Siegen. Die Kosten explodieren, ein Siegener Zentralbad wird wieder diskutiert. Ein Freizeitbad könnte mehr Geld einbringen. Die Idee wird aber abgelehnt

Von drei alten Hallenbädern in Siegen auf künftig noch eines, dafür aber neu, langlebig, in Top-Zustand? Politik und Verwaltung diskutieren wieder über ein Zentralbad für die Stadt. Das Hallenbad am Löhrtor wird mittelfristig aufgegeben, dort errichtet die Uni ihren Teilcampus Süd; möglicherweise muss auch Eiserfeld geschlossen werden, weil, wie sich herausgestellt hat, die Instandsetzung der maroden Infrastruktur die finanziellen Möglichkeiten der Stadt deutlich übersteigt.

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Dass das Hallenbad Weidenau abgerissen und neu gebaut wird, ist inzwischen ziemlich unstrittig – fraglich ist noch der Umfang. Gewaltig teuer wird auch das werden. In der politischen Diskussion kam in diesem Kontext auch die Frage nach einem Freizeit- oder Spaßbad auf, mit dem höhere Eintrittsgelder erzielt werden können.

Siegener Schulschwimmen, Vereinssport? Nicht in einem Spaßbad

Die Stadt hatte, als es um die künftige Ausrichtung der Siegener Bäderlandschaft ging, seinerzeit eine Befragung durchgeführt, was die Bevölkerung und die Nutzergruppen sich von einem Bad wünschen. Mit dem Ergebnis eines auf Sport ausgerichteten Bades. Er sei sich sicher: „Die Befragten würden heute nicht anders denken“, sagte Stadtrat Arne Fries im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) auf eine Frage Samuel Wittenburgs (Volt) zu Spaßbad und/oder Sauna. Zumal bei den heutigen Energiekosten auch höhere Eintritte kaum kostendeckend seien. Zur Finanzierung die Eintrittspreise anzuheben funktioniere nur, wenn eine gewisse Attraktivität des Bades gegeben sei, bestätigte Kämmerer Wolfang Cavelius.

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Wenn Spaßbad/Sauna, dann „würde ich mir einen Investor wünschen“, so Fries – so etwas sei nicht Aufgabe der Stadt. „Schulschwimmen und Vereinssport könnten dort kaum stattfinden“, fand auch Bürgermeister Steffen Mues. Und ein solches Projekt hätte noch einmal ganz andere räumliche Anforderungen ans das Grundstück, wandte Peter Meyer ein, Leiter der Technischen Gebäudewirtschaft. Bezüglich einer Investorenlösung wolle er gar nicht darüber nachdenken was passiert, wenn der Investor irgendwann aufgebe. „Das Fass machen wir besser nicht mehr auf.“