Unglinghausen. Rund um Unglinghausen führt diese Runde. Und mittendurch. Für unterwegs können Sie hier einen Rucksack gewinnen!
Corinna, Volker und Max, diese drei sind die Paten der Europäischen Lärche, die sich hoch über Unglinghausen zum Himmel streckt. Der Baum des Jahres 2012, ist einer von aktuell 33 jungen Bäumen, die den Onkelküser Themenrundweg, die Wanderrunde, die einmal um den Netpher Ortsteil Unglinghausen führt, säumen.
Rund um Unglinghausen
Unglinghausen ist einer der 21 Ortsteile der Stadt Netphen und ist von Bergen umgeben. Ehemalige Gruben zeugen von der Bergbaugeschichte des Ortes, der erstmals im Jahr 1344 urkundlich erwähnt wurde. Beachtlich ist das rege Vereinsleben; seit 1995 gibt es den Bürgerverein Unglinghausen, federführend auch bei der Einrichtung der Bürgerbegegnungsstätte mitten im Ort. Mehr: www.bv-unglinghausen.de oder www.unglinghausen.de.
Start/Ziel: Wanderparkplatz an der Kredenbacher Höhe (L 729), alternativ an der Bürgerbegegnungsstätte in Unglinghausen, Bushaltestelle „Unglinghausen Reber“ (Linie R 17). Bei einem Start im Ort kommt noch einmal ein guter Kilometer entlang der Durchgangsstraße zur Strecke hinzu.
Distanz/Gehzeit: 9 km, 2,5 Stunden, bergauf-bergab: 170 Meter.
Markierung: durchweg mit einem „U“.
Charakter: Naturnahe Unternehmung auf breiten Waldwegen, beim Queren des Ortes auf Asphalt.
Einkehr: keine, doch bei der relativen Kürze der Tour genügen Wasser und Snack.
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Projekt in Unglinghausen: Baum des Jahres
Jeder für sich mit einem informierenden Schild versehen, jeder auch unter besonderem Schutz. Denn der für das Projekt „Baum des Jahres“ in Unglinghausen verantwortliche Bürgerverein kümmert sich: achtet auf den jeweils besten Standort, sorgt in dürren Zeiten für Wassernachschub, pflanzt bei Bedarf nach, vermittelt Patenschaften und trägt damit die Verantwortung für die nahe Natur ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger. „Die Menschen sollen sich mit dem Dorf, mit der Umgebung identifizieren“, sagt Harald Zeeden aus dem Vorstand des Bürgervereins. Er hat das „Baum-des-Jahres“-Projekt initiiert und treibt es, in Kooperation auch mit der örtlichen Waldgenossenschaft, seit 1989 voran – ganz aktuell mit der Fertigstellung einer filmischen Dokumentation zum Thema.
Wer also unterwegs auf gut mit einem „U“ markierten Onkelküser Themenrundweg ist, der kann etwas lernen. Über Bäume, aber auch über die Unglinghäuser Geschichte. An 14 Stationen gibt es erläuternde Hinweise, ein QR-Code ermöglicht bei Bedarf eine Vertiefung. Die Wegeplaner lassen ihre Tour an der Bürgerbegegnungsstätte beginnen. Das zentrale Gebäude im Ort wurde 1924 als Volksschule erbaut und ist seit 2000 ein Dreh- und Angelpunkt im dörflich-gesellschaftlichen Leben. Wer hier startet, geht die Hauptstraße eine Weile talwärts, um dann nach links über das Langenbachtal bergan zu wandern. Es lohnt sich dabei, unterwegs mit ein wenig Muße die alten Fachwerkfassaden im Ortskern anzuschauen, vielleicht auch eine Inschrift aus längst vergangener Zeit zu entziffern.
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An der Hauptstraße 16 befindet sich als Station 2 des Onkelküser Themenrundwegs das Geburtshaus des Lehrers und Schriftstellers Jacob Heinrich Schmick. Am 27. August 1824 in Unglinghausen geboren zeichnete ihn sein Leben lang ein immenser Wissensdurst aus. Er besuchte in Soest das Lehrerseminar und hospitierte in späteren Jahren an der Universität in Berlin beim aus Siegen stammenden Pädagogen Adolph Diesterweg. Unterrichtet hat Schmick in Hillnhütten, Siegen und Kirchen. Weil er mit den Ideen der 1848/49er Revolution sympathisierte, wurde er zu dieser Zeit aus dem Dienst entlassen. Schmick reiste nach England, war in Paris, Bremen und Jena und lehrte zuletzt, seit 1874 dann auch als Professor, in Köln. Er starb am 19. März 1905. Im Siegerland hat Jacob Heinrich Schmick vor allem als Heimatdichter Spuren hinterlassen – etwa mit seinen „Riimcher uß d’m Seejerland va’nm Seejerlänner“. In einem Vers, der auf der gusseisernen Tafel am seinem Geburtshaus zu lesen ist, rühmt er sein „Seejerland“: „unn schwätze konn se wat se wonn …“
Von 1883 bis 1910 wurde hier Eisenerz abgebaut
Bei einem Einstieg am Wanderparkplatz auf der Höhe zwischen Unglinghausen und Kredenbach führt die Unglinghäuser Dorfrunde sogleich unters schützende Dach eines Laubwaldes. Besonders schön ist dieses „Bad“ im Wald in den Quellgebieten Waldesstille und Wolfsborn. Nach dem Überqueren der nach Obersetzen führenden schmalen Kreisstraße K 27 zeigt sich der Siegerländer Wald dann von seiner anderen Seite: abwesend, niedergeholzt, nur allmählich regenerierend. Mit dem Effekt eines offenen Himmels, einer weiteren Sicht – zum Beispiel hinab nach Unglinghausen, das der Themenweg über den Haferweg erreicht, aber nur kurz streift, um durch das gegenüberliegende Langenbachtal wieder auf die Höhe zu führen. Dabei passiert die Runde die Grube Waidmann mit dem vor zehn Jahren restaurierten Mundloch. Von 1883 bis 1910 wurde hier Eisenerz abgebaut, nach oft beschwerlicher Suche.
Am kleinen Picknickplatz auf dem Stüllberg, hoch über Herzhausen, bietet sich eine Rast an. Mit etwa sechs Kilometern in den Beinen passt es jetzt mit einer Pause, vielleicht auch mit der Suche nach dem kleinen hellen Punkt am Horizont, der Ginsburg. Noch einmal geht es wenig später über die K27, dann hinauf zur Lichtenhardt, wo sich die Themenweg-Stationen noch einmal häufen. Die Grube Hermannsglück, die Fundsache jungsteinzeitlicher Tonscherben, der mutmaßliche Standort historischer Schmelzöfen – all das sind Zeugen und Zeugnisse der Vergangenheit. Dort, wo die Wanderung ihren höchsten Punkt erreicht, hat die Lärche von Corinna, Volker und Max ihren Standort, mit etlichen weiteren Bäumen des Jahres.
Recht zügig führt uns das „U“ zur Kredenbacher Höhe und mit Vorsicht über die Straße zum Wanderparkplatz zurück. „Immer guter Dinge“, diesen Wahlspruch haben die Unglinghäuser an den Ortszufahrten das Willkommen-Schild geschrieben. Ihr Weg ist solch ein „gutes Ding“!
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