Wälder drumherum.
Die Waldritter kommen. Im August 2023 will der Verein in Ferndorf seinen dann schon dritten Waldkindergarten eröffnen. Das Konzept haben die Sozial- und Erlebnispädagogin Rilana Rinsdorf und die Naturtrainerin Evelyn Alishiri jetzt im Sozialausschuss vorgestellt. Sie werden gemeinsam mit weiten Fachkräften, Auszubildenden und Praktikanten das Team für die neue Einrichtung bilden, die oberhalb des Hauses der Landwirtschaft in der Zitzenbach entsteht.
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Eine Jurte, eine Art rundes Zelt, wird der zentrale Ort der Waldkita sein. In Tiny Houses, die bei Vahee in Hilchenbach hergestellt werden, sind Gruppenräume eingerichtet. Dazu gibt es Gebäude für Verwaltung und sanitäre Anlagen. Und eine Küche: „Wir werden eine eigene Kochkraft einstellen“, sagt Rilana Rinsdorf. Für die Kinder werde die Waldkita ein „Gestaltungs- und Entspannungsraum“, „wir wollen vor allem durch die Natur Bewegungsräume schaffen.“ Auf diese Weise, so die Sozialpädagogin, entstehe die Voraussetzung „für ganz tief von innen kommendes Lernen“.
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Flecker Waldwichtel seit zwei Jahren im Freudenberger Gambachtal
In Freudenberg, wo die „Flecker Waldwichtel“ seit zwei Jahren einen Platz im Gambachtal haben, werden Obst und Gemüse im eigenen Garten angebaut, einmal in der Woche gibt es einen „pädagogischen Kochtag“, berichtet Rilana Rinsdorf: „Das planen wir in Kreuztal auch.“ Der typische Waldkita-Tag beginnt um 7.30 Uhr. Bis 9 Uhr ist Ankommenszeit, wer da ist, spielt. Beim Frühstück und im Morgenkreis wird dann der gemeinsame Tag geplant. Man nimmt sich irgendetwas auf dem Gelände vor, „oder wir sind irgendwo im Wald unterwegs.“ Mittags ist eine Stunde Pause, es gibt Mittagessen, und die Kinder, die noch nicht abgeholt wurden, spielen danach weiter bis 14.30 Uhr oder setzen ihre Beschäftigung vom Vormittag fort. „Auch Ideen, die erst einmal merkwürdig erscheinen, versuchen wir möglich zu machen.“
Bis zu 25 Plätze werden die Waldritter in Ferndorf anbieten, die in der Startphase nach und nach belegt werden. Die wöchentliche Betreuungszeit wird auf 35 Stunden begrenzt. Es gibt Inklusions- und Integrationsplätze und auch Plätze für Kinder unter drei Jahren. Der deutschlandweit aktive Verein hat seinen Sitz in Herten; dort eröffnet er in diesem Jahr seine zweite Waldkita.
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„Wir selbst brennen für das, was wir täglich machen“, sagt Rilana Rinsdorf. Was Bernd Meichelböck (SPD) bestätigt, der die Waldwichtel aus seiner beruflichen Tätigkeit für die Stadt Freudenberg kennt: „Wir haben im Gambachtal ein schönes Fleckchen Erde. Wir können froh sein, wenn wir hier so ein Angebot haben.“ Auch Heiner Giebeler (Grüne) spricht von einer „tollen Geschichte“.
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Auch das Haus der Landwirtschaft baut in Ferndorf an
Nun kommt es auf das Baurecht an. Bereits im Mai hatte der Infrastrukturausschuss die Änderung des Bebauungsplans eingeleitet, mit der auch eine Erweiterung des Hauses der Landwirtschaft für die Biologische Station Siegen-Wittgenstein verbunden ist. Die veranschlagte Dauer des Planverfahrens von einem Jahr sei „eher kurz“ kalkuliert, stellt Stadtbaurätin Christina Eckstein fest
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